Transferstreit um Norweger geht weiter Fall Sörensen: Klage gegen BVB und 1860

Dortmund/München (dpa/lnw). Der wochenlange Transferstreit um den norwegischen Fußball-Profi Jan Derek Sörensen geht weiter. Weil der Mittelfeldspieler mit verfrühten Unterschriften bei den Bundesligisten Borussia Dortmund und TSV München 1860 gegen die Regularien des Weltverbandes (FIFA) verstoßen haben soll, hat dessen ehemaliger Verein Rosenborg Trondheim Klage bei der FIFA eingereicht. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (Montag-Ausgabe) berichtet, erhielt Sörensen deshalb noch immer keine Spielerlaubnis für Borussia Dortmund. "Wir müssen für das Unrecht entschädigt werden", begründete Trondheims Trainer Nils Arne Eggen die bereits vor Wochen angekündigte Maßnahme des norwegischen Double-Gewinners.

Nach den FIFA-Regularien darf ein Spieler ohne die Zustimmung des Arbeitgebers erst sechs Monate vor Ablauf seines Vertrages mit anderen Vereinen verhandeln. Der ehemalige Nationalspieler, dessen Kontrakt in Trondheim am 31. Dezember 2000 endete, hatte am 6. Mai bei Dortmund und am 27. Mai bei den "Löwen" unterschrieben. Trondheim reichte deshalb Klagen gegen Dortmund, München, Sörensen und dessen vom ehemaligen Bundesligaspieler Sören Lerby geführte Beratungsagentur Proactive Sports Management ein. "Wenn die Deutschen so doof waren, illegale Verträge abzuschließen, dann kann jeder den Verstoß schwarz auf weiß sehen", sagte Eggen.

Mit einer Entscheidung der FIFA ist nicht vor dem 14. Februar zu rechnen. Sörensen könnte jedoch für den Bundesligastart der Borussia am 27. Januar gegen Energie Cottbus eine provisorische Spielgenehmigung erhalten. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler machte seinen Agenten Lerby, von dem er sich mittlerweile getrennt hat, für die Probleme verantwortlich: "Ich fühle mich von Lerby falsch beraten. Mein Rat an junge Spieler ist: Haltet euch von Lerby fern. Er weiß nicht, was er tut."

Mit seiner zweifachen Vertragsunterschrift hatte Sörensen bereits vor Wochen für Verwirrung gesorgt. Sowohl die Borussia als auch die "Löwen" wähnten sich im Recht. Erst nach einer Ablösezahlung in Höhe von angeblich 1,5 Millionen Mark traten die Münchner ihre Rechte an den BVB ab. Für die "Löwen" ist der Fall Sörensen damit abgeschlossen. "Uns liegt keine Klage vor. Der Spieler Sörensen ist bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Deshalb werden wir uns zu ihm nicht äußern", meinte TSV-Sportdirektor Dirk Dufner.

(RPO Archiv)
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