"Nicht hinnehmbare Verhöhnung" Erzgebirge Aue entschuldigt sich für "Vereinsholocaust"-Banner

Frankfurt/Main · In der Auseinandersetzung zwischen der Ultra-Fan-Szene und dem Deutschen Fußball-Bund haben Anhänger des FC Erzgebirge Aue alle Grenzen überschritten. Dem Verein droht ein Ermittlungsverfahren. Er entschuldigte sich für seine Fans.

Fußball-Bundesliga: Fans protestieren gegen den DFB
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Fans protestieren weiterhin gegen den DFB

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Foto: dpa, pst kno

Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat sich am Sonntagnachmittag für ein geschmackloses Banner beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) entschuldigt und damit eine DFB-Forderung erfüllt. Im Spiel bei Eintracht Braunschweig am Freitagabend (1:1) war im Auer Gästeblock ein Banner mit der Aufschrift "Sportgerichtsbarkeit = Vereinsholocaust" gezeigt worden. In einer am Sonntag veröffentlichten Pressemitteilung verlangte der DFB von den Verantwortlichen eine Entschuldigung und von der Fanszene in Aue eine deutliche Distanzierung. Er kündigte ein Ermittlungsverfahren des DFB-Kontrollausschusses an.

"Der FC Erzgebirge Aue e.V. distanziert sich auf das Schärfste von dem beim Auswärtsspiel in Braunschweig im Auer Fanblock gezeigten Transparent, welches die DFB-Sportgerichtsbarkeit in einen Kontext zum Dritten Reich bzw. zum singulären Verbrechen des Holocaust setzt. Dieses Spruchband stellt nicht nur eine nicht hinnehmbare Verhöhnung der Millionen Opfer der Verbrechen des Nationalsozialismus dar, sondern verunglimpft gleichzeitig in absolut unerträglicher Weise den Deutschen Fußball-Bund und dessen Gerichtsbarkeit", heißt es in der Auer Stellungnahme. Man werde schnellstmöglich die für das Plakat Verantwortlichen ermitteln und entschieden gegen sie vorgehen, betonten die Clubverantwortlichen.

Das Banner aus Aue lasse trotz des Dialogangebotes des Verbandes an die Ultra-Szene keine Toleranz oder Ermessen zu, niemand dürfe im Bewusstsein des historischen Kontextes darüber hinwegsehen, hatte der DFB in seiner Stellungnahme betont.

(sid)
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