EM-Teilnehmer im Porträt Joachim Löw hofft auf den Titel und bangt um die Fitness

Weltmeister Deutschland will auch bei der EM-Endrunde in Frankreich den Titel holen. Bundestrainer Joachim Löw ist trotz der holprigen Qualifikation optimistisch.

EM-Kader 2016: Joachim Löw hat sich entschieden
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Joachim Löws EM-Kader

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Foto: dpa, woi lof

Als Weltmeister gilt Deutschland automatisch bei der EM-Endrunde in Frankreich als Favorit. "Wir wollen ähnlich wie Spanien eine Ära prägen", sagte denn auch Joachim Löw. Obwohl das deutsche Team nach dem WM-Triumph von Maracana eine holprigen Qualifikation, in der erst am letzten Spieltag das EM-Ticket gelöst wurde, gespielt hat, hängt der Bundestrainer die Messlatte hoch: "Der EM-Titel ist auf dem Weg zur einer erfolgreichen Verteidigung des WM-Titels unser klares Ziel."

Die Vorfreude auf die EM-Endrunde in Frankreich wurde in den vergangenen Monaten allerdings vor allem durch den 13. November 2015 mit dem Terror von Paris getrübt. Auch die Anschläge von Brüssel im vergangenen März vor dem Länderspiel in Berlin gegen England haben den gesamten DFB-Stab ins Grübeln gebracht.

"Ich bin sicher, dass die französische Regierung alles tun wird, um bei der EM-Endrunde größtmögliche Sicherheit zu garantieren", sagte Löw, dem auch die Absage des Länderspiel-Klassikers gegen die Niederlande vier Tage nach den Pariser Anschlägen wegen einer Terrorwarnung in Hannover noch im Gedächtnis ist. Noch schlimmer war aber der Abend in Paris, wo der viermalige Welt- und dreimalige Europameister im Stade de France beim Länderspiel gegen den EM-Gastgeber unmittelbar betroffen war und die Nacht in den Katakomben der Arena verbringen musste.

Sorgen machen dem Bundestrainer aber auch die Verletzungen einiger seiner EM-Kandidaten. "Im Moment sind die Nachrichten, die ich bekomme, nicht unbedingt erfreulich. Bastian Schweinsteiger, Julian Draxler, Emre Can, Jerome Boateng, Bennie Höwedes - das sind schon fünf Spieler, die eine wichtige Rolle spielen können bei der EM", sagte der Bundestrainer, der dieses Sextett für Frankreich fest auf seinem Zettel hat, angesichts von immer neuen Verletztenmeldungen.

Vor allem die Personalie Schweinsteiger könnte im Vorfeld der EM noch für Diskussionsstoff sorgen. Denn dass der Kapitän bis zum Turnierstart fit wird, glauben selbst die größten Optimisten nicht. Der 31-Jährige hatte sich am 23. März im Training der DFB-Auswahl einen Innenbandteilrisses im Knie zugezogen, der für den Mittelfeldspieler von Manchester United gleichbedeutend mit dem Saisonaus war. Im vorläufigen EM-Kader stand der Kapitän dann aber. Löw berief in Julian Brandt, Julian Weigl, Leroy Sané (alle 20) und Joshua Kimmich (21) vier Nachwuchsleute sowie 14 Weltmeister.

Löw, der noch bis 2018 beim DFB unter Vertrag steht, lässt sich aber auch von Verletzungen seiner Nationalspieler nicht aus der Ruhe bringen. "Vor jedem Turnier gibt es verletzte Spieler. Schweinsteiger war auch vor der WM 2014 verletzt, dazu Sami Khedira. Und wir haben es doch noch irgendwie geschafft", erinnert der 56-Jährige an eine ähnliche Lage vor der WM in Brasilien. Bis zum ersten Gruppenspiel bei der EURO gegen die Ukraine am 12. Juni sollten aber möglichst alle EM-Spieler fit sein, so Löw: "Ich freue mich auf die EM, egal, wer am Ende dabei sein wird."

(sid)
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