1:6-Pleite Mainzer Debakel in Anderlecht

Anderlecht · Der FSV Mainz 05 muss nach einer üblen Klatsche ums Überwintern in der Europa League bangen. Beim RSC Anderlecht verlor der Tabellenneunte der Bundesliga nach einer desolaten Vorstellung in der Schlussphase 1:6 (1:2) und verspielte dadurch eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Einzug in die Runde der letzten 32.

Europa League: Der FSV Mainz 05 geht beim RSC Anderlecht mit 1:6 unter
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Mainz geht in Anderlecht mit 1:6 unter

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Foto: rtr, EVD/MDP

Durch die erste Niederlage der rutschte Mainz in der Gruppe C auf Rang drei ab.

Dort liegt das Team von Trainer Martin Schmidt mit fünf Zählern hinter Tabellenführer Anderlecht (acht Punkte) und AS St. Etienne (acht Punkte). In drei Wochen im Rückspiel beim französischen Rekordmeister steht Mainz nun unter Zugzwang.

Nicolae Stanciu (9./41.) hatte die Belgier auf die Siegerstraße gebracht. Mainz kam durch den frischgebackenen Vater Pablo De Blasis (15.) zum zwischenzeitlichen Unentschieden. Erst am Dienstag war der 28-Jährige - ebenso wie kurz zuvor Mannschaftskollege Karim Onisiwo - Vater geworden. Youri Tielemans (62.), Lukasz Teodorczyk (89./90.+4) sowie die Leipziger Leihgabe Massimo Bruno (90.+2) machten für den RSC in der Schlussphase alles klar.

"Wir sind heute hohes Risiko gegangen. Bis zur 88. Minute haben wir gedacht, wenn wir jetzt eins machen, dann brennt es wieder", sagte Schmidt, nachdem seine Mannschaft in den letzten Minuten ihres Auftritts rund 25 Kilometer nördlich des historischen Schlachtfeldes von Waterloo förmlich zerlegt worden war.

Mit den glücklichen Vätern in der Startelf hatte FSV-Trainer Schmidt vor dem Spiel die Marschrichtung vorgegeben. Nach dem 1:1 aus dem Hinspiel wollte der Schweizer in der engen Gruppe C in Belgien unbedingt punkten, um gegenüber Anderlecht und St. Etienne nicht abreißen zu lassen.

Die Mainzer ließen ihre Gegner anfangs zu wenig Druck spüren. Vor dem Führungstor hatte bereits Alexandru Chipciu (3.) den ersten Treffer des Abends auf dem Fuß, scheiterte jedoch am Außennetz. Die Gäste versuchten es vornehmlich über lange Bälle und Standards. Sturmspitze Jhon Córdoba (8.) köpfte in der bis dahin gefährlichsten Situation der Mainzer eine Ecke von Yunus Malli nur knapp neben das Tor.

Nach dem Gegentreffer, bei dem FSV-Torwart Jonas Lössl eine verunglückte Flanke von Stanciu unterschätze, investierten die Rheinhessen mehr in die Begegnung. Beim Ausgleich durch De Blasis tat es RSC-Keeper Davy Roef seinem Gegenüber gleich. Den strammen Schuss des Argentiniers hätte der Schlussmann durchaus parieren können, der Ball rutschte ihm jedoch durch die Hände.

Anderlecht kam nur selten in Strafraumnähe, blieb im Abschluss dennoch höchst effizient. An Stancius zweitem Treffer traf Lössl diesmal keine Schuld. Von der Strafraumgrenze schloss der Rumäne hochklassig in die linke untere Ecke ab.

Nach der Pause kamen beide Teams mit großem Engagement zurück auf den Platz. Mainz agierte in dieser Phase aber offensiv glücklos und offenbarte in der Abwehr einige Lücken. Die Möglichkeiten, die sich ergaben, ließ der FSV ungenutzt verstreichen. In der Schlussphase kam es dann ganz übel.

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