EM 2016 Pressestimmen zu Deutschland - Frankreich
Wir haben die Pressestimmen zu Deutschlands 0:2 gegen Frankreich im EM-Halbfinale für Sie gesammelt.
La Provence (Frankreich): "Merci. Ein großgeschriebenes MERCI, das größtmögliche für diese sportliche Heldentat und für diesen seltenen Moment, den ihr uns geschenkt habt. Ihr habt gewonnen, was man das 'Spiel des Jahrhunderts genannt hatte'. (...) Kolossal. Die Legende des 7. Juli. Griezmann, der Euro-Star."
Tages-Anzeiger (Schweiz): "Dämonen austreiben in Marseille - Ausgerechnet Bastian Schweinsteiger also sollte es sein, der den Untergang seiner Mannschaft einleitete."
Guardian (England): "Die Franzosen müssen nie wieder vor der Erinnerung der Traumata, die sie durch ihre Gegner in Sevilla und Guadalajara vor drei Jahrzenten (...) erlitten hatten, erschauern. Sie haben sich von dem Griff der Deutschen befreit, den sie seit über einem halben Jahrhundert in Turnieren haben, und haben zugleich die Weltmeister aus der EM befördert."
Telegraph (England): "58 Jahre der Schmerzen sind vorbei. (...) Frankreich demonstrierte die Sehnsucht, den Willen, den Mut, zeitweise allen Widrigkeiten zum Trotz, um das Land zu schlagen, das so regelmäßig den Gastgeber schlägt."
Público (Portugal): "Die Deutschen dominieren, aber Frankreich wird Portugals Gegner im Finale sein. Der Weltmeister muss nach Hause fahren, aber er gewann bei der EM in Jonas Hector einen Linksverteidiger."
Diário de Notícias (Portugal): "Die Portugiesen treffen im EM-Finale auf ihren Angstgegner Frankreich. In der Partie gegen das Team des portugiesischstämmigen Griezmann wollen sie Revanche nehmen für ihre Schlappen von 1984, 2000 und 2006."
Correio da Manhã (Portugal): "Portugal kennt nun seinen Finalgegner. Die französischen Gastgeber werden das letzte Hindernis für die Portugiesen sein, die ihren ersten EM-Titel holen wollen."
La Marseillaise (Frankreich): "Im Finale! Am Ende gewinnt Frankreich."
Corriere della Sera (Italien): "Die Franzosen fliegen ins Finale, nachdem sie Deutschland geschlagen haben: ihren Angstgegner, so wie es Italien für die Deutschen war."
Independent (England): "Deutschland hatte gegenüber dem jungen, vielversprechenden französischen Team, denen die Erfahrung der Weltmeister fehlte, die psychologische Oberhand. Es waren Männer gegen Jungs, aber der französische Trainer Didier Deschamps - der Kapitän von Aime Jacquets Mannschaft, die 1998 Weltmeister wurde - war entschlossen, kühn zu sein, und ermutigte sein junges Team, in die Offensive zu gehen."
Aujourd'hui (Frankreich): "Was für ein Fuß! Dank eines Doppelpacks von Griezmann schlagen 'Les Bleus' Weltmeister Deutschland. Griezmann Präsident."
Basler Zeitung (Schweiz): "Die grosse Show des Antoine Griezmann - auf den Spuren des grossen Michel Platini. Frankreich bodigt Weltmeister Deutschland - und feiert frenetisch diesen Teufelskerl Antoine Griezmann"
Libération (Frankreich): "Griezmann streckt Deutschland nieder. Frankreich ist im Finale. Beherrscht in der ersten Halbzeit, schaffen es 'Les Bleus' dank eines großzügigen Elfmeters und einer Gala von Griezmann."
Neue Zürcher Zeitung (Schweiz): "Natürlich Griezmann. Der Ausfall Boatengs während des Spiels erweist sich für die Deutschen als entscheidende Schwächung."
