20 Jahre nach den "Eurofightern" Schalke träumt vom nächsten Coup

Gelsenkirchen · Schalke 04 hat problemlos das Achtelfinale der Europa League erreicht. Dort wollen die Königsblauen den dicken Brocken noch aus dem Weg gehen.

FC Schalke 04 - PAOK Saloniki: die Bilder des Spiels
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Schalke - Saloniki: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa, nic

Die Fans sangen schon lange vor dem Abpfiff von "Valencia, Teneriffa, Inter Mailand", Torschütze Alessandro Schöpf schwärmte von Old Trafford, und Manager Christian Heidel sprach von einem optimalen Zeitpunkt: 20 Jahre nach dem sensationellen Uefa-Cup-Triumph seiner legendären "Eurofighter" träumt Schalke 04 von einem neuen Europapokal-Coup. "Das dies das Ziel ist, wenn man im Achtelfinale steht, ist doch völlig klar", sagte der Sportvorstand der Königsblauen nach dem 1:1 (1:1) gegen PAOK Saloniki und dem Sprung unter die letzten 16 der Europa League.

"Wahrscheinlich gibt es keinen optimaleren Zeitpunkt", betonte Heidel, "aber es wird weder die Losfee noch unsere Gegner beeindrucken, dass wir 20-jähriges Jubiläum haben." Noch ist der Weg zum Finale am 24. Mai in Solna/Schweden weit. Die Klubs, die Olaf Thon, Marc Wilmots und Co. beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte 1997 bezwangen und an die die Anhänger bei jedem Europapokalspiel erinnern, sind am Freitag (13 Uhr) bei der Achtelfinal-Auslosung nicht im Topf. Dafür aber das eine oder andere europäische Schwergewicht.

Schöpf wünscht sich Manchester United

Gegen den prominentesten Kontrahenten würde Schöpf, der mit seinem Tor (23.) die letzten Zweifel nach dem 3:0-Hinspielsieg vertrieben hatte, gerne spielen. "Manchester United wäre schon Wahnsinn", sagte der 23-jährige Österreicher, "das war von Kindesbeinen an mein Lieblingsverein." Im berühmten Old Trafford zu spielen, wäre deshalb ein Traum. "Aber mit dem Los können wir gerne noch warten, vielleicht bis zum Halbfinale."

In der nächsten Runde am 9. und 16. März würden die Schalker, letzter deutscher Sieger in diesem Wettbewerb, dem englischen Rekordmeister mit Star-Teammanager José Mourinho, Superstar Zlatan Ibrahimovic und Weltmeister Bastian Schweinsteiger lieber aus dem Weg gehen. Damit gegen den viermaligen Europapokalsieger nicht wie im Halbfinale der Champions League 2011 (0:2, 1:4) vorzeitig Endstation ist. Das Endspiel böte zudem die Chance, als Sieger in die Königsklasse einzuziehen. "Wenn wir ein bisschen Losglück und eine gute Tagesform in den Spielen haben, ist durchaus etwas machbar", meinte Kapitän Benedikt Höwedes selbstbewusst.

Naldo fällt aus

Über die Bundesliga ist der Weg zurück ins internationale Geschäft noch länger. Vor dem richtungweisenden Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) gegen 1899 Hoffenheim liegen die Königsblauen acht Punkte hinter den Europacuprängen. Nur mit einem Sieg gegen den Tabellenvierten könnten die Knappen, die allerdings bis auf Weiteres auf Abwehrroutinier Naldo (Muskelverletzung im Adduktorenbereich) verzichten müssen, noch auf eine erfolgreiche Aufholjagd hoffen. "Wenn wir so spielen wie zuletzt, bin ich sehr optimistisch, dass wir drei Punkte holen", sagte Schöpf.

Die Schalker Serientäter, die schon im Herbst zehn Siege in zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage feierten, sind mittlerweile wieder seit sechs Partien ungeschlagen. "Wenn man länger nicht verliert, schweißt einen das noch mehr zusammen", meinte Schöpf, "und dann macht es auch noch mehr Spaß."

(sid)
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