EM-Qualifikation Große Aufgaben für "die Kleinen"

Berlin · In der bisherigen EM-Qualifikationen sorgte eine ganze Reihe von Außenseitern für Überraschungen. Am 4. Spieltag wird es jedoch ernst.

EM-Qualifikation: Statistik zum 3. Spieltag
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3. Spieltag: Statistik

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Für die Überraschungsteams der EM-Qualifikation wird es ernst, die "Kleinen" stehen vor großen Aufgaben. Allen voran Österreich, das in der Gruppe G nach bisher sieben Punkten aus drei Spielen gegen den direkten Verfolger und WM-Gastgeber von 2018 Russland antritt. Aber auch Island und Wales erwarten hohe Hürden.

Mit einem Sieg am Samstag könnten die Österreicher einen großen Schritt in Richtung EM-Endrunde machen, doch im Vorfeld drehte sich beim Team von Trainer Marcel Koller alles um den Ausfall des Münchners David Alaba. "Wir können den Ausfall von David auffangen und auch ohne ihn so hervorragend wie beim 1:0 gegen Montenegro spielen", sagte der ehemalige Bundesligacoach: "Das Entscheidende ist das Team."

Die Euphorie ist jedenfalls riesig, das Ernst-Happel-Stadion in Wien ist ausverkauft. Hoffnung macht den Österreichern vor allem die bisherige Länderspielbilanz ohne den 22 Jahre alten Sportler des Jahres. In sechs Begegnungen gab es nur eine Niederlage - 2012 beim 1:2 gegen Deutschland. "Wir haben andere Möglichkeiten, diese Position so auszufüllen, dass wir gewinnen können", betonte auch der Bremer Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic.

In der Gruppe A kommt es ebenfalls zum Spitzenspiel der beiden ungeschlagenen Topteams - doch Favorit Niederlande ist daran nicht beteiligt. Während beim bisher enttäuschenden WM-Halbfinalisten Trainer Guus Hiddink ein Schicksalsspiel erwartet, duellieren sich am Samstagabend Tschechien und Island. Beide haben nach drei Spielen bereits neun Punkte auf dem Konto und damit schon sechs Zähler mehr als die Niederlande. Die Isländer mussten in der EM-Quali bisher noch nicht einmal ein einziges Gegentor hinnehmen.

"Sie sind gut organisiert und sehr kämpferisch", sparte Tschechiens Torhüter-Idol Petr Cech nicht mit Lob für den Gegner: "Ihre beste Waffe ist das Teamwork. Sie arbeiten nicht nur gut in der Defensive, sondern sind auch im Angriff sehr gefährlich." Allen voran der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson, er traf in den letzten drei Spielen gleich viermal.

Und auch für Wales wird es in der Gruppe B ernst. Der überraschende Tabellenführer tritt gegen die favorisierten Belgier um den Wolfsburger Kevin de Bruyne an. Und muss die bisher gezeigten Leistungen bestätigen. "In den letzten Qualifikationen hatten wir nicht die richtige Einstellung", wir waren zu weich", sagte Trainer Chris Coleman, dessen Team mit zwei Siegen und einem Unentschieden noch ungeschlagen ist: "Aber diesmal haben wir andere Charaktere. Die Spieler sind erwachsen geworden."

Den ersten Härtetest erwartet auch Israel. Nach zwei Siegen gegen Zypern und Andorra kommt es nun zum Duell gegen Bosnien-Herzegowina. Dabei stehen die Gäste um Topstürmer Edin Dzeko bereits unter Druck. Auch der WM-Teilnehmer blieb weit hinter den Erwartungen zurück, noch ist das Team ohne Sieg. Gegen Zypern verloren die Bosnier sogar zum Auftakt der Qualifikation und haben nach drei Spielen lediglich zwei Punkte auf dem Konto.

(sid)
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