Kurier (Österreich): "Finale dahoam. Während Gastgeber Frankreich nach einem 2:0-Sieg am Sonntag gegen Portugal das Endspiel der Heim-EM bestreiten darf, müssen es die Deutschen rund um Tormann Manuel Neuer zuhause in Deutschland vor dem Fernseher verfolgen."
Corriere dello Sport (Italien): "Deutschland war nicht in Form, vielleicht waren sie nach der Schlacht gegen Italien müde."
Aftenposten (Norwegen): "Frankreich - Deutschland wäre ein würdiges Finale gewesen. Deutschland hat eine große Vorstellung abgeliefert, aber ohne zu treffen. Das war der Unterschied. Da können wir Deutschland einen Platz im Finale gönnen, soviel wir wollen. Frankreich hat ihn verdient."
Aftonbladet (Schweden): "Deutschland hatte alles auf einmal gegen sich: Verletzungen, die Müdigkeit und einen geplatzten Boateng-Muskel. Joachim Löw hatte alles auf eine Karte gesetzt, aber es reichte nur für die beste Halbzeit der EM."
DR online (Dänemark): "Frankreich hat die beste Mannschaft der EM nach Hause geschickt. Deutschland war das beeindruckendste Team bei der EM, aber hat den französischen Gästen ein Fest am Sonntag verehrt. Es ist ein etwas merkwürdiges Gefühl, von einer Mannschaft beeindruckt zu sein, die gerade 0:2 verloren hat, aber es ist schwer, nach Deutschlands Niederlage im EM-Halbfinale etwas anderes zu fühlen."
SportDay (Griechenland): "Alles ist Blau. "One (Griez)Mann Show" und die Gastgeber im Finale"
Dagens Nyheter (Schweden): "Jetzt ist der kleine Kaiser Antoine Griezmann der König des französischen Fußballs. Und jetzt ist Didier Deschamps nur einen Sieg davon entfernt, als Trainer dort weiterzumachen, wo er als Spieler aufgehört hat. (...) Die Liebe des Volkes hat Frankreich schon gewonnen. Jetzt bleibt nur noch das EM-Finale. Mit Antoine Griezmann im Team ist alles möglich.""
Tipsbladet (Dänemakr): "Frankreich nach deutscher Dominanz klar fürs Finale. Antoine Griezmann hat Les Bleus mit zwei Toren ins Finale geschossen, obwohl Deutschland große Teile des Spiels dominiert hat."
Goal (Frankreich): "Französische Revolution. Der kleine Prinz Griezmann hat die Königin Deutschland gestürzt und träumt davon, am Sonntag den Thron zu besteigen".
To Fos (Griechenland): "Fehlerloses Frankreich mit dem gewaltigen Griezmann als Anführer hat das wunderbare Deutschland rausgeworfen und spielt im Endspiel gegen Ronaldo und Santos".
Focus Online: "Waldi Hartmanns irre Verschwörungstheorie: Ist die Uefa schuld am Deutschland-Aus? Mangelnde Chancenverwertung, Pech mit Verletzungen, ein abgezockter Gegner aus Frankreich: Für die Niederlage der DFB-Elf im EM-Halbfinale gibt es viele Ursachen. Kultmoderator Waldemar Hartmann hatte jedoch einen anderen Grund ausgemacht – die Uefa und ihren Chefschiedsrichter Pierluigi Collina. Geschichten aus dem Paulanergarten, heute in der Verschwörungs-Ausgabe. Warum das so ist? Ganz einfach, erklärt Hartmann: Collina, ein Italiener, ist für die Ansetzungen der Schiedsrichter für kommende EM-Partien zuständig. Die DFB-Elf hatte in der vorherigen Runde Italien aus dem Turnier gekegelt. Für das Halbfinale gegen Frankreich wiederum nominierte Collina einen italienischen Schiedsrichter: Nicola Rizzoli. Als er das gehört habe, so Hartmann, habe er gedacht: "Schau dir das an. Wir hauen die Italiener raus, und die setzen den Rizzoli an." Wer dieser wasserdichten Beweisführung des ARD-Chefermittlers nicht folgen kann, für den hat Hartmann noch ein Zusatz-Argument parat: Rizzoli hatte nämlich auch das WM-Finale 2014 der DFB-Elf gegen Argentinien gepfiffen – und in diesem hatte er die Südamerikaner an ein, zwei Stellen benachteiligt."
