Trauma von Marseille Leipzig fliegt nach Torfestival aus der Europa League

RB Leipzig muss nach einer wilden und am Ende traumatischen Europapokal-Nacht seine Hoffnungen auf den Gewinn der Europa League schmerzvoll begraben. Bei Olympique Marseille verloren die Sachsen am Donnerstag ihr Viertelfinal-Rückspiel mit 2:5 (1:3) und schieden als letztes deutsches Team aus dem Wettbewerb aus.

Europa League: Olympique Marseille - RB Leipzig, Bilder des Spiels
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Marseille - Leipzig: Bilder des Spiels

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Foto: rtr, RC

Durch die verdiente Niederlage reichte RB das 1:0 aus dem Hinspiel vor einer Woche in Leipzig nicht zum Einzug ins Halbfinale.

Bruma (2.) hatte RB zunächst per Blitzstart in Führung gebracht, ehe Marseille das Spiel durch ein Eigentor von Stefan Ilsanker (6.) und einen Treffer von Bouna Sarr (9.) drehte. Nach Florian Thauvins (38.) Treffer zum 3:1 traf Jean-Kevin Augustin (55.) zwar zum Anschluss, doch Dimitri Payet (60.) per Außenrist aus 14 Metern sowie der Ex-Hannoveraner Hiroki Sakai (90.+4) brachten Marseille in die nächste Runde.

"Wir haben heute eine gute Chance gehabt weiterzukommen. Was wir uns vor der Spiel vorgenommen haben, nämlich gut zu stehen und ein Tor zu schießen, hatten wir nach zwei Minuten erreicht und dann alles weggeworfen", sagte RB-Torwart Peter Gulacsi bei Sky: "Solche Fehler darf man international nicht machen."

Gegen wen Marseille am 26. April und 3. Mai im Halbfinale antreten muss, wird sich am Freitag (12.00 Uhr) bei der Auslosung in Nyon/Schweiz zeigen. Übrigens: Leipzig verpasste es, als erster Europacup-Neuling seit dem FC Villarreal in der Saison 2003/2004 ein internationales Halbfinale zu erreichen.

Vor der Partie hatte Hasenhüttl mit einigen Umstellungen überrascht. Neben Nationalstürmer Timo Werner, der wegen Oberschenkelproblemen zunächst auf der Bank saß, ließ der Coach auch Spielmacher Emil Forsberg und Kapitän Willi Orban erstmal draußen. "Mehr Speed" und "defensiv mehr Stabilität" versprach sich Hasenhüttl davon, sagte er bei Sport1. Davon war in der ersten Halbzeit erst einmal wenig zu sehen.

Im Stade Velodrome wirkte die Leipziger Dreierkette (Konate, Ilsanker, Upamecano) vor einer hitzig aufgeladenen Kulisse zu Beginn phasenweise völlig überfordert. Unmittelbar nach dem frühen RB-Führungstreffer drehte Marseille den Spieß um. Erst lenkte Leipzigs Torwart Peter Gulacsi einen Abschluss von Olympique-Stürmer Kostas Mitroglou an die Brust von Ilsanker, der ins Tor abfälschte. Danach staubte Sarr ab, nachdem Gulacsi bereits zweimal in höchster Not geklärt hatte.

Und es hätte noch schlimmer kommen können. Dass nach 17 Minuten Payets Treffer aus 23 Metern nicht zählte, war nur einem Foul von Mitroglou zu verdanken. Erst nach diesem Weckruf stabilisierte sich Leipzigs Spiel etwas, bis Thauvin RB per Kopf den nächsten Nackenschlag versetzte.

Auch nach der Pause ließen die Gastgeber nicht nach. Mitroglou und Jordan Amavi (48.) prüften Gulacsi, der erneut glänzend parierte. Nachdem Augustin und Payet ihre Teams innerhalb von fünf Minuten von der nächsten Runde träumen ließen, versuchte Leipzig stets den für das Halbfinale so wichtigen Treffer zu erzielen. Beide Mannschaften blieben unheimlich gefährlich und kannten an einem denkwürdigen Europapokal-Abend keine Verschnaufspause - den beendete Hasenhüttl nach Reklamieren in der Nachspielzeit zwangsweise nicht mehr auf der Bank.

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