Innenverteidiger nachnominiert Bei Tah "stimmt die Basis"

Evian-les Bains · Der Leverkusener Youngster Tah rückt für den verletzten Rüdiger in den deutschen EM-Kader. Für das Auftaktspiel gegen die Ukraine benennt der Bundestrainer Mustafi und Höwedes als Abwehrlösungen.

EM 2016: Kreuzbandriss! Rüdiger bricht Training ab
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Kreuzbandriss! Rüdiger bricht Training ab

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Foto: dpa, hpl

Joachim Löw füllt nach dem bitteren EM-Aus von Antonio Rüdiger die entstandene Lücke im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft mit dem Leverkusener Jonathan Tah. "Ich wollte ganz bewusst eine Situation Eins zu Eins schaffen", begründete der Bundestrainer am Mittwoch in Evian-les-Bains die Nachnominierung Innenverteidiger für Innenverteidiger. Der 23 Jahre alte Rüdiger hatte sich am Dienstagabend beim ersten Training in Frankreich einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen.

"Es tut mir sehr leid für den Toni. Er war in einem sehr guten Formzustand", bedauerte Löw das Turnier-Aus von Rüdiger. Der Verteidiger vom AS Rom war für das Auftaktspiel gegen die Ukraine für den noch nicht einsatzfähigen Weltmeister Mats Hummels im Abwehrzentrum eingeplant. Der 20 Jahre alte Tah soll nach der Ankunft in Evian schnell an die Mannschaft herangeführt werden. Tah habe in den vergangenen drei Wochen individuell trainiert, berichtete Löw. "Insofern stimmt die Basis", sagte er über den Jungprofi mit einem Länderspieleinsatz.

Wohlgemerkt: Tah hatte nicht einmal zum ursprünglichen Kader von 27 Spielern gehört, die ins Trainingslager in Ascona eingerückt waren. Er hatte auch "keine Anweisung von uns", erklärte Löw, "sich fitzuhalten". Trotzdem hielt er sich bereit für einen Ernstfall, der nun plötzlich eingetreten ist. "Er hat das aus Eigeninitiative getan. Er ist eben kein Typ, der im Urlaub auf der faulen Haut liegt", erläuterte Löw.

Löw glaubt, "dass er in ein paar Tagen oder einer Woche in einen Zustand zu bringen ist, der uns erlaubt, ihn einzusetzen".

Zielsetzung wird nicht nach unten geschraubt

Trotz des nächsten Verletzungsfalls geht Löw das Turnier weiter mit der Ambition des Titelgewinns an. "Deswegen schrauben wir unsere Zielsetzung nicht nach unten", erklärte der Weltmeistercoach. Für den Platz im Abwehrzentrum neben Jerome Boateng nannte Löw zwei personelle Möglichkeiten, Shkodran Mustafi und Benedikt Höwedes. Er habe Vertrauen in beide Spieler, betonte der Bundestrainer.

Löw gab bei den zuletzt leicht angeschlagenen Boateng und Sami Khedira grünes Licht für einen Einsatz am Sonntag in Lille gegen die Ukraine. "Da gibt es keine Bedenken." Die beiden Weltmeister hätten am Mittwoch wieder komplett mit der Mannschaft trainieren können.

Kapitän Bastian Schweinsteiger ist noch kein Thema für die Startelf beim ersten Gruppenspiel. Ganz anders sieht das bei Mario Götze aus. "Ich glaube, er ist bereit für diese EM", sagte Löw über den Bayern-Profi. Quasi zum Chef im Mittelfeld ernannte der Bundestrainer Champions-League-Sieger Toni Kroos: "Er ist auf dem Platz ein Fixpunkt."

(dpa)
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