RP: "Deutschland hat eben keinen Griezmann – Nach dem Abpfiff sanken die deutschen Spieler entkräftet und enttäuscht auf den Rasen. Auch ihnen war das Kunststück nicht gelungen, einen Weltmeistertitel mit einer Europameisterschaft zu veredeln. Dabei boten sie im Lauf des Turniers zunehmend reife Vorstellungen an, und sie können natürlich darauf verweisen, eine tolle erste Halbzeit gegen die Franzosen gespielt zu haben. Sie können außerdem laut über den Elfmeter klagen. Ohne ein eigenes Tor zu schießen, ist das mit Gewinnen aber sehr schwierig. Letzten Endes lag das Problem damit im Angriff. Den entscheidenden Treffer fing sich die DFB-Auswahl allerdings durch ein großes Durcheinander im eigenen Strafraum, das Griezmann mit dem zweiten Tor bestrafte. Die Franzosen hatten genau den effektiven Stürmer, der den Deutschen fehlte. Thomas Müller war als Sturmspitze wie immer eifrig, aber ohne Torgefahr und in vielen Situationen extrem unglücklich. Er bestätigte den sehr durchwachsenen Eindruck der vorhergehenden Spiele."
Bild: "Hier platzt unser Titel-Traum - Der große Traum, nach dem WM- auch den EM-Titel zu holen, ist zerplatzt. Das 0:2 gegen Gastgeber Frankreich in Marseille war die bitterste Niederlage seit Langem. Weil wir anfangs besser waren und es verdient gehabt hätten, am Sonntag im Finale von Paris zu stehen. Doch die Hand unseres Kapitäns änderte alles. Schweini war der große Pechvogel. In Brasilien war er noch der Held, mit großem Kämpferhertz und blutendem Cut unter dem Auge. Sein Einsatz gegen Frankreich war wegen einer Außenbandzerrung im Knie lange fraglich gewesen. In der 1. Halbzeit war der Kapitän die graue Eminenz im Mittelfeld, seine Präsenz gab seinen Mitspielern halt, nachdem die Franzosen zu Beginn überfallartig angegriffen hatten. Doch sein Handspiel kippte die Partie."
Spiegel Online: "Kunstvoll gescheitert – Deutschland spielte im EM-Halbfinale teilweise sehr gut, verlor aber gegen Frankreich. Der Gastgeber profitierte von einer ungeschickten Aktion Schweinsteigers. Erkenntnis des Spiels: Deutschland machte extrem viel richtig, das reichte gegen eine stark verbesserte französische Defensive aber nicht. Und dann genügt eben ein überragender Antoine Griezmann, um das EM-Halbfinale zu entscheiden."
Express: "Italio-Schiri Rizzoli sorgt für Super-Zoff beim DFB-Team – Schon die Ansetzung hatte etwas Geschmäckle. Nicola Rizzoli aus Italien. Dem Land, das wir in einer epischen Viertelfinal-Schlacht gerade ausgeschaltet haben. Dazu dann noch diese Vorgeschichte: Es gibt durchaus Menschen, die der Meinung sind, dass wir das WM-Finale 2014 auch deshalb gewonnen haben, weil Rizzoli die deutsche Mannschaft bevorteilt habe. Eine unglückliche Entscheidung der UEFA also? Weil sie vielleicht lieber den Gastgeber im Finale sehen möchte? Auf jeden Fall kam es, wie es kommen musste. Es waren viele kleine Dinge, die das deutsche Team wütend machten. Knappe Entscheidungen fielen meist zugunsten von Frankreich aus."
