Ex-DFB-Kapitän Ballack von erster Halbzeit gegen Nordirland begeistert

Der frühere Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack hat die DFB-Elf nach dem Einzug ins Achtelfinale bei der EM in Frankreich gelobt.

Das ist Michael Ballack
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"Ich bin glücklich mit der ersten Hälfte. Dort haben wir ein fantastisches Deutschland gesehen. Sie haben den Ball an den richtigen Stellen intelligent bewegt", sagte der 39-Jährige nach dem 1:0 (1:0) gegen Nordirland in Paris als Experte des US-Senders ESPN.

Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw habe eine Menge Chancen erspielt, hätte aber durchaus "noch mehr Tore schießen" können, meinte Ballack: "In der zweiten Halbzeit haben sie natürlich Energie gespart. Es gab keine Gefahr durch Konter von Nordirland. Sie haben gemacht, was sie machen mussten und sind Erster (in ihrer Vorrundengruppe, Anm. d. Red.) geworden."

Ballack, der EM-Debütant Joshua Kimmich von Bayern München am Dienstag für sein "intelligentes Spiel" lobte, hatte zuletzt noch Kritik an der Nationalmannschaft geäußert. Dem Team fehle "ein bisschen Persönlichkeit und Charakter", so Ballack noch nach dem 0:0 gegen Polen.

Kritik an neuem EM-Modus

Zugleich kritisierte Ballack den neuen EM-Modus scharf. "Wir sehen nicht mehr so viele gute Spiele. Gestern die Slowakei, sie haben sich zurückgezogen und den dritten Platz angepeilt, heute Nordirland, sie machen nicht mehr richtig was", sagte Ballack. "Und das wollen wir nicht. Das ist nicht wirklich ein offenes Spiel."

Alle seien verwirrt von dem neuen Modus, bei dem sich nach der Aufstockung auf 24 Mannschaften erstmals nicht nur die Teams auf den Plätzen eins und zwei für die K.o.-Runde qualifizieren, sondern auch die vier besten Gruppendritten. "Für die kleinen Teams ist es gut, es gibt ihnen eine Möglichkeit, in die nächste Runde zu kommen", sagte Ballack. "Aber auf der anderen Seite kritisiere ich ein bisschen die Qualität der Spiele, wenn sich die Teams nur noch für den dritten Platz qualifizieren wollen. Die EM war immer für ihre hohe Qualität bekannt, mit 16 Teams, sehr kompakt, sehr konkurrenzbetont, das geht jetzt ein bisschen verloren."

Der 39 Jahre alte Ballack hatte bis 2012 unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern, Bayern München, Bayer Leverkusen und den FC Chelsea gespielt sowie 98 Länderspiele absolviert. Er stand mit Leverkusen und Chelsea im Finale der Champions League und führte das DFB-Team 2002 ins WM-Endspiel. Seit 2012 arbeitet Ballack als Experte für ESPN.

(seeg/sid/dpa)
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