"Dann willst du neun" FC Augsburg: Und die Ansprüche steigen doch

Augsburg · Der FC Augsburg bleibt trotz eines kleinen Dämpfers gegen Eintracht Frankfurt auf Europa-Kurs. Darüber reden mag nach wie vor keiner. Eigentlich.

FC Augsburg und Eintracht Frankfurt trennen sich 2:2
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Als zum x-ten Mal in den vergangenen zwei Wochen die Frage nach Europa kam, schmunzelte Stefan Reuter nur kurz - doch aus der Reserve wollte sich der Manager des FC Augsburg auch diesmal nicht locken lassen. "Das ist ein weiterer Punkt. 40 Punkte sind unser Ziel, dabei bleiben wir", sagte Reuter trocken und verzog dabei keine Miene.

Das 2:2 (2:1) gegen Eintracht Frankfurt war für die Schwaben zwar ein kleiner Dämpfer. An den Diskussionen über die Ambitionen der Augsburger Höhenflieger änderte dies aber nichts vor dem Spiel am Samstag bei der besten Rückrunden-Mannschaft Werder Bremen.

Längst hat sich das Team von Erfolgstrainer Markus Weinzierl mit seinem schnörkellosen und kampfbetonten Fußball im oberen Drittel etabliert. Als Vierter haben die Augsburger jetzt schon acht Punkte Vorsprung auf den Siebten Hoffenheim. Zum Relegationsplatz 16 sind es gar 15 (!) Punkte.

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Es hätten auch gut 17 sein können. Doch der FCA verspielte gegen die Eintracht etwas leichtfertig die von Ragnar Klavan (7.) und Raul Bobadilla (37.) erzielte 2:0-Führung. "Vor der englischen Woche hätte ich sieben Punkte sofort genommen. Aber wenn du schon sechs hast und 2:0 führst, willst du neun", sagte Daniel Baier etwas enttäuscht und sprach von einer "gefühlten Niederlage". Die Ansprüche in Augsburg steigen eben doch.

Weinzierl blieb angesichts des ersten Remis der Saison aber gelassen. "Uns hat in der zweiten Halbzeit die Frische gefehlt, damit müssen wir leben, das ist okay so", sagte der 40-Jährige, der sich nur über die Chancenverwertung in Hälfte eins ärgerte: "Da hätten wir drei, vier Tore machen können. Das 1:2 war dann der Knackpunkt."

Der FCA-Coach meinte den Treffer durch Stefan Aigner in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+2), nachdem von der Eintracht zuvor nichts zu sehen gewesen war. Worüber sich Trainer Thomas Schaaf "mächtig ärgerte. Wir waren in den Zweikämpfen zu harmlos, haben uns in keinster Weise behauptet und viel falsch gemacht", monierte Schaaf.

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Die zweite Hälfte inklusive des Ausgleichs durch Torjäger Alex Meier, der sein 14. Saisontor erzielte (70.), versöhnte den 53-Jährigen jedoch: "Da hatten wir sehr gute Phasen und haben den FCA sehr beschäftigt. Vielleicht wäre sogar mehr drin gewesen, wenn wir zielgerichteter gespielt hätten. Aber den Punkt nehmen wir mit."

Dem schloss sich auch Reuter an. Von einem Rückschritt wollte er "auf keinen Fall" etwas wissen. Die Mannschaft präsentiere sich "richtig gut, abgeklärt, selbstbewusst".

In den kommenden Wochen muss sie jedoch auf ihren Kapitän Paul Verhaegh verzichten. Nach seiner frühen und verletzungsbedingten Auswechslung gegen die Eintracht war die Diagnose am Montag ein herber Schlag. Der 31 Jahre alte Niederländer erlitt einen Muskelbündelriss in der linken Wade und dürfte bis ins Frühjahr hinein ausfallen.

Am Mittwoch erwarten die Schwaben dafür zumindest Abdul Rahman Baba vom Afrika-Cup zurück, der am Sonntag mit Ghana das Finale gegen die Elfenbeinküste verlor. Auch wegen Verhaeghs Ausfall könnte Baba schon in Bremen zur Startelf gehören.

(sid)
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