11Freunde: "Die Hand Schrottes – Deutschland fliegt raus, obwohl die Mannschaft besser war. Gibt es einen Schuldigen? Bastian Schweinsteiger wird sich die Szene vor dem 1:0 hoffentlich erst in sechzig Jahren noch mal ansehen, wenn er im Schaukelstuhl weilt und bei einem guten Glas Aloe-Vera-Smoothie an früher denkt. Als er den Zenit eben schon leicht überschritten hatte. Nicht sein Turnier, hätte einen anderen Abgang verdient gehabt."
Der Tagesspiegel: "Zweite-Reihe-Parker und tragische Helden – Grätschen aus Stahl, coole und offensive Außenverteidiger - und ein arrivierter Spieler, der einmal richtig daneben greift. Bastian Schweinsteiger machte 45 Minuten ein überragendes Spiel, war immer anspielbar, hatte die beste Passquote aller Spieler, war auch in der Defensive einige Male sehr aufmerksam – und stürzte sich vor der Pause mit ausgestrecktem Arm in ein Kopfballduell mit Patrice Evra. Der Schiedsrichter entschied zu Recht auf Elfmeter für die Franzosen – und machte Bastian Schweinsteiger, den Helden von Rio, zum tragischen Helden von Marseille."
FAZ: "Schweinsteiger geht als geschlagener Mann – Bastian Schweinsteiger wird im EM-Halbfinale zum Rekordmann – und zum Verlierer. Das unnötige Handspiel leitet die deutsche Niederlage ein. Sein 38. Einsatz bei einem großen Turnier könnte sein letzter gewesen sein. Es wurde ein trister Rekord. Bei Anpfiff des Halbfinals Frankreich gegen Deutschland am Donnerstagabend war Bastian Schweinsteiger ein Mann für die Geschichtsbücher. Mit seinem 38. Einsatz bei einer Welt- und Europameisterschaft hat er nun einen mehr als Miroslav Klose und zwei mehr als Lothar Matthäus und Paulo Maldini. Und das mit erst 31 Jahren. Doch am Ende war der grauhaarigste deutsche Nationalspieler seit Erfindung des Farbfernsehens der Verlierer des Abends und, aus deutscher Sicht, auch dieser EM. Dem Rückstand durch den von ihm ohne Not verursachten Handelfmeter kurz vor der Pause lief der Weltmeister bis zum Ende vergebens hinterher."
Süddeutsche Zeitung: "Verflixter Handelfmeter - Deutschland scheidet aus! Lange Zeit dominiert die DFB-Elf das EM-Halbfinale gegen Frankreich - dann bringt mal wieder ein Strafstoß die Wende. Die Franzosen stehen glücklich im Finale. Frankreich gegen Deutschland, das wäre nicht nur auch ein würdiges Endspiel gewesen, es war auch nicht nur das Kräftemessen der bisher überzeugendsten Mannschaften. Es war auch das erste Wiedersehen der beiden Teams seit dem 13. November 2015, jener blutigen Pariser Terror-Nacht, die Franzosen und Deutsche gemeinsam in den Katakomben des Stade de France ausharren mussten. Das war nun aber weit weg. Dieses Mal war Frankreich gegen Deutschland einfach nur ein Fußballspiel. Das ist auch eine Menge wert. Vor allem war es aber ein Fußballspiel, das die Deutschen lange Zeit dominierten wie wenige auf diesem Niveau zuvor. Dann ging die Hand an den Ball - statt an den Pokal."
kicker: "Pleite, Pech und Griezmann - Löw-Elf scheidet aus! Es hat nicht gereicht für die deutsche Nationalmannschaft! Die Löw-Elf verlor das Halbfinale in Marseille gegen den EM-Gastgeber Frankreich mit 0:2. Der Matchwinner für die Franzosen war Griezmann, der einen Doppelpack schnürte. Auf die Verliererstraße geriet der Weltmeister kurz vor der Halbzeitpause, als der Atletico-Stürmer einen von Schweinsteiger verursachten Handelfmeter verwandelte. Die DFB-Elf warf in der Schlussphase alles nach vorne, doch ein Tor wollte trotz bester Chancen nicht gelingen."
