Anderlecht - Hamburg 4:3 HSV mit Torfestival ins Viertelfinale

Anderlecht (RPO). Der Hamburger SV hat sich ins Viertelfinale der Europa League gezittert. Beim RSC Anderlecht kassierten die Hanseaten im Achtelfinal-Rückspiel zwar vier Gegentore, am Ende reichte aber eine 3:4-Niederlage zum Triumph.

Europa League 09/10: Achtelfinal-Rückspiele
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Der Hamburger SV darf somit weiter vom Finale im eigenen Stadion träumen, Nordrivale Werder Bremen ist unterdessen im Achtelfinale der Fußball-Europa-League ausgeschieden. Den Hamburgern genügte nach dem 3:1-Hinspielsieg beim belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht eine 3:4 (1: 2)-Niederlage zum Viertelfinaleinzug.

Bremen kam gegen den FC Valencia trotz toller Aufholjagd nicht über ein 4:4 (1:3) hinaus und muss seine Hoffnungen von einer Endspielteilnahme am 12. Mai im Stadion seines Erzrivalen HSV wegen der weniger erzielten Auswärtstore begraben.

Der HSV zitterte sich trotz einer katastrophalen Defensivleistung unterdessen eine Runde weiter und wahrte seine letzte Chance auf einen Titel. Nationalspieler Jerome Boateng brachte die Hanseaten eigentlich zu einem idealen Zeitpunkt in Führung (42.).

Doch noch in der ersten Hälfte drehte der 29-malige belgische Meister das Blatt und ging durch die Tore von Youngster Lomelu Lukaku (44.) und den Foulelfmeter durch Matias Suarez, den Boateng verursachte, in Führung (45.+3). Marcell Jansen sorgte dann für den Ausgleich (54.), ehe Lucas Biglia (59.) und Mbark Boussoufa (66.) für die Belgier auf 4:2 erhöhten. Einmal mehr Mladen Petric rettete den HSV mit seinem Tor (75.).

"Wir haben uns unnötigerweise die Butter vom Brot nehmen lassen", sagte Hamburgs Vorstandvorsitzender Bernd Hoffmann. In den ersten beiden Minuten der zweiten Hälfte ging es im HSV-Strafraum drunter und drüber. Der ehemalige Bremer Bundesliga-Profi Jelle van Damme und Lukaku hatten das 3:1 auf dem Fuß, scheiterten aber an Hamburgs Keeper Rost.

Dann konnte Hamburg wieder etwas Luft holen und Jansen traf nach Pass von Petric mit einer herrlichen Direktabnahme. Wie aus dem Nichts gerieten die Gäste dann wieder in Schwierigkeiten, beim 2:4 patzte Rost.

Vor 24.200 Zuschauern im Bremer Weserstadion offenbarten die Gastgeber große Schwächen in der Defensive. Gegen Valencias "Zauber-Zwerge" um den dreifachen Torschützen David Villa fand Werder kein Mittel. "Das Ausscheiden war unnötig. Darüber sind wir ärgerlich und unglücklich. Die entscheidenden Dinge im Fußball sind, dass man Tore vermeidet und Tore schießt. Beidem sind wir nicht gerecht geworden. Wir haben unsere zahlreichen Chancen einfach nicht genutzt und uns in der Defensive als Mannschaft schlecht angestellt", sagte Werder-Coach Thomas Schaaf.

Angetrieben von seinem überragenden Offensiv-Trio Villa, Juan Mata und David Silva verpasste Valencia den Platzherren schon in der ersten Halbzeit eine kalte Dusche nach der anderen. EM-Torschützenkönig Villa (2. und 45.) und Mata (15.) trafen jeweils auf Zuspiel von Silva. Der bereits nach 22 Minuten eingewechselte Hugo Almeida hatte zwischenzeitlich verkürzt (26.).

Torsten Frings traf nach dem Seitenwechsel per verwandeltem Foulelfmeter (57.), Marko Marin erzielte kurz darauf das 3:3 (62.). Villas dritter Treffer riss Werder dann aber wieder aus allen Träumen (66.). Claudio Pizarro gelang nur noch der erneute Ausgleich (84.). In der hektischen Schlussphase drängten die Gastgeber vergeblich auf den Sieg.

Statistik:Anderlecht: Proto - Gillet, Mazuch, Juhasz, Deschacht (62. De Sutter) - Kouyate, Biglia - Boussoufa, Suarez, van Damme - Lukaku (82. Kanu). - Trainer: Jacobs

Hamburg: Rost - Rincon, Rozehnal, Mathijsen, Boateng (63. Elia) - Jarolim, Ze Roberto - Torun (83. Trochowski), Jansen (79. Tesche) - van Nistelrooy, Petric. - Trainer: Labbadia

Schiedsrichter: Terje Hauge (Norwegen)

Tore: 0:1 Boateng (42.), 1:1 Lukaku (44.), 2:1 Suarez (45.+3, Foulelfmeter), 2:2 Jansen (54.), 3:2 Biglia (59.), 4:2 Boussoufa (66.), 4:3 Petric (75.)

Zuschauer: 23.500

Beste Spieler: Biglia, Boussoufa - Jansen, Petric

Gelbe Karten: van Damme, Suarez - Boateng (2)

(SID/chk)
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