Deutscher EM-Kader steht Löw streicht Bellarabi, Brandt, Rudy und Reus

Düsseldorf · Bundestrainer Joachim Löw hat sich entschieden und auf 23 Spieler für die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) festgelegt. Aus dem vorläufigen Aufgebot strich Löw in Karim Bellarabi, Julian Brandt (beide Bayer Leverkusen), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim) und Marco Reus (Borussia Dortmund) vier Spieler.

Nicht im Kader: Diese Spieler strich Joachim Löw seit 2008
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Die Gestrichenen der Ära Löw

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Foto: dpa, geb

Geburtstagskind Reus, der am Dienstag 27 Jahre alt wurde, fehlt damit überraschend bei der EM. Beim Dortmunder sind es jedoch keine sportlichen Gründe, die den Ausschlag für die Nicht-Berücksichtigung gaben. "Bei Marco Reus ist es so, dass die Mediziner keine seriöse Prognose abgeben konnten, wann er wieder fit wird. "Er kann im Moment nur geradeaus laufen. Für uns und für ihn eine bittere Entscheidung, er wäre eine Bereicherung gewesen", sagte Löw.

Reus, der auch schon die WM 2014 verletzungsbedingt verpasst hatte, fehlt damit beim zweiten großen Turnier in Folge. Der Offensivspieler von Borussia Dortmund laboriert schon länger an einer Schambeinverletzung. Sami Khedira sagte auf der Pressekonferenz: "Ich konnte heute kurz mit Marco sprechen. Natürlich ist er enttäuscht, aber er wirkte sehr gefasst."

Bastian Schweinsteiger schickte Reus kurz vor der Verkündung Löws via Twitter Glückwünsche zum Geburtstag. Offensichtlich hatte ihn der Bundestrainer nicht in seine Pläne eingeweiht. Ansonsten hätte sich ein Tweet nach Reus' Nichtberücksichtigung angeboten. Mario Götze gratulierte ebenfalls vor 12.30 Uhr zum Geburtstag, leistete sich dabei jedoch gleich mehrere Pannen. Im ersten (und mittlerweile gelöschten) Tweet gratulierte er und fügte hinzu, dass er sich auf das erste gemeinsame Turnier mit Reus freue. Dazu verlinkte Götze nicht Reus, sondern eine andere Person. Nach der Bekanntgabe durch Löw löschte Götze seinen Tweet und veröffentlichte eine neue Nachricht. Wieder verlinkte er eine falsche Person und schrieb zudem das Wort "Birthday" falsch.

"Bei Mats Hummels und Bastian Schweinsteiger sehen die Prognosen eindeutig besser aus", sagte Löw zudem. Kapitän Schweinsteiger kann nach zwei Knieverletzungen im EM-Jahr noch nicht wieder mit dem Team trainieren. Löw attestierte dem 31-Jährigen zuletzt aber Fortschritte. Schweinsteiger nahm in Ascona bereits das Balltraining auf.

Innenverteidiger Hummels kann nach einem Muskelfaserriss in der Wade aktuell nur Fitnesstraining absolvieren. Der Weltmeister wird auf jeden Fall erst im Laufe des am 10. Juni beginnenden EM-Turniers in den Spielbetrieb eingreifen können. "Bei Mats Hummels wird's noch ein paar Tage dauern, das ist klar. Da müssen wir abwarten. Nach Auskunft der Ärzte werden beide beim Turnier zur Verfügung stehen", sagte Löw.

Am Abend wird das endgültige Aufgebot vor 350 eingeladenen Kindern aus Vereinen und Schulen der Region Tessin in Ascona trainieren. Bis um 24.00 Uhr müssen die 23 EM-Spieler der Europäischen Fußball-Union (Uefa) benannt werden.

Bis Freitag wird Löw mit seinen EM-Fahrern noch in der Schweiz trainieren. Dann geht es weiter zur EM-Generalprobe am Samstag in Gelsenkirchen gegen Ungarn. Nach zwei freien Tagen wird der Weltmeister am kommenden Dienstag sein EM-Stammquartier in Évian-les-Bains am französischen Ufer des Genfer Sees beziehen. Am 12. Juni in Lille startet Deutschland gegen die Ukraine in das Turnier. Weitere Gruppengegner sind Polen und Nordirland.

(can)
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