Champions League Angeknockter Außenseiter Schalke macht sich Mut

London · Die Erwartungen sind niedrig, doch alle beschwören die Chancen auf eine positive Überraschung. Nach dem Fehlstart in der Bundesliga will der angeknockte FC Schalke 04 den Champions-League-Kracher beim FC Chelsea dazu nutzen, enger zusammenzurücken und einen Schritt aus der Krise zu tun.

Schalke-Trainer Jens Keller muss auf zahlreiche Spieler verzichten.

Schalke-Trainer Jens Keller muss auf zahlreiche Spieler verzichten.

Foto: afp, nb

"Es gibt mit Sicherheit viele, die nicht an uns glauben. Es wird ein ähnliches Spiel wie gegen die Bayern. Wir müssen fighten, fighten, fighten", forderte Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting vor dem Gastspiel beim englischen Topklub FC Chelsea (20.45 Uhr/Live-Ticker).

Sogar Sky-Experte Franz Beckenbauer sieht in der Partie beim Tabellenführer der Premier League für die Königsblauen eine Möglichkeit zur Trendwende. "Das sind so Spiele, in denen man sich wieder rausziehen kann", sagte der "Kaiser". "In der Champions League haben wir es eigentlich immer geschafft, gute Leistungen anzuliefern, auch wenn es in der Liga nicht so gut lief", betonte auch Benedikt Höwedes. "Wir sind in Chelsea nicht gefordert, das Spiel zum machen. Das könnte ein Vorteil sein."

Der Schalker Kapitän flog allerdings nicht mit dem Team von Düsseldorf ab. "Höwedes mit Hüftbeuger-Teilanriss der Sehne vorerst nicht mit nach London", teilte der Bundesligist über Twitter mit. Der Spieler reiste stattdessen zur Untersuchung bei Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach München. Und auch der Nationalmannschaftsarzt konnte keine Entwarnung geben. Höwedes wird "einige Wochen ausfallen", wie es nach der Untersuchung hieß.

Bedenkliche Personalsituation

Dadurch verschlechtert sich im ersten Gruppenspiel der Königsklasse die bedenkliche Personalsituation der Schalker weiter. Ohnehin hat der in der Kritik stehende Trainer Jens Keller die verletzten Abwehrspieler Joel Matip, Felipe Santana, Atsuto Uchida und Sead Kolasinac nicht zur Verfügung. Zumindest Jan Kirchhoff ist nach auskurierter Sehnenverletzung wieder eine Option. Gleichwohl ist das Fehlen von Höwedes fatal: In Kaan Ayhan (19 Jahre) und U19-Europameister Marvin Friedrich (18) stünden nur zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung, um das Starensemble von Jose Mourinho zu stoppen.

"Es hilft kein Jammern und kein Klagen. Das ist der falsche Weg, wir müssen jetzt da durch", sagte Heldt. Es gelte nun, die zur Verfügung stehenden Spieler gut einzustellen. "Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, dass wir wieder in die Spur kommen." Immerhin werden Klaas-Jan Huntelaar und Julian Draxler, die in Mönchengladbach erst in der zweiten Hälfte eingewechselt wurden, wohl wieder in die Startelf rücken. Auch Max Meyer ist nach überstandenem Infekt einen Schritt weiter. "Jedes Spiel ist neu", beschwor Huntelaar die vage Hoffnung auf Besserung. Torhüter Ralf Fährmann - schon immer ein Fan der "Blues" - sieht die Chance, die letzten Eindrücke "zu korrigieren".

Nach dem blamablen Pokal-Aus in Dresden und nur einem Punkt aus den ersten drei Bundesliga-Spielen sehnt sich der Revierklub nach dem ersten Pflichtspiel-Erfolg der neuen Saison. Ob der ausgerechnet beim hochkarätig besetzten FC Chelsea gelingt, ist fraglich.

(dpa)
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