Klinsmann liegt bei Buchmachern vorne Scolari bringt sich für Hodgson-Nachfolge ins Spiel

London · Zehn Jahre nach seiner Absage hat sich der Brasilianer Luiz Felipe Scolari für den Posten als englischer Nationaltrainer selbst ins Gespräch gebracht.

 Luiz Felipe Scolari

Luiz Felipe Scolari

Foto: ap

"Ich bin Coach bei Guangzhou und konzentriere mich auf diesen Job. Aber ich weiß von der Wichtigkeit des Jobs bei England im Weltfußball", sagte der 67-Jährige der "Daily Mail". "Ich habe eine Zuneigung für den englischen Fußball und bin mir bewusst, dass das Nationalteam erfolgreich sein muss."

Nach dem peinlichen EM-Achtelfinal-Aus gegen Island war Roy Hodgson als Trainer der Three Lions zurückgetreten. Nach der WM 2006 hatte Scolari Avancen des englischen Verbandes zurückgewiesen, als Nachfolger von Sven-Göran Eriksson zu übernehmen, da das Interesse öffentlich geworden war, als er selbst noch Portugal trainierte.

Bei der derzeitigen Suche hat der englische Verband FA einen ausländischen Coach ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Als Topfavorit für das Amt als Interimstrainers galt zunächst Gareth Southgate, der U21-Coach steht Medienberichten zufolge jedoch nicht zur Verfügung.

Arsenal-Trainer Arsène Wenger gilt als erste Option des Verbandes, zudem werden Laurent Blanc, Claudio Ranieri, Jürgen Klinsmann oder Engländer wie Glenn Hoddle als mögliche Kandidaten von den Medien genannt. Der scheidende FA-Vorsitzende Greg Dyke sagte, die schwierige Frage sei: "Warum sollte es jemand werden wollen?"

Klinsmann gilt inzwischen sogar bei Buchmachern in Großbritannien als Favorit auf den Posten als Teammanager der englischen Fußball-Nationalmannschaft. Der Ex-Bundestrainer, bislang noch Coach der USA und im Halbfinale der Copa América als Gastgeber gescheitert, wird besonders bei den Wettanbietern hoch gehandelt. Für einen Buchmacher ist er sogar der wahrscheinlichste Kandidat für die Nachfolge von Roy Hodgson.

"Klinsmann ist meine Wahl für die Übernahme des Postens", sagte der Ex-Liverpooler Jamie Carragher. Klinsmann habe mit Deutschland "ein WM-Halbfinale erreicht, das Halbfinale der Copa América mit den USA, und er kennt das Spiel in England".

Bei den Fans auf der Insel genießt Klinsmann aufgrund seiner Zeit als Spieler bei Tottenham Hotspur in den 1990er-Jahren ein hohes Ansehen. Auch das WM-Achtelfinale 2014 mit den USA nach einer schweren Vorrundengruppe mit Deutschland gilt als Referenz. England hatte vor zwei Jahren die K.o-Runde bei der WM in Brasilien ohne Sieg in der Vorrunde verpasst.

Sky Sport News widmete Klinsmann am Mittwoch erhebliche Sendezeit, der 51-Jährige gilt auch bei Englands führendem Sportsender als Kandidat. Beim US-Verband hat Klinsmann allerdings noch einen Vertrag bis 2018.

(dpa)
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