Goal: "Rien na va plus - Deutschland ist raus! Der Weltmeister macht ein gutes Spiel, dominiert die Gastgeber. Erst durch ein Fauxpas des DFB-Kapitäns kippt die Begegnung. Müller ist der Flop des Spiels. Das Spiel passte komplett zu seiner gesamten EM-Performance. Bemüht, aber gänzlich ohne Erfolg. Monierte viel, weil nichts zusammenlief. Kam nicht in Abschlusssituationen und verstolperte einige Male den Ball."
taz: "Eitel Haschen nach Wind – Frankreich steht im Finale. Deutschland ist raus. Die zweite Halbzeit war eine einzige deutsche Trauerarbeit um den Verlust von Boateng. Tragisch, aber wahr: Deutschland spielte 70 Prozent der Zeit besser, viel besser, Frankreich effektiver. German Tikitaka – mehr ein übertouriger Diesel ohne Boateng und Hummels. Auch wahr: Für die innenpolitische Lage in Frankreich ist der Sieg der Multicouleurs wichtiger als ein deutscher Durchmarsch zum EM-Ruhm. Gerechtes Resultat, weil es so ausfiel, wie es eben ausfällt. Prognose: Die Arbeit an der WM-Titelverteidigung beginnt ab sofort, möglicherweise ohne Götze."
Sportschau: "Deutschland wirft sich aus dem Turnier – Am 31. Januar dieses Jahres hat Deutschland sensationell den Handball-Europameistertitel gewonnen. Die Fußballer werden nicht nachziehen - auch deshalb, weil sie einmal zu oft Handball gespielt haben. Ein von Bastian Schweinsteiger verursachter Handelfmeter in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit brachte das DFB-Team am Donnerstagabend (07.07.16) in Marseille gegen EM-Gastgeber Frankreich auf die Verliererstraße. Auch im Viertelfinale gegen Italien war das deutsche Gegentor durch einen Handelfmeter gefallen, den Jerome Boateng verschuldete. Im Halbfinale verwandelte EM-Toptorjäger Antoine Griezmann das Elfmetergeschenk - und ließ im zweiten Durchgang auch noch das Tor zum 2:0-Endstand folgen."
Frankfurter Rundschau: "Aufrecht verloren – Joachim Löw hat es mit seiner wacker kämpfenden Mannschaft verpasst, bei seiner dritten EM-Endrundenteilnahme als Bundestrainer zum zweiten Mal nach 2008 das Finale zu erreichen. Es war eine unglückliche 0:2 (0:1)-Niederlage im stimmungsvollen Vélodrome von Marseille, die das gewiss nicht enttäuschende deutsche Team am Donnerstagabend gegen eine spielerisch unterlegene, aber konterstarke französische Equipe davontrug. Und wie schon im Viertelfinale gegen Italien war wieder war ein Handelfmeter Ausgangspunkt eines Dramas, diesmal mit dem schlechteren Ende für Deutschland. Das Scheitern im Halbfinale vor vier Jahren in Warschau gegen Italien aber war ungleich bitterer für Mannschaft und Trainer gewesen. Für die Spieler, weil hinterher geschrieben wurde, diese Generation hochbegabter Fußballer würde es womöglich niemals schaffen, als Nationalteam einen großen Titel zu gewinnen. Für den Trainer, weil nach der misslungenen Taktik grundsätzliche Zweifel geäußert wurden, ob Joachim Löw der beste Mann für diesen Job sein könnte. Diese Debatte wird es im Sommer 2016 nicht geben."
