Mehr als eine Milliarde Tüten produziert Panini verkauft so viele Stickertüten wie noch nie

Stuttgart · Deutschland ist in Europa Spitzenreiter beim Sammeln von Fußballbildern.

Diese Panini-Elf darf nicht zur EM
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Diese Panini-Elf darf nicht zur EM

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Foto: Panini

Es gab Zeiten, da waren deutsche Nationalspieler auf Schulhöfen hierzulande schwer vermittelbar. Man musste schon mindestens zehn Christian Wörns' anbieten, um einen der großen Stars aus Frankreich, Brasilien oder Argentinien zu bekommen. Mindestens. Der Panini-Markt hat sich verändert. Die Spieler der DFB-Auswahl haben nicht zuletzt durch den Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft in Brasilien kräftig Werbung in eigener Sache gemacht. Das macht sich beim Tauschen gleich bemerkbar.

Der Panini-Verlag mit Sitz in Stuttgart zieht schon jetzt eine positive Bilanz der EM. "Wir haben so viele Bilder wie noch nie verkauft", sagte Panini-Deutschland-Chef Hermann Paul im Gespräch mit unserer Redaktion. "Insgesamt sind mehr als eine Milliarde Sticker-Tüten für 70 Länder produziert worden. Deutschland steht dabei an der Spitze, dicht gefolgt von Großbritannien und Frankreich." Wie viele Tüten bislang genau über den Ladentisch gegangen sind, darüber wollte Paul keine Angaben machen. Im Vergleich zu einer WM liege bei einer EM der Umsatz allerdings nur bei etwa der Hälfte. Durch die Erhöhung des Teilnehmerfelds von 16 auf 24 Teams habe sich die Zahl der Stickerbilder im Vergleich zu 2012 indes deutlich erhöht. "Nur fünf Prozent der Kunden, die mit einem Album anfangen, füllen es aber auch", sagte Paul. "98 Prozent sammeln nur 50 bis 60 Sticker."

Panini ist nicht irgendein Abziehbild. Es beginnt alles im italienischen Modena. 1961. Die Brüder Guiseppe und Benito Panini bringen das erste Sticker-Album mit italienischen Fußballmannschaften auf den Markt. Zwei Jahre später hat das Unternehmen bereits 29 Millionen Tütchen mit den begehrten Bildchen zum Einkleben verkauft. Seit 1974 gibt es in Deutschland zu Weltmeisterschaften die Serie.

Bei vorangegangen Turnieren gab es immer mal wieder Klagen von Kunden, das Mischverhältnis der Bilder in den Tüten sei nicht korrekt. Vor vier Jahren zum Beispiel waren nachweislich zu viele niederländische Spieler in den Tüten. Eine Charge soll falsch zusammengestellt worden sein, der Verlag entschuldigte sich später dafür. Diesmal sind offenbar besonders die sogenannten Glitzerbilder rar. "Generell sind alle Bilder gleich in den Tüten", sagt Paul. "Aber es kommt manchmal zu natürlichen Verknappungen, weil einige Motive einfach viel beliebter sind als andere und deshalb nicht so oft getauscht werden."

(gic)
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