Rumänien gegen Albanien Martialische Worte vor Duell der Harmlos-Teams

Lyon · Nur noch ein Sieg hilft. Im Finale der Gruppe A um den Achtelfinal-Einzug müssen die Außenseiter Rumänien und Albanien ihre Abschlussschwäche überwinden. Mit martialischen Worten rüsten sich beide Teams zum Kampf um die letzte Chance auf die K.o.-Runde.

Rumänien - Albanien: die Fakten
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Foto: afp

Für die einen wird es "eine Schlacht", für die anderen geht es um "Leben oder Tod": Im Gruppenfinale der Außenseiter Rumänien und Albanien am Sonntag in Lyon ( 21 Uhr/Live-Ticker) zählt jedenfalls nur der Sieg. "Ein Unentschieden hilft niemanden weiter. Es wird Leben oder Tod sein und wir werden alles tun, um zu gewinnen", meinte Stürmer Florin Andone von den favorisierten Rumänen, die sich im Rennen um die letzte Chance aufs EM-Achtelfinale zudem im Vorteil befinden.

Im Gegensatz zum wackeren, aber bislang glücklosen EM-Neuling Albanien hat Rumänien vor dem letzten Spieltag der Gruppe A immerhin schon einen Punkt und - wenn auch jeweils per Elfmeter - schon zwei Tore geschossen. Damit liegen die Rumänen auch im Hinblick auf eine Qualifikation als einer der vier besten Gruppendritten für den Fall der Fälle besser im Rennen. "Die Hoffnung stirbt gar nicht", erklärte Albaniens Abwehrspieler Mergim Mavraj vom 1. FC Köln jedoch und fügte so martialisch wie Andone hinzu: "Wir werden gegen Rumänien wieder eine Schlacht abliefern und alles geben - wie immer."

Auch ohne ein einziges Törchen in zwei Spielen gewann der große Außenseiter bislang viele Sympathien, doch viel mehr als den 60. Geburtstag von Coach Gianni De Biasi am Donnerstag gab es für Albanien bislang noch nicht zu feiern. "Wenn du nicht triffst, kannst du nicht gewinnen", lautete die simple und phrasenhafte Erkenntnis des italienischen Albanien-Trainers, der sein Team bei den unglücklichen Pleiten gegen die Schweiz (0:1) und gegen Gastgeber Frankreich (0:2) hervorragend eingestellt hatte. Das große Manko Albaniens liegt jedoch in der Chancenverwertung. Dem Team fehlt ein Knipser.

"Wenn wir gegen die Schweiz und Frankreich unsere Chancen genutzt hätten, hätten wir auf jeden Fall schon drei Punkte haben können", meinte De Biasi und benannte ein Problem, das auch sein rumänischer Kollege Anghel Iordanescu bestens kennt. "Wir müssen Tore schießen", forderte Keeper Ciprian Tatarusanu. Aus dem Spiel heraus war auch der fünfmalige EM-Teilnehmer Rumänien gegen Frankreich (1:2) und die Schweiz (1:1) bislang noch nicht erfolgreich. Die Erkenntnis veranlasste auch das rumänische Idol Gheorghe Haghi zu fiesen Lästereien im TV. "Wir stehen schlecht in der Offensive, wir sind noch unfähig zum Angriff. Ich stelle fest, dass wir uns minderwertig fühlen, wir haben keine Spieler mit Persönlichkeit", ätzte der überragende rumänische Fußballer der 90er Jahre am Donnerstagabend bei Dolce Sport.

Obwohl die Rumänen bislang erst einmal die EM-Vorrunde überstanden und mit Frankreich und der Schweiz starke Gruppengegner haben, macht sich das Iordanescu-Team erstaunlich viel Druck vor dem Albanien-Spiel. "Nicht weiterzukommen wäre traurig und schlimm", befand Angreifer Claudio Keserü.

Albanien hingegen würde nach den bislang gezeigten Leistungen auch im Falle des Vorrunden-K.o.'s stolz abreisen. "Falls Ihr so weiterspielt wie gestern Abend werdet Ihr Euren angemessenen Platz in der Erinnerung und in den Herzen des albanischen Volkes erhalten", schrieb Regierungschef Edi Rama nach dem 0:2 gegen Frankreich an das Team.

(dpa)
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