Halbfinale in der Europa League Italien-Ikone Bergomi: "Florenz braucht Gomez"

Der AC Florenz will in der Europa League Titelverteidiger FC Sevilla bezwingen und das Endspiel erreichen. Stürmer Mario Gomez scheint dafür unverzichtbar.

Mario Gomez trifft mit dem Knie für den AC Florenz
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Mario Gomez trifft mit dem Knie

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Im Showdown mit dem Titelverteidiger führt an Mario Gomez schlichtweg kein Weg vorbei — glaubt zumindest Italiens Fußball-Ikone Giuseppe Bergomi. "Der AC Florenz benötigt einen solch großartigen Stürmer wie ihn", stellte der Weltmeister von 1982 vor dem Halbfinale in der Europa League zwischen Champion FC Sevilla und Gomez' Fiorentina klar: "Er hat viel internationale Erfahrung und kann die Mannschaft zum Erfolg mitreißen."

In der Liga wurde der 29-Jährige vor dem richtungweisenden Hinspiel am Donnerstag (21.05 Uhr/Live-Ticker) in Spanien daher geschont. Wie wichtig der Nationalstürmer für seinen Arbeitgeber nämlich sein kann, bewies Gomez zuletzt im Viertelfinale, als er mit seinem 30. Europapokal-Treffer maßgeblichen Anteil am Einzug in die Runde der letzten Vier besaß.

Während die Lobeshymnen danach immer lauter wurden, genoss Gomez das Ganze ohne großes Brimborium. Auch auf die von WM-Schiedsrichter Felix Brych geleitete Partie in Sevilla bereitete sich der Ex-Münchner und -Stuttgarter hochkonzentriert vor, das Reden überließ er lieber anderen. "Der Titelgewinn wäre die Krönung der Saison", sagte beispielsweise Trainer Vincenzo Montella. Von einen möglichen "Türöffner für die Champions League" schrieb der "Corriere dello Sport" und ergänzte: "Florenz darf weiter träumen."

Florenz träumt von direktem Weg in die Champions League

Sollte nämlich am Ende tatsächlich der zweite Triumph nach 1961 zu Buche stehen, wäre der direkte Weg in die Königsklasse dank der neuen Regularien frei. Zunächst einmal aber muss Sevilla, das in der Europa League seine vergangenen acht Heimspiele gewonnen hat, bezwungen werden. Und das wird laut Montella knifflig genug.

"Sie sind ein sehr gut organisiertes Team", sagte der Coach: "Sie sind stark und schwer zu verteidigen. Zudem wissen sie ganz genau, wie man attackiert." Aber: "Wir fahren dorthin, um zu gewinnen."

Vorteile erhofft sich Montella durch das Insider-Wissen jener Akteure, die bereits in La Liga gegen Sevilla gespielt hatten. "Wir wissen um ihre Stärken und Schwächen", verriet Verteidiger Gonzalo Rodriguez: "Es wird spannend, denn unser Spielstil ist dem spanischen ähnlich."

Ob sich am Ende die Kopie oder das Original durchsetzen wird, könnte auch von Gomez abhängig sein. Auf dem Papier jedenfalls dürfte das Team des Deutschen nicht derart favorisiert sein wie der SSC Neapel als zweite Mannschaft vom Apennin in seinem Halbfinale. Das Endspiel in Warschau ist dabei zwar auch für die Mannschaft von Trainer Rafael Benitez noch mindestens 180 Minuten entfernt, vor dem Kräftemessen mit dem ukrainischen Vizemeister Dnjepr Dnjepropetrowsk stellte Benitez aber klar: "Das Ziel ist das Endspiel."

In Gonzalo Higuain oder Marek Hamsik verfügen die Neapolitaner, die im Viertelfinale den VfL Wolfsburg ausgeschaltet hatten, zweifelsohne über herausragende Akteure. Hoffnung schöpft der Verein jedoch vor allem aus der Expertise seines spanischen Trainers, der in seiner Vita neben dem Gewinn der Champions auch zweimal den Erfolg in der Europa League stehen hat.

"Dnjepr hat seine Qualität schon gezeigt", warnte der 55-jährige Benitez vor dem Hinspiel. In den K.o.-Runden waren die Ukrainer bereits für Olympiakos Piräus, Ajax Amsterdam und den FC Brügge Endstation: "Das sind bekannte Namen in Europa und beweist, dass Dnjepr viel Potenzial besitzt."

(sid)
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