Nachfolger für Roberto Di Matteo Wilmots will sich nach EM-Quali gegen Wales zu Schalke äußern

Belgiens Nationalmannschaft hat ihren Ruf als Mitfavorit für die EURO 2016 eindrucksvoll untermauert. In Frankreich gewannen die Roten Teufel 4:3.

Marc Wilmots will nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen Wales zu Schalke äußern.

Marc Wilmots will nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen Wales zu Schalke äußern.

Foto: afp, NT/MR

Marc Wilmots geriet nach der Gala-Vorstellung seiner Roten Teufel wenigstens etwas ins Schwärmen. "Wir haben sie wirklich in Schwierigkeiten gebracht", sagte Belgiens Trainer, dem ein Lob eher selten über die Lippen kommt. Und: "Nach Frankreich zu kommen und zu gewinnen, ist ein großartiges Ergebnis."

Es war eine beeindruckende Demonstration der Stärke: 4:3 (2:0) hieß es am Ende im Stade de France von St. Denis für Wilmots Belgier. Klingt knapp, war es aber nicht. 3:0 lag der Weltranglisten-Zweite auch ohne den geschonten Superstar Kevin de Bruyne (Wolfsburg) schon nach 50 Minuten vorne, kurz vor Schluss hieß es 4:1, ehe Frankreich noch ein bisschen Ergebnis-Kosmetik gelang.

Vor dem wichtigen EM-Qualifikationsspiel gegen den punktgleichen Gruppenzweiten Wales am Freitag in Cardiff (20.45 Uhr) haben die Belgier ihren Ruf als Mitfavorit für die EURO 2016 in Frankreich damit einmal mehr bestätigt.

Doch ob dann immer noch Wilmots auf Belgiens Bank sitzen wird, ist fraglich. Schalke 04 will sein ehemaliges "Kampfschwein" als Nachfolger des gescheiterten Roberto Di Matteo verpflichten. "Zu meiner Zukunft sage ich nichts", äußerte Wilmots in Paris und kündigte an, sich nach dem Wales-Spiel zu äußern. Eine Absage an Schalke, wo der 46-Jährige zwischen 1996 und 2000 sowie 2001 bis 2003 absoluter Fan-Liebling war, klingt anders. Zuletzt hatte Wilmots zu dem Flirt mit Schalke gesagt: "Ich wurde kontaktiert. Ich habe eine Klausel, die es mir erlaubt, jederzeit zu gehen. Aber das bedeutet nicht, dass ich auch gehe."

Warum Schalke so sehr an Wilmots interessiert ist, wurde gegen Frankreich deutlich. Belgien dominierte die Partie, machte die Räume eng, spielte mit Disziplin und Phantasie. In Abwesenheit von Spielmacher de Bruyne war Radja Nainggolan der überragende Mann Belgiens. Der Mittelfeldstratege vom AS Rom räumte vor der Abwehr alles ab und setzte auch entscheidende Impulse nach vorne.

"Wenn noch jemand Zweifel an der Qualität dieses belgische Teams hatte, wurde er heute Abend eines Besseren belehrt", sagte Frankreichs Trainer Didier Deschamps, der den Ausfall von Leistungsträgern wie Patrice Evra, Paul Pogba oder Karim Benzema nicht als Grund für die Niederlage gelten lassen wollte.

Marouane Fellaini (17./42.) und Nainggolan (50.) brachten die Belgier souverän in Führung, das Anschlusstor durch einen Foulelfmeter von Matthieu Valbuena (53.) konterten die Roten Teufel umgehend durch einen Foulelfmeter von Eden Hazard (54.). Nabil Fekir (89.) und Dimitri Payet (90.) sorgten dann noch für ein für Frankreich nur auf dem Papier versöhnlichen Endstand. "Wir waren stärker", sagte Wilmots zufrieden. Erstmals seit dem 31. August 1982 (0:4 gegen Polen) kassierte die Equipe Tricolore in einem Heimspiel vier Gegentore.

(sid)
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