Vergabe der EM 2020 München bekommt vier Spiele — Finalrunde in London

Genf · Die historische EM 2020 findet auch in München statt. Die Allianz Arena von Rekordmeister Bayern München bekam am Freitag von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) den Zuschlag für drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale.

Reaktionen zu der EM-Vergabe 2020
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Foto: afp, bf

München bekommt sein kleines Sommermärchen, aber kein historisches Finale: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) richtet während der ersten paneuropäischen EM 2020 drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale in der Allianz Arena aus. Das Finalpaket mit beiden Halbfinals sowie dem Endspiel ging bei der Wahl der Europäischen Fußball-Union (Uefa) am Freitag wie erwartet nach London.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verzichtete auf eine Kampfabstimmung gegen die britische Hauptstadt. "Ich habe in der Exekutivsitzung unsere Bewerbung für das Finale zurückgezogen, sodass es keine Kampfabstimmung gab, und wir unser Ziel erreicht haben, auch wenn die heutige Entscheidung noch nicht den Zuschlag für die ganze EM 2024 bedeutet", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bei Sky.

Es liege zwar ein Teppich, "aber es ist noch kein roter, über den wir nur noch schreiten müssten. Das wird ein ganz neues Projekt, aber es ist auch ein persönliches Ziel, noch einmal ein weiteres Großereignis nach Deutschland zu holen", betonte der 63-Jährige.

Das Uefa-Exekutivkomitee entschied sich im Genfer Espace Hippomene zudem auch für Fußball-Exot Aserbaidschan (Baku) - zur Feier des 60-jährigen Bestehens der EM-Turniere wird die EM in sechs Jahren in 13 Staaten ausgerichtet, beworben hatten sich 19 Länder. Auf deutschem Boden fand zuletzt die EM 1988 (Europameister Niederlande) statt, zudem war Deutschland Gastgeber der WM-Endrunden 1974 und 2006.

Rummenigge: "Werden ein großartiger Gastgeber sein"

"Wir sind sehr zufrieden, dass wir den Zuschlag erhalten haben. Ich kann versichern, dass wir zusammen mit der Stadt München bei dieser ersten pan-kontinentalen Europameisterschaft ein großartiger Gastgeber sein werden", kommentierte Bayern Münchens Vorstandschef und Stadion-Hausherr Karl-Heinz Rummenigge die Entscheidung.

Münchens vermeintliche Niederlage gegen das Wembley-Stadion in England war abzusehen: Bereits im Vorfeld der Zeremonie hatte der DFB angedeutet, auf die Finalrunde zugunsten der besseren Chancen auf die Ausrichtung der dann wieder kompletten EM 2024 verzichten zu wollen. Diese wird voraussichtlich 2017 vergeben — die Engländern sollen sich dann erinnern.

Es sei das "großes Ziel" und der "große Wunsch", die Endrunde 2024 in Deutschland auszurichten, hatte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (63) betont. Konkurrenz aus England ist dann nicht zu erwarten. "Wenn wir das Finale 2020 bekommen, ist es unwahrscheinlich, dass uns 2024 zugesprochen werden würde", sagte Greg Dyke, Boss der englischen FA: "Also würden wir uns nicht bewerben. Vielleicht aber dann für 2028."

Die Länder, die eine EM mit 24 Mannschaften alleine stemmen können, lassen sich zudem an einer Hand abzählen. So gut wie sicher wird die Türkei ihren Hut in den Ring werfen, die komplett auf eine Bewerbung für 2020 verzichtet hatte.

Den Zuschlag bekamen dafür auch Nationen, in denen wohl sonst nie ein EM-Spiel hätte stattfinden können. Die Partien in Baku, wo sogar ein Viertelfinale steigt, werden für die Fußball-Fans zum Erlebnis. Alle Ausrichter müssen sich allerdings auf sportlichen Weg qualifizieren — Heimspiele der eigenen Nationalmannschaft sind nicht garantiert.

Aber: Unter den drei Vorrundenspielen sind "auf jeden Fall zwei EM-Spiele unserer deutschen Nationalmannschaft", hatte Niersbach bestätigt: "Vorausgesetzt natürlich, dass sie sich für das Turnier qualifiziert, wovon ich aber ganz sicher ausgehe." Geht es nach dem derzeitigen Selbstverständnis des Weltmeisters, tritt die DFB-Auswahl nach der EM 2016 in Frankreich dann auch als Titelverteidiger an...

(sid)
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