Nächster Verhandlungspoker Schalkes Meyer rechnet mit neuem Angebot

Nach dem Weggang von Leon Goretzka zum FC Bayern droht Schalke den nächsten Nationalspieler zum Saisonende ablösefrei zu verlieren. Der im Wert gestiegene Meyer ist in einer guten Verhandlungsposition und erwartet ein neues Angebot. Tönnies setzt Heidel unter Druck.

Das ist Max Meyer
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Foto: dpa, Revierfoto

Kaum ist das Wechsel-Theater um Leon Goretzka beendet, kündigt sich beim FC Schalke 04 der nächste knifflige Verhandlungspoker an. Auch der Vertrag von Nationalspieler Max Meyer läuft beim Fußball-Bundesligisten zum Saisonende aus. Und die Königsblauen könnten einen weiteren Leistungsträger an die Konkurrenz verlieren, ohne einen Cent für ihn zu kassieren. Wie Goretzka schlug der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler und Fan-Liebling das erste Angebot zur Vertragsverlängerung im vergangenen Sommer aus, weil er die sportliche Entwicklung abwarten wollte.

Insbesondere nach dem ablösefreien Wechsel von Goretzka wächst der Druck auf Schalkes Sportvorstand, den Vertrag mit dem unter Trainer Domenico Tedesco aufgeblühten Eigengewächs zu verlängern. "Da ist jetzt Christian Heidel gefragt", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies zuletzt unmissverständlich. "Das hat doch nichts mit mir zu tun", entgegnete der Manager, der ein neues Angebot für Meyer bereits ankündigte: "Wenn es Max ums Wirtschaftliche geht, und die Aussage so steht, dann muss ich sagen: Max bleibt hundertprozentig. Dann muss nur Schalke 04 einem solchen Vertrag zustimmen."

Nach den gescheiterten Bemühungen, Goretzka seinen Verbleib mit einem an Schalkes finanzielle Grenzen gehenden Angebot schmackhaft zu machen, werden beim Revierclub Geldmittel frei. Das bringt den U21-Europameister in eine komfortable Verhandlungsposition, wobei es ihm nach eigenem Bekundungen nicht allein darum geht. "Ich weiß nicht, ob man Wertschätzung mit Geld ausdrücken kann. Mir ist wichtig, dass die Entwicklung hier vorangeht", sagte Meyer, der gleichwohl noch auf ein verbessertes Angebot wartet: "Ich denke, dass der Verein auf mich zukommen wird."

Goretzka hatte sich trotz der positiven Tendenz beim derzeitigen Tabellen-Dritten unter medialem Getöse letztlich für den Branchenriesen aus München entschieden. Auch für Meyer soll es inzwischen zahlreiche Interessenten geben. Allerdings hat er sich in seiner neuen Rolle auf der "Sechs" festgespielt und genießt die gestiegene Wertschätzung des Trainers. Die zurückliegenden elf Bundesligaspiele absolvierte Meyer über 90 Minuten. "Ich spüre sein Vertrauen. Mir macht es momentan großen Spaß", betonte Meyer, der durchblicken ließ, dass Tedesco bei seiner Entscheidung "einen entscheidenden Anteil" haben könnte.

"Wir wollen Max Meyers Qualität auch in Zukunft nutzen", lobte Tedesco seinen Schützling, bei dem er noch großes Potenzial sieht. Der gebürtige Oberhausener, seit 2009 im Klub und inzwischen dienstältester Schalker Profi, sieht sich zeitlich nicht unter Druck. "Ich habe keine Deadline bekommen", bis Ende März aber würde Klarheit herrschen, kündigte Meyer an.

(dpa)
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