Attraktiv und sportlich machbar Wolfsburg trifft auf Podolski-Klub Inter Mailand

Der VfL Wolfsburg darf in der Europa League weiter vom Finale in Warschau träumen. Im Achtelfinale treffen die "Wölfe" auf Inter Mailand.

Jerzy Dudek präsentiert das Los des VfL Wolfsburg.

Jerzy Dudek präsentiert das Los des VfL Wolfsburg.

Foto: dpa, jcb sam

Höchst attraktiv und sportlich machbar: Der VfL Wolfsburg trifft im Achtelfinale der Europa League auf Inter Mailand und darf nach dem glanzlosen Weiterkommen gegen Sporting Lissabon in der Zwischenrunde weiter auf das Finale in Warschau am 27. Mai hoffen. Die Mailänder gehören trotz der Verpflichtung von Xherdan Shaqiri und Lukas Podolski im Winter nicht mehr zur ersten Güte in Europa. Weltmeister Podolski ist in der Europa League für Inter zudem nicht spielberechtigt.

Das Hinspiel findet am 12. März in Wolfsburg statt, im Rückspiel fällt am 19. März in Mailand die Entscheidung. Der 18-malige italienische Meister hatte sich durch ein 3:3 und 1:0 gegen Celtic Glasgow für die Runde der letzten 16 qualifiziert. In der Meisterschaft liegen die Lombarden, für die der Ex-Bayern-Profi Shaqiri im Europapokal spielen darf, nur auf Rang acht. Den letzten großen Triumph feierte Inter im Jahr 2010 unter Star-Trainer Jose Mourinho mit dem Gewinn des Triples (Champions League, Meisterschaft, Pokal).

Wolfsburg kann nach mittlerweile 13 Spielen ohne Niederlage selbstbewusst in den ersten Vergleich der Klubgeschichte mit den Norditalienern gehen, auch wenn sich die Grün-Weißen im Rückspiel der Zwischenrunde am Mittwochabend bei Sporting Lissabon nicht mit Ruhm bekleckerten. Das 0:0 reichte den Niedersachsen am Ende aber, nachdem das Hinspiel 2:0 gewonnen wurde.

"Es wird schwer. Sie sind das zweitbeste Team in Deutschland und haben die Bayern geschlagen", sagte Inter-Coach Roberto Mancini über den Tabellenzweiten der Bundesliga.

Garant des Weiterkommens in Lissabon war Keeper Diego Benaglio, der sein Tor dank toller Paraden sauber hielt. Am Ende wollte sich der Schweizer jedoch nicht groß feiern lassen, sondern wies seinem Team vielmehr den weiteren Weg in der Europa League: "Wenn wir das abrufen, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben, dann können wir in diesem Wettbewerb weit kommen."

Weit kommen. Am liebsten natürlich bis ins Finale. Auch wenn es bis dahin noch ein weiter Weg ist. "Wir sind ganz gut gefahren, Aufgabe für Aufgabe anzugehen", sagte Benaglio, der in Lissabon der Turm in der Schlacht war. Beim Wettanbieter bwin waren die Niedersachsen schon vor dem Einzug ins Achtelfinale der größte Titelfavorit.

Uefa-Fünfjahreswertung: Bundesliga auf Platz drei
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Eine wichtige Erkenntnis aus der Nacht von Lissabon: Der VfL kann auch ohne Tore von Bas Dost oder einer starken Leistung von Kevin de Bruyne erfolgreich sein. Zwar benötigten die Niedersachsen neben einem starken Benaglio auch eine gehörige Portion Glück, das Weiterkommen des VfL war über beide Begegnungen gesehen gegen einen starken Gegner allerdings verdient.

"Wir sind ja jetzt noch keine Mannschaft, die wie weiß wieviele Europacup-Spiele auf dem Buckel hat. Diese K.o.-Spiele, dieser Modus, wie geht man damit um - das sind alles Lernprozesse, die wir uns zugestehen", sagte Trainer Dieter Hecking: "Wir mussten heute gegen Widerstände angehen, haben sie angenommen und gekämpft. Das ist auch eine Facette, die eine Spitzenmannschaft auszeichnet."

Ein weiteres Merkmal einer Spitzenmannschaft müssen die Wolfsburger bereits am Sonntag (17.30 Uhr/Sky) beim wiedererstarkten Ligakonkurrenten Werder Bremen erkennen lassen: Dass sie mit der Dreifach-Belastung aus Meisterschaft, Pokal und Europacup umgehen können. Bei Sporting merkte man einigen Spielern durchaus erste Ermüdungserscheinungen an. Bis Anfang März werden die Wolfsburger in 21 Tagen sieben Spiele absolviert haben.

"Wir haben gesehen, dass wir nicht ganz so spritzig, die Beine vielleicht ein bisschen müde waren", sagte Manager Klaus Allofs: "Und die werden jetzt nicht lockerer. Aber auf der anderen Seite beflügelt natürlich das Weiterkommen." Und das Los Inter Mailand.

Alle Spiele im Überblick:

FC Everton - Dynamo Kiew

Dnejpr Dnjepropetrowsk - Ajax Amsterdam

Zenit St. Petersburg - FC Turin

VfL Wolfsburg - Inter Mailand

FC Villarreal - FC Sevilla

SSC Neapel - Dynamo Moskau

FC Brügge - Besiktas Istanbul

AC Florenz - AS Rom

Hinspiele: 12. März, Rückspiele: 19. März

(sid)
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