Benedikt Höwedes Als Kapitän stehe ich fast jede Woche vor den Journalisten. Aber ich mache mich ja fast lächerlich und unglaubwürdig, wenn ich versuche, Erklärungen zu finden und dann kommt wieder so ein blutleerer Auftritt. Das war peinlich, einer Schalker Mannschaft nicht würdig.

Aber woran hat das gelegen?

Höwedes Alles hat nicht funktioniert. Da war keine Laufbereitschaft da, keine Kampfbereitschaft. Die taktische Disziplin einiger war eines Profis nicht würdig. Wenn die Marschrichtung nicht befolgt wird und jeder sein eigenes Ding macht, kann man kein Spiel gewinnen.

Trainer Roberto Di Matteo hat die Verantwortung dafür übernommen. Ist er der Hauptschuldige?

Höwedes Natürlich ist der Trainer in erster Linie der Verantwortliche. Aber ich muss ihn auch in Schutz nehmen. Wir Spieler stehen in der Verantwortung, die Dinge auf dem Platz umzusetzen.

Offenbar hat er es nicht geschafft, die Mannschaft nach einer schwachen ersten Halbzeit aufzurütteln...

Höwedes Der Trainer hat uns in der Halbzeit eine Ansage gemacht. Aber es ist nichts passiert.

Haben Sie nun Angst, dass Schalke auch noch die Europa League verpasst?

Höwedes Wenn man solche Auftritt sieht, kann man sich nicht sicher sein, dass wir die Europa League erreichen. Da spielen auch noch andere mit, die deutlich mehr Siegeswillen zeigen als wir.

Nach dem Spiel wurde die Mannschaft von den Fans beschimpft. Was empfanden Sie da?

Höwedes Es ist klar, dass ich es nicht als angenehm empfinde, mich in der Kurve zu stellen und mich beschimpfen zu lassen. Aber es war zu Recht. Es ist mir eher ein Rätsel, dass die Fans noch so gnadenlos hinter uns stehen. Das haben wir in der jetzigen Phase nicht verdient. An solchen Leuten sollte sich mancher, der auf dem Platz steht, mal ein Beispiel nehmen.

Sie haben angeblich eine Ausstiegsklausel. Inwiefern beeinflussen die momentane Phase und der Ausgang der Saison Ihre Zukunft?

Höwedes Nach diesem Spiel ist das nicht die richtige Frage.