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EM-Spiel gegen Rumänien Schweizer "Team Bundesliga" steht gewaltig unter Druck

Paris · Die Schweiz stellt bei der EM ein "Team Bundesliga" - und muss mit Spielern wie Xhaka und Sommer endlich den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale schaffen.

EM 2016: Admir Mehmedi drischt den Ball zum Ausgleich ins Tor
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Mehmedi drischt den Ball zum Ausgleich ins Tor

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Der Druck auf die Schweizer "Bundesliga-Auswahl" ist gewaltig in diesen Tagen. Selbst der freundliche Ottmar Hitzfeld packt seine ehemaligen Schützlinge nicht in Watte, "das Erreichen des Achtelfinales ist Pflicht", sagt der frühere Nationaltrainer der Eidgenossen. Noch nie hat die Schweiz das bei einer EM geschafft, am Mittwoch ( 18 Uhr/Live-Ticker) reicht gegen Rumänien in Paris ein Sieg, um alles klar zu machen. Und Ausreden gelten in diesem Jahr nicht mehr.

Mit elf Profis aus der Bundesliga ist die Schweiz nach Frankreich gereist, drei von ihnen sind sogar ihren deutschen Klubs langsam entwachsen - und auf dem Weg in die Weltklasse. Granit Xhaka wird nach dem Turnier teuerster Schweizer der Geschichte, er wechselt aus Mönchengladbach zum FC Arsenal. Torwart Yann Sommer könnte die Borussia in Richtung Manchester City verlassen, und Linksverteidiger Ricardo Rodriguez will kein Wolfsburger mehr sein. "Rici hat erklärt, dass er seine Zukunft nicht beim VfL sieht", sagte Manager Klaus Allofs den Wolfsburger Nachrichten. Rodriguez besitzt eine Ausstiegsklausel, Arsenal, der AS Rom und Real Madrid sind im Rennen.

Hohe Erwartungen in der Alpenrepublik

Wohl noch nie hatte die Schweiz derart starke Schlüsselspieler, entsprechend groß sind die Erwartungen in der Alpenrepublik an das Team von Trainer Vladimir Petkovic. "Viele der Spieler sind im Ausland tätig, immer mehr Schweizer in den europäischen Top-Ligen begehrt", sagte Meistertrainer Hitzfeld der "Münchner Abendzeitung". Die Schweiz könne auf eine starke Achse vertrauen, Fixpunkt sei Xhaka, "der Leader, er ist ein absoluter Top-Spieler, der in jeder Spitzen-Mannschaft der Welt mitspielen kann, was die Spielintelligenz, die Technik und die Spielübersicht betrifft."

In der Heimat gilt das Team auf dem Papier daher als beste Mannschaft in der Schweizer Fußballgeschichte. Nun müssen Resultate her, nun soll schöner Fußball her, die Schweizer Presse verlangt von ihren Stars endlich auch im Nationaltrikot große Taten. Noch unter Pragmatiker Hitzfeld wäre eine solche fast gelungen, im Achtelfinale scheiterte die Nati erst in der Verlängerung am späteren Finalisten Argentinien.

Petkovic war nach dem Turnier angetreten, der Schweiz einen modernen, attraktiven Stil zu verpassen, das gelang bislang nicht. "Er hat mit der EM-Qualifikation so viel erfüllt, wie er musste - aber weniger, als er versprochen hatte", schreibt die Neue Zürcher Zeitung: "Dominant-beschwingter Petkovic-Fußball war selten zu sehen. Falls er dem Team offensives Gedankengut mitzugeben versucht, so ist es noch nicht angekommen."

Der Auftakt in Gruppe A gegen Außenseiter Albanien stärkte diese Ansicht noch, trotz fast einstündiger Überzahl kam die Schweiz gegen den EM-Debütanten nur zu einem schmeichelhaften 1:0. Das reichte allerdings, um aus der Begegnung am Mittwoch einen Matchball zu machen. Bei einem Erfolg im Pariser Prinzenpark gegen die Rumänen wäre die erste Achtelfinalteilnahme perfekt - doch bei einem Misserfolg müsste zum Abschluss wohl ein Erfolg gegen Gastgeber Frankreich her.

(sid)
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