2. Bundesliga St. Pauli gelingt Coup mit Rettig

Hamburg · Dem FC St. Pauli ist ein bemerkenswerter Coup gelungen. Der Zweitligist, der wenige Tage zuvor dem Abstieg entkommen war, hat Andreas Rettig als neuen kaufmännischen Geschäftsführer verpflichtet.

Andreas Rettig – Industriekaufmann und Fußball-Funktionär
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Das ist Andreas Rettig

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Foto: dpa, mbk jhe soe hak

"Ich habe mich für das wirtschaftlich schlechteste Angebot entschieden, aber ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe", sagte Rettig in einer Mitteilung auf der Vereins-Homepage. Der Vertrag des gebürtigen Leverkuseners, der erst vor kurzem seinen Kontrakt als Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) auf eigenen Wunsch zu Ende Juni gelöst hatte, ist unbefristet. Bei der DFL hatte er Holger Hieronymus am 1. Januar 2013 beerbt.

Zahlreiche Clubs aus der Bundesliga und Zweiten Liga wollten sich die Dienste des Managers sichern, darunter Eintracht Frankfurt und Hannover 96. Es überrascht nahezu alle Beobachter, dass der in Köln lebende Rheinländer in den Norden zum kleinen Hamburger Profi-Verein wechselt.

"Das spricht für das Gesamtpaket des FC St. Pauli. Unser Präsident und der Aufsichtsrat haben viel Überzeugungsarbeit geleistet", sagte Pressesprecher Christoph Pieper und ergänzte: "In den vergangenen 48 Stunden wurde sehr intensiv verhandelt." Präsident Oke Göttlich sieht für seinen Verein großen Nutzen: "Andreas Rettig bringt eine große Expertise als Geschäftsführer eines Fußballclubs mit, ist bestens auf Vereins- und Verbandsebene vernetzt."

Rettig soll beim Kiez-Club ab dem 1. September den kaufmännischen Bereich leiten. Der 52-Jährige wird damit Nachfolger von Michael Meeske, der seit Ende 2004 bei den St. Paulianern für die Finanzen zuständig war. Der 43-Jährige wurde vor drei Tagen vom Ligarