Nächster Gegner Bayern Augsburger Überflieger noch ohne große Schnauze

Köln · Über Europa und die Champions League wollte beim FC Augsburg niemand sprechen - noch nicht. "Wenn wir nächste Woche auch noch die Bayern schlagen, können wir darüber reden", sagte Matchwinner Alexander Esswein nach dem 2:1 (0:1) beim 1. FC Köln mit einem breiten Grinsen.

Köln - Augsburg
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Esswein meinte dies noch ein Stück weit ironisch. Doch mit dem Vereinsrekord von vier Siegen in Folge und einem Champions-League-Platz im Rücken geht der FCA zweifellos mit überbordendem Selbstvertrauen in das bisher größte Spiel seiner Vereinsgeschichte. Sogar vor dem Rekordmeister ist den Überfliegern aus Schwaben nicht bange.

"Wir haben ja schon bewiesen, dass wir auch die Bayern ärgern können", sagte Tobias Werner und erinnerte an den 5. April, an dem der FCA den - allerdings bereits als Meister feststehenden Bayern - beim 1:0 die erste Liga-Niederlage nach 53 Spielen beibrachte. "Ich hätte nichts dagegen, wenn es wieder so laufen würde", ergänzte Dominik Kohr.

Mittelfeldmotor Daniel Baier freute sich derweil auf ein "echtes Spitzenspiel, ein richtiges Sechs-Punkte-Spiel. Eigentlich spielen die Bayern ja in einer anderen Liga. Aber wir wollen zu Hause gewinnen, egal gegen wen".

Nach dem durch Nikola Djurdjic (53.) sowie Esswein (90.) zweiten gedrehten Spiel in Folge blieb die Frage, wann der FCA sein Saisonziel korrigieren werde. Das lautet offiziell noch Klassenerhalt, doch nach 14 Spielen hat Augsburg bereits 24 Punkte - der Hamburger SV vermied im Vorjahr mit 27 Zählern über die Relegation den Abstieg.

Keine Angst vor dem Höhenflug

"Wir sind der FC Augsburg, wir sind euphorisch-bodenständig", sagte Werner und stellte klar: "Wenn der Trainer irgendwann neue Ziele vorgibt, werden wir sie umsetzen. Aber von uns Spielern wird keiner eine große Schnauze haben."

Der Trainer, Markus Weinzierl, machte noch keine Anstalten, die Ziele anzupassen. Aber er betonte auch, "keine Angst" vor dem Höhenflug zu haben: "Und die lassen wir uns auch nicht machen." Der Champions-League-Platz sei das Ergebnis "einer sehr guten Entwicklung seit zwei Jahren. In vergangenen Rückrunde haben wir auch schon 28 Punkte geholt. Da brauchen wir sogar noch vier, um das zu bestätigen".

Derweil war die Stimmung bei den Kölnern auf der Weihnachtsfeier am Samstagabend im Alten Wartesaal deutlich gedämpft. Seine gute Ausgangsposition hat der FC mit drei Niederlagen in Folge komplett verspielt, die Abstiegsränge rücken bedrohlich nahe.

"Und das war völlig unnötig", sagte Trainer Peter Stöger, der nach der verdienten Halbzeit-Führung durch Anthony Ujah (13.) im zweiten Durchgang "einen Funken Angst" bei seinen Spielern erkannte. "Das ist schon eine mentale Geschichte", sagte der Österreicher. Winter-Zugänge wünscht er sich trotz des sichtlichen Mangels an Führungsspielern aber (noch) nicht. "Ich habe einige Wünsche", sagte er: "Aber die hängen nicht mit Spielern zusammen."

(sid)
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