1:0-Sieg gegen Arsenal Köln trotzt der Krise und schlägt den Topfavoriten

Köln · Der 1. FC Köln trotzt der sportlichen Krise. Gegen den FC Arsenal hat das Team von Peter Stöger den zweiten Sieg der Europa-League-Saison geholt und darf vom Überwintern im internationalen Wettbewerb träumen.

1. FC Köln - FC Arsenal: Die Bilder des Spiels
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Köln - Arsenal: Bilder des Spiels

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Foto: dpa, mb

Seit vier Wochen gehen Jörg Schmadtke und der 1. FC Köln getrennte Wege. Nun hat der Fußball-Bundesligist einen Nachfolger für den Geschäftsführer Sport auserkoren. Horst Heldt soll von Hannover 96 in die Domstadt wechseln. Die Kölner Verantwortlichen und der 47-Jährige, der von 1987 bis 1995 das Trikot mit dem Geißbock trug, sollen sich nach Informationen unserer Redaktion einig sein. Das Problem: Heldt hat bei den Niedersachsen einen bis 2020 laufenden Vertrag unterschrieben. Hannover-Boss Martin Kind stellte gegenüber der Funke-Mediengruppe klar: "Egal, ob es irgendwann eine offizielle Anfrage von Köln geben wird, Heldt hat bei uns einen Vertrag, den er erfüllen muss. Ich werde ihm nicht die Freigabe für Köln erteilen."

Dass beim FC einige Arbeit auf ihn warten würde, konnte Heldt am Abend am TV beim Europa-League-Spiel gegen den FC Arsenal beobachten. Dennoch rangen die Kölner den Londoner Klub mit 1:0 nieder und können weiter vom Sechzehntelfinale träumen. "Es macht Spaß, gegen Arsenal zu gewinnen, das ist der Wahnsinn", sagte FC-Profi Jannes Horn. "Wir sind 95 Minuten ans Limit gegangen, jetzt haben wir ein Endspiel, was gibt es Schöneres?"

Arsenal hatte auf einige Akteure aus der etatmäßigen Startelf verzichtet. Die deutschen Nationalspieler Shkodran Mustafi und Mesut Özil blieben auf der Insel, Weltmeister Per Mertesacker stand hingegen in der Startelf.

Der FC startete mit Elan in die Partie und hatte durch den ansonsten schwachen Jhon Cordoba auch die erste gute Torchance. Nachdem sich die Gäste in der ungewohnten Zusammensetzung aneinander gewöhnt hatten, lief der Ball flüssig durch die Reihen. Das verdeutlichte den Unterschied zwischen einer europäischen Spitzenmannschaft mit breit aufgestelltem Kader und dem 1. FC Köln, der den Ausfall von gleich sechs Stammkräften eben nicht so einfach kompensieren kann. Und das Lazarett wurde noch größer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde musste Dominic Maroh das Feld mit einer Oberschenkelverletzung verlassen.

Zu diesem Zeitpunkt hätte Arsenal die Führung verdient gehabt. Danny Welbeck zog einen Distanzschuss knapp vorbei - ebenso wie Francis Coquelin, der später noch am Pfosten scheiterte.

Just als die Kölner Zuschauer nach der Pause aufgrund der mageren Kost ihres Teams immer unruhiger wurden, holte Sehrou Guirassy einen Elfmeter heraus, den er selbst trocken zur Führung in die Tormitte verwandelte. Arsenal drückte daraufhin auf den Ausgleich. Köln wehrte sich mit allen Mitteln — erfolgreich.

Der Letzte steht trotz des Achtungserfolgs am Sonntag gegen Hertha BSC (18 Uhr) weiter unter Druck. Sollte der erste Saisonsieg erneut nicht gelingen, dürfte Trainer Peter Stöger eine mögliche Heldt-Verpflichtung wohl nicht mehr als FC-Angestellter erleben.

(erer)
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