DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock: Kein EM-Boykott

Frankfurt/Main · DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock kann sich den Boykott einer Fußball-Europameisterschaft durch Deutschland nicht vorstellen.

Wolfgang Niersbach (von links), Präsident des DFB, Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock in Frankfurt.

Wolfgang Niersbach (von links), Präsident des DFB, Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock in Frankfurt.

Foto: dpa, Simon Hofmann

"Am Ende stehen in der Uefa demokratisch getroffene Mehrheits-Entscheidungen der Mitgliedsverbände, die auch wir akzeptieren müssen. Und ich glaube nicht, dass wir von den deutschen Fußball-Fans besonders großen Beifall für einen EM-Boykott bekämen", sagte der 57-Jährige der "Bild-Zeitung". Sandrock betonte: "Eines sollte man nicht vergessen. Wenn es um Themen wie Abstellungsgebühren oder die Anpassung des Spielkalenders geht, hat die Uefa auch die Belange der Vereine und Ligen im Blick."

Am Wochenende hatte Christian Seifert (44), der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), einen deutschen Boykott einer EM ins Gespräch gebracht, nachdem sich Uefa-Präsident Michel Platini ("Wem das nicht gefällt, der muss ja nicht mitspielen") abfällig über die deutsche Kritik an der Aufstockung der EM-Endrunde ab 2016 von 16 auf 24 Teams geäußert hatte. "Ich finde es etwas überheblich für einen Uefa-Präsidenten, und vielleicht sollten wir einfach nicht spielen. Dann schauen wir mal, was die Europameisterschaft noch wert ist", hatte Seifert bei Sky90 gesagt.

Das vergrößerte Teilnehmerfeld führt dazu, dass auch die ganz kleinen Landesverbände in der Qualifikation mitspielen — zum Beispiel Gibraltar in der deutschen Gruppe. Die großen Länder haben sich, vergeblich, für eine Vorqualifikation ausgesprochen.

(sid/RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort