EM 2016 Die wichtigsten Regeländerungen zur EM
Bei Welt- und Europameisterschaften werden häufig neue Regeln getestet oder eingeführt. Auch bei der EM in Frankreich müssen sich Spieler und Schiedsrichter umstellen. Wir haben die wichtigsten Regeländerungen zusammengestellt.
Torlinientechnik
Nachdem die Technik schon bei der WM in Brasilien im Einsatz war, erlebt sie nun ihre Premiere bei der Europameisterschaft. Verwendet wird dasselbe System wie in der Bundesliga (Hawk Eye).
Dreifachbestrafung
Die umstritten Dreifachbestrafung kann entfallen: Etwa bei einer Grätsche nach dem Ball im Strafraum soll eine Notbremse nun nicht mehr mit Strafstoß und Rot bestraft werden, sondern mit Strafstoß und Gelb. Zieht der Verteidiger aber am Trikot oder versucht gar nicht, den Ball zu spielen, kann es weiterhin Rot geben. Bei einer Tätlichkeit sowieso. Also Achtung: Interpretationsspielraum.
Behandlung
Kurze Behandlungen von verletzen Spielern auf dem Platz sind jetzt möglich. Sie sind erlaubt, wenn ein Spieler verletzt wird und das Foul mit einer Karte geahndet wurde. Bislang musste der verletzte Spieler erstmal vom Feld, das Spiel ging dann weiter.
Anstoß
Beim Anstoß kann der Ball in jede Richtung gepasst werden. Bisher musste der Ball erst in die gegnerische Hälfte gespielt werden.
Elfmeter
Bei Elfmetern gibt es nun härtere Strafen gegen Verstöße bei der Ausführung. Stoppt der Schütze etwa beim Anlauf komplett ab oder schießt überraschend ein zweiter Spieler, gibt es einen Freistoß für die andere Mannschaft. Zudem kann es Gelb für den Schützen geben. Bewegt sich der Torwart zu früh von der Linie nach vorne und geht der Ball dann nicht rein, sieht der Schlussmann Gelb. Wiederholung gab es deshalb auch vorher schon.
Rote Karte
Schon vor dem Spiel kann es Rote Karten geben. Während der Halbzeit und nach dem Abpfiff ging das schon zuvor. Theoretisch ist ein Platzverweis jetzt möglich, sobald der Schiedsrichter das Spielfeld begutachtet. Wird ein Spieler vor dem Spiel ausgeschlossen, darf der Trainer einen neuen Spieler aufstellen.
Einwurf
Einwürfe müssen mit beiden Händen gleichkräftig ausgeführt werden. Das System mit einer Stützhand, bei dem eine Hand den Ball schleuderte, ist damit verboten.
Schuhe
Geht ein Schuh verloren, darf der Betroffene bis zur nächsten Unterbrechung weiterspielen. Bislang galt: Schuh weg, kicken verboten. Die Regelung gilt so jetzt auch für Schienbeinschoner.
Unterhose
Sichtbare Unterhosen müssen in der Farbe der Hose sein. Zudem muss solche Unterwäsche bei allen Spielern eines Teams die selbe Farbe haben. Bei zweifarbigen Hosen können sich die Mannschaften für eine der Unterhosen-Farben entscheiden. Ähnlich ist das bei einem Tape, mit dem sich Spieler zum Beispiel die Schienbeinschoner festbinden: Es muss ab jetzt in der Farbe des Stutzens sein.
Vorteil
Einen Vorteil dürfen Schiedsrichter nun mit nur einem gestreckten Arm anzeigen, bislang mussten sie beide Arme wie ein V nach vorne austrecken. Diese Änderungen soll den Schiedsrichtern das Rennen erleichtern.