2:0 gegen die Hertha Schalke spielt sich aus der Krise

Gelsenkirchen · Die Königsblauen krönen eine überaus erfolgreiche englische Woche mit dem 2:0 gegen Berlin.

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Foto: ap, mm

Leon Goretzka hat in den vergangenen acht Tagen so viel gefeiert wie lange nicht: erst das 1:1 in München, dann seinen 22. Geburtstag, den souveränen Pokalsieg in Sandhausen und den 2:0-Heimsieg gegen Berlin. Acht Tage, die die Welt auf Schalke verändert haben. Aus dem Krisen-Klub ist wieder jener ambitionierte Verein geworden, in dem die hochemotionalen Anhänger nach ein, zwei guten Spielen bereits wieder von Titeln und Triumphen träumen. Doch einiges deutet darauf hin, dass die abgelaufene englische Woche tatsächlich eine nachhaltige Trendwende gewesen sein könnte.

"Ich bin sehr zufrieden", sagte der im Sommer gekommene Trainer Markus Weinzierl. "Wir haben uns etwas zugetraut und unseren Plan sehr gut umgesetzt." Und er gewährte sogar einen kurzen Einblick in seine Vorgaben: "Wir wollten flach agieren, von hinten heraus kombinieren." Die sehr starke läuferische Leistung und Kampfkraft sprach er nicht an, sie sind für ihn wahrscheinlich selbstverständlich. Doch sie schufen die Voraussetzung für die folgenden, teils sehenswerten Kombinationen, klugen Pässe und zahlreichen Chancen.

Leon Goretzka und Guido Burgstaller waren nicht nur wegen ihrer Treffer die auffälligsten Akteure. Goretzka, der mit einem fulminanten Pfostenschuss Pech hatte, eroberte nach einem Ballverlust diesen zurück; es folgte ein wunderbarer Lupfer von Nabil Bentaleb auf Burgstaller, der die Führung erzielte. Nach einer Stunde sorgte Goretzka dann für die Entscheidung. Ein beeindruckendes Solo über 40 Meter schloss er mit einem satten Schuss ins lange Eck erfolgreich ab. "Ich hatte in der Pause viele aufmunternde Worte von den Jungs bekommen, weil es zuvor nicht geklappt hatte", berichtete der Rechtsfuß. "Wir haben es im Positionsspiel insgesamt sehr gut gemacht, viele freie Mitspieler gefunden und mutig Bälle gefordert."

So erfreulich diese aktuelle Tendenz ist, so trist ist die tabellarische Situation, denn der Rückstand auf den Sechsten Berlin beträgt noch immer acht Punkte. Und im Pokal-Halbfinale in München können die Schalker einen Sieg nicht unbedingt fest einplanen. "Wir müssen diese Leistung Spiel für Spiel abrufen. dann werden wir sehen, wo wir am Ende landen", fordert Goretzka.

Für Schalke war es eine gute Woche. "Die Ergebnisse haben gepasst, aber auch das Spielerische", so Weinzierl. "Mir hat es Spaß gemacht. Dass wir so eine Woche in der Situation hinlegen - Riesenkompliment an die Jungs."

(ths)
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