3:0-Erfolg gegen die Slowakei Löw: "Müssen uns in jedem Bereich steigern"

Lille · Lukas Podolski konnte von seinem 129. Länderspiel gar nicht genug bekommen. Die Kollegen standen beinahe schon unter der Dusche, da turnte der Kölner mit Wahlheimat Istanbul noch durch den deutschen Fanblock in Lille.

EM 2016, Deutschland - Slowakei: Einzelkritik
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Lukas Podolski konnte von seinem 129. Länderspiel gar nicht genug bekommen. Die Kollegen standen beinahe schon unter der Dusche, da turnte der Kölner mit Wahlheimat Istanbul noch durch den deutschen Fanblock in Lille.

Die zahlreichen Anhänger der DFB-Auswahl feierten im Norden Frankreichs dankbar noch ein Stückchen weiter, ihre Mannschaft steht nach einem ungefährdeten 3:0-Erfolg über die Slowakei im Viertelfinale der Europameisterschaft.

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So wie sie diesen Achtelfinalsieg erspielte, muss sie sich wieder bei den großen Turnierfavoriten einreihen, obwohl der Bundestrainer das gar nicht gern hört. "Bei allem Respekt", sagte Joachim Löw, "das war jetzt nicht der Gegner, der uns richtig gefordert hat." Dazu muss es aber auch erst einmal kommen. Die DFB-Elf beherrschte den Außenseiter, ging die Sache konzentriert an, spielte im Angriff erneut sehr variabel, und sie hätte noch mehr Tore erzielen können. Sie wirkte gut sortiert, gut abgestimmt und harmonisch in ihren Offensivbemühungen. Kleinere Nachlässigkeiten blieben ohne Folgen, weil Torwart Manuel Neuer seine wenigen Prüfungen mit der Klasse des besten Schlussmannes auf dem Globus bestand.

Draxlers Durchbruch

Seine Abwehrformation hat der Bundestrainer längst gefunden, seit dem Achtelfinale von Lille scheint auch eine ideale Angriffsreihe zu stehen. Mario Gomez traf nach dem Tor gegen Nordirland erneut. Und Julian Draxler erlebte vielleicht seinen Durchbruch im Nationaltrikot. Er bereitete Gomez' Tor vor, und er erzielte selbst hochelegant, allerdings auch ziemlich freistehend den dritten Treffer.

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Die Uefa-Jury kürte ihn nicht sehr überraschend zum "Mann des Spiels". Er verbat sich allerdings in aller Wohlerzogenheit zu ausgiebige Lobeshymnen. "Es freut mich, dass ich gut gespielt habe", sagte er, "aber ob das mein bestes Spiel für den DFB war, müssen andere beantworten. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte."

Er half durch Abschlussqualitäten und durch zahlreiche Dribblings. Das war auch seine Jobbeschreibung. "Die 1:1-Situationen war der Auftrag, den mir der Bundestrainer gegeben hat", erklärte Draxler. Vor allem mit seinem schnellen Übersteiger hebelte er die slowakische Abwehr häufiger auf. Er sorgte mit dafür, dass der Außenseiter überhaupt nicht ins Spiel kam.

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Löw will sich trotzdem nicht auf eine Formation festlegen lassen. "Es kann sein, dass wir noch etwas ändern müssen, weil es ja vielleicht auch noch Sperren und Verletzungen gibt", sagte er. Damit hatte er aber schon über das nächste Spiel hinausgedacht. Es geht entweder gegen Italien oder Spanien im Viertelfinale, beides ausgewiesene Angstgegner. "Schlaflose Nächte habe ich deshalb nicht", versicherte Löw, "aber wir werden uns steigern müssen, in jedem Bereich. Denn jetzt kommen die Top-Gegner." Die werden den deutschen Auftritt aber ebenfalls mit großem Respekt registriert haben.

(pet)
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