Schalke empfängt Saloniki Auch wenig Geld schießt Tore

Gelsenkirchen · Am Mittwoch will Guido Burgstaller mit Schalke gegen Saloniki ins Achtelfinale der Europa League einziehen. Der Winter-Zugang hat bei Schalke voll eingeschlagen.

19 Millionen Euro für Nabil Bentaleb, rund zwölf Millionen Euro für Yevhen Konoplyanke - so viel Geld will der FC Schalke 04 in die Hand nehmen, um seine beiden Leihspieler zu verpflichten. Damit hätte Sportvorstand Christian Heidel in seinem ersten Jahr auf Schalke etwa 70 Millionen Euro für sieben Zugänge ausgegeben. Breel Embolo kostete 21 Millionen Euro, Benjamin Stambouli 8,5, der Spanier Coke vier, und Daniel Caligiuri 2,5. Fehlt noch einer: Guido Burgstaller, der für 1,5 Millionen Euro aus Nürnberg kam - und als billigster Transfer dennoch am meisten heraussticht. Heute Abend (18 Uhr) will der Österreicher mit seinem Team in der Arena auf Schalke das 3:0 aus dem Europa-League-Hinspiel im Sechzehntelfinale gegen PAOK Saloniki vergolden.

Was wurde geunkt, als Burgstaller in der Winterpause als Neuverpflichtung in Gelsenkirchen präsentiert wurde. Wie soll sich dieser Zweitliga-Stürmer denn in Schalkes Millionentruppe durchsetzen, fragten sich einige Anhänger. Die Zweifel nährte auch Burgstallers - in der heutigen Fußball-Zeitrechnung - fortgeschrittenes Alter von 27 Jahren. Klar, der Österreicher hatte in 14 Zweitliga-Partien für Nürnberg in dieser Saison 16 Mal getroffen, war aber dennoch für viele ein unbeschriebenes Blatt. Das hat sich rasch geändert.

Im ersten Spiel nach seinem Wechsel saß Burgstaller gegen Ingolstadt noch auf der Bank. Beim Stand von 0:0 kam er in die Partie und erzielte direkt das Siegtor in letzter Sekunde. Die Boulevardpresse taufte ihn prompt den "Billig-Knipser". Seither setzt Markus Weinzierl auf den drahtigen Angreifer. In vier Ligaspielen, einer DFB-Pokalpartie und in Saloniki stand Burgstaller in der Startelf, erzielte zwei weitere Treffer. Auch die wichtige Führung in Griechenland.

Was Burgstaller neben seiner Treffer so wertvoll macht, sind vor allem drei Merkmale: Er ist unheimlich fleißig und laufstark, gibt niemals auf und hat im richtigen Moment den Kopf oben, um auch den besser postierten Mitspieler in Szene zu setzen.

Burgstaller hat reichlich Werbung in eigener Sache betrieben und Weinzierl so vor ein Luxusproblem gestellt. Mittlerweile ist der etatmäßige Stoßstürmer Klaas-Jan Huntelaar nach einem Außenbandriss im Knie wieder fit und drängt in die Mannschaft. Weinzierl muss sich entscheiden.

(erer)
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