Hauptversammlung des Rekordmeisters FC Bayern AG ist perfekt

München (rpo). Rekordmeister Bayern München hat auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die bereits eingeleitete Umwandlung in eine Aktiengesellschaft offiziell vollzogen. Damit ist die Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in die FC Bayern München AG perfekt.

Die neue "Bayern-AG" ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des FC Bayern München e.V.. Drei Viertel der anwesenden Mitglieder mussten für die Umstrukturierung stimmen, 1356 Ja-Stimmen standen am Ende 114 Nein-Stimmen und 43 Enthaltungen gegenüber.

Allerdings mussten sich Bayern-Präsident Franz Beckenbauer, "Vize" Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß noch einmal mit einem flammenden Appell für die Umwandlung einsetzen, um die letzten Zweifel zu zerstreuen. Der Klub brauche die AG unbedingt, um das neue Stadion zu finanzieren, erklärten die drei Bayern-Bosse. Und Beckenbauer gab sein "Ehrenwort", dass die Mitglieder bevorzugt bedacht werden, wenn der Verein an die Börse gehen sollte.

Formell hatten die Bayern-Mitglieder eine Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft bereits 1996 abgesegnet. Anfang Mai 2001 hatten Verwaltungsbeirat und Vorstand die Umwandlung des Vereins in eine Kapitalgesellschaft beschlossen. Bei der Jahreshauptversammlung am 16. November 2001 haben die Mitglieder das Präsidium beauftragt, die Ausgliederung in die Wege zu leiten.

Vorstandsvorsitzender der neuen "Bayern-AG" wird der jetzige Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge. Ebenfalls im Vorstand werden Manager Uli Hoeneß und Geschäftsführer Karl Hopfner sitzen. Franz Beckenbauer bleibt Präsident des Gesamtvereins und wird Vorsitzender des Aufsichtsrates, Vizepräsident Professor Fritz Scherer, gleichzeitig mit Karl-Heinz Wildmoser junior Co-Geschäftsführer der neuen Stadion GmbH, sein Stellvertreter.

Die FC Bayern München AG wird zur Durchführung der Ausgliederung ihr Grundkapital um eine Million Euro auf 22,5 Millionen Euro erhöhen. Die neuen Aktien im Nennwert von einer Million Euro werden dem FC Bayern München e.V. gewährt.

adidas als strategischer Partner

Als strategischer Partner wird der Sportartikelhersteller adidas zehn Prozent der Anteile für knapp 77 Millionen Euro übernehmen. Der Börsenwert des FC Bayern wird dementsprechend auf 770 Millionen Euro geschätzt.

Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge hatte sich zuletzt mehrfach gegen einen baldigen Börsengang des Rekordmeisters ausgesprochen. "Wir brauchen den Druck nicht, während des Spiels auch noch auf den Aktienkurs schielen zu müssen", sagte Rummenigge. Uli Hoeneß hingegen hat kürzlich angekündigt, sich einen Börsengang in "drei oder vier Jahren, wenn das Börsenumfeld freundlicher ist", durchaus vorstellen zu können, wobei auch Hoeneß meint: "Es reicht, sich für die Resultate gegenüber Journalisten rechtfertigen zu müssen. Wenn jetzt auch jeden Montag noch die Analysten dazu kommen ...".

(RPO Archiv)
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