Die Welt: "Schweinsteiger tut das fatale Handspiel am meisten weh – Bastian Schweinsteiger wird zum tragischen Verlierer der EM: Kein Spieler hat mehr EM- und WM-Spiele bestritten als er. Ausgerechnet seine womöglich letzte Partie endet mit einem dummen Fehler. Kurz nach Mitternacht setzt sich Bastian Schweinsteiger einen schwarzen Rucksack auf und geht Richtung Ausgang des Stade Vélodrome. Auf den Weg zum Mannschaftsbus begleitet ihn ein Mitarbeiter des Deutschen Fußball-Bundes, und in dieser Nacht von Marseille ist es möglicherweise das letzte Mal, dass Schweinsteiger ein Stadion als Nationalspieler verlässt. Schweinsteiger lässt seine Zukunft im deutschen Trikot offen. Wer ihn in dieser Szene erlebt, der kann sich allerdings gut vorstellen, dass er bald seinen Rücktritt verkündet. Er strahlt die pure Enttäuschung aus. Und Müdigkeit."
Spox: "Griezmann schießt Deutschland raus! Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der Europameisterschaft in Frankreich ausgeschieden! Gegen den Gastgeber setzte es in Marseille eine 0:2 (0:1)-Niederlage. Antoine Griezmann entschied die Partie. Er bewies nun auch in einem ganz großen Spiel, warum er Frankreichs Hoffnungsträger schlechthin ist. Strahlte in jeder Aktion Gefahr aus, fast alle gefährlichen Szenen der Gastgeber liefen über ihn. Übernahm beim Elfmeter Verantwortung und stand beim 2:0 noch einmal goldrichtig. Deutschland beendete Frankreichs emotionalen Überschwang nach gut zehn Minuten und kontrollierte die Partie phasenweise herausragend. Schweinsteigers Handspiel und Boatengs Verletzung stärkten Frankreich extrem - und schwächten das DFB-Team entscheidend."
L’Equipe (Frankreich): "Wie Champions! Großartige Bleus! Dem doppelten Griezmann sei Dank: Frankreich wirft Deutschland raus."
Reaktionen zum Elfmeterpfiff von Nicola Rizzoli
Le Monde (Frankreich): "Griezmann schickt 'Les Bleus' ins Finale! Frankreich zeigt’s dem Weltmeister!"
Le Parisien (Frankreich): "Der große Abend ist endlich gekommen für 'Les Bleus'. Der Bann ist gebrochen. Frankreich schlägt Deutschland endlich in einem Pflichtspiel."
Le Figaro (Frankreich): "Griezmann-Doppel katapultiert Frankreich Richtung Endspiel! Frankreich ist Weltmeister-Besieger und darf nun vom Titel im eigenen Land träumen."
Reaktionen zum EM-Halbfinale: Was sagen Bierhoff, Löw und Deschamps zum Spiel?
Daily Mail (England): "Griezmann lässt es blitzen! Frankreichs Power ist zu viel für Deutschland. Die Gastgeber wuchten sich ins Finale."
The Sun (England): "Griezmann versenkt den Weltmeister und schickt sein Heimatland ins EM-Finale."
Guardian (England): "Frankreichs Wunsch wird erhört! Es war ein Griezmann zu viel für Deutschland."
Einzelkritik zu Deutschland gegen Frankreich
As (Spanien): "Griezmann, das nächste große Genie des Weltfußballs, hebt Frankreich ins Finale. Der Fußballgott war ein Franzose. Ein fragwürdiger Elfmeter und ein erschreckend starker Lloris sicherten den Sieg."
Marca (Spanien): "Der Prinz wird zum König! Ein spektakulärer Doppelschlag von Griezmann beschert Frankreich den Finaleinzug."
Blick (Schweiz): "Deutschland raus – Schweini die tragische Figur! Doppelter Griezmann schießt Franzosen ins EM-Finale gegen Portugal!"
Sehen Sie nochmal, wie Bastian Schweinsteiger einen Handelfmeter verursacht
Gazzetta dello Sport (Italien): "Phänomen Griezmann! Frankreich beschert Deutschland ein Delirium. Der Weltmeister muss die Koffer packen."
Deutschland-Fans beim EM-Aus gegen Frankreich unter Schock