50. Länderspieltor für England Rooney kämpft nach Rekordtor mit den Tränen

London · Wayne Rooney hat Sir Bobby Charlton hinter sich gelassen und ist nun alleiniger Rekordtorschütze der englischen Nationalmannschaft.

EM-Quali: Wayne Rooney ist Englands neuer Rekordtorschütze
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Rooney trifft gegen Sommer und ist Englands neuer Rekordschütze

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Foto: dpa, gh ks

Sir Bobby was not amused. "Ich kann nicht verhehlen, dass ich darüber enttäuscht bin, nicht mehr den Rekord zu halten", schrieb Bobby Charlton bei seinem Glückwunsch an Wayne Rooney zunächst, bevor er den britischen Humor auflöste: "Ich bin hocherfreut, dass es Wayne ist, der als Kapitän meines geliebten Klubs und Landes nun den Rekord hält."

Bevor die Glückwünsche der englischen Fußball-Ikone bei Rooney eingetroffen waren, hatte der Star der Three Lions einen emotionalen Abend erlebt. Rund um seinen 50. Treffer im Trikot der Nationalmannschaft, mit dem er an Charlton (49) vorbeizog, spielten sich denkwürdige Szenen im Wembley-Stadion ab.

"Ich bin sehr stolz"

"Es war ziemlich aufwühlend. Ein Traum ist wahr geworden. Ich habe ein klein wenig Geschichte geschrieben. Das ist eine große Ehre, und ich bin sehr stolz darauf", sagte Rooney, der beim 2:0 (0:0) im EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz sechs Minuten vor Schluss per Foulelfmeter getroffen hatte.

Die Bühne für die neue Bestmarke war schon vor dem Anpfiff bereitet. Da sich die Engländer bereits für die Endrunde im kommenden Jahr in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) qualifiziert hatten, warteten die 75.751 Zuschauer eigentlich nur auf den Treffer des 29-Jährigen.

Auch David Beckham hatte ein gutes Gespür für den historischen Moment und ließ seinen 13 Jahre alten Sohn Romeo mit Rooney einlaufen. Als der Torjäger dann zum Elfmeter gegen den Gladbacher Torwart Yann Sommer antrat, brach ein Blitzlichtgewitter von Abertausenden Handykameras über Rooney herein.

"Ich war sehr nervös, als ich zum Punkt gegangen bin. Ich wusste, dass es ein großer Moment für mich ist. Ich habe mir dann eine Ecke ausgesucht und einfach draufgehalten", beschrieb Rooney die Strafstoß-Szene, nach der er die Hände zum Dank gen Himmel reckte.

Als sich die Fans dann auch noch für "Standing Ovations" erhoben, musste Rooney mit den Tränen kämpfen. Doch selbst als der sichtlich erleichterte Star vom Rekordmeister Manchester United den Platz verlassen hatte, war der Abend für Rooney noch nicht vorbei.

In der Kabine erhielt der Stürmer, der seine 50 Tore gegen 26 verschiedene Länder erzielte, aus den Händen des Teammanagers Roy Hodgson ein Trikot mit der Nummer 50 und wurde vom Coach zu einer Rede genötigt. "Die Ansprache war gut, wenn auch ziemlich kurz", scherzte Hodgson hinterher über die 30 Sekunden dauernde Rede.

FA verleiht Rooney Goldenen Schuh

Vor dem nächsten Länderspiel in Wembley am 9. Oktober gegen Estland bekommt Rooney, der sein erstes Tor für England als 17-Jähriger in Mazedonien erzielt hatte, dann auch noch einen goldenen Schuh vom englischen Verband FA.

"Es ist wohl meine größte Leistung, dass ich nun der Top-Torjäger meines Landes bin, noch bevor ich 30 Jahre alt wurde", sagte Rooney, der mit seinem Treffer die 300 voll machte (50 Tore für England, 233 für Manchester, 17 für den FC Everton): "Ich werde diesen Abend nie vergessen."

Dafür sorgten auch die Medien, die Rooneys Karriere mit Rückblicken, Photostrecken und Überschriften wie "Dream come troo" (The Sun) würdigten. Das tat natürlich auch Gary Lineker, die Nummer drei (48 Treffer) der Torjägerliste: "Er hat das geschafft, woran viele andere gescheitert waren."

(sid)
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