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Schalke droht nächste Krise Heldt schließt weitere Transfers aus

Gelsenkirchen · Bundesligist Schalke 04 wird trotz der Pokal-Pleite beim Drittligisten Dynamo Dresden bis zum Ende der Transferperiode am 1. September keine Änderungen mehr an seinem Kader vornehmen. "Es wird keine Transferaktivitäten mehr geben", erklärte Manager Horst Heldt.

 Schalke-Manager Horst Heldt hat weitere Transferaktivitäten ausgeschlossen.

Schalke-Manager Horst Heldt hat weitere Transferaktivitäten ausgeschlossen.

Foto: dpa, mbk nic

Trainer Jens Keller zeigte sich dagegen ernüchtert von der erneut aufkommenden Diskussion um seine Zukunft. "Es ist spannend, was jetzt passiert", erklärte er: "Und spannend zu sehen, dass nach so einem Spiel direkt alles umgeworfen wird. Ich habe hier auf Schalke die meisten Punkte in einer Rückrunde geholt."

Das peinliche Pokal-Aus bei Drittligist Dynamo Dresden (1:2) hat seine Spuren hinterlassen und beim königsblauen Champions-League-Teilnehmer vor dem Bundesliga-Saisonstart am Samstag bei Hannover 96 (15.30 Uhr/Live-Ticker) frühzeitig Alarmstimmung ausgelöst. Inwiefern er das Team für das erste Bundesliga-Spiel umbauen wird, wollte der Coach nicht verraten. "Wir werden einen Teufel tun, jetzt alles schlechtzureden", sagte Keller, der seine Spieler nach dem Pokal-Aus noch heftig kritisiert hatte: "Aber klar ist auch, dass es nach so einem Spiel Veränderungen geben wird - auch durch die Rückkehr der Nationalspieler."

"Fehlende Einstellung" sei der Hauptgrund für die Blamage in Dresden gewesen, hatte Keller, der noch vor dem ersten Punktspiel der neuen Saison bereits wieder angezählt ist und für den angeblich schon der ehemalige Mainzer Thomas Tuchel in den Startlöchern steht, nach dem Spiel gesagt. Dass Keller Schalke nach einer mäßigen Vorrunde durch die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte doch noch auf direktem Weg in die Champions League geführt hat und dabei mit viel Verletzungspech leben musste, scheint bereits vergessen.

In Dresden dürfte sich Keller von seinen Profis einmal mehr im Stich gelassen fühlen. "Wir hatten vier bis fünf Totalausfälle. Wir haben in der ersten Hälfte ohne Leidenschaft, ohne Mumm und Tempo gespielt", monierte der 43-Jährige, bei dem die Angst vor einem Deja-vu wächst. Der Start in die vergangene Saison ging mit einem Punkt aus den Spielen gegen Hamburg, in Wolfsburg und gegen Hannover daneben.

Dieses Jahr gibt der Start mit der Auswärtspartie an der Leine, dem Heimspiel gegen Titelverteidiger Bayern München und dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach wenig Hoffnung auf Besserung. "Wir müssen den Hebel umlegen", forderte Manager Horst Heldt nach der Gruselvorstellung der Schalker in Sachsen.

Dies wird Keller auch durch personelle Veränderungen gegenüber dem Dresden-Spiel versuchen. Die Weltmeister Benedikt Höwedes und Julian Draxler sollen entgegen der ursprünglichen Planung von Beginn an spielen. Die in Dresden enttäuschenden Felipe Santana und Sidney Sam droht die Bank, wenn nicht sogar die Tribüne.

Auch Schalkes vermeintlicher Superstar Kevin-Prince Boateng, der zurzeit noch unter einer Magen-Darm-Grippe leidet, darf sich seiner Sache nach seinem schwachen Auftritt in Dresden nicht mehr zu sicher sein. Dass Boateng (27) das Rennen um die von ihm bevorzugte Spielmacher-Position gegen die Youngster Max Meyer (18) bzw. Draxler (20) verloren hat, wirkt sich zudem nicht gerade positiv auf das Verhältnis zwischen Keller und dem in der Winterpause als neuen Anführer verpflichteten Ghanaer aus.

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Dass etwas in der Mannschaft nicht stimmt, hatte Draxler bereits vor einigen Tagen unter anderem an den vielen Verletzen ausgemacht. "Wir fragen uns auch ein bisschen, woher die vielen Verletzten kommen. Da muss sich jeder selbst hinterfragen, ob er alles dafür tut, fit zu sein, ob die Ernährung stimmt oder ob man genug Schlaf bekommt", hatte der Nationalspieler durch die Blume einem Teil seiner Kollegen mangelnde Professionalität vorgeworfen.

Keller und Heldt hatten anschließend reagiert und die Arbeitsbedingungen der Profis verschärft. Unter anderem müssen die Spieler in der Mittagspause in einem an der Trainingsanlage gelegenen Hotel einen Mittagsschlaf halten. Auch die Aufnahme von vorgegebenen Getränken mit ausreichend Aminosäuren wird neuerdings überwacht. In Hannover sollen diese Maßnahmen erstmals Wirkung zeigen. Wenn nicht, droht auf Schalke frühzeitig Chaos.

(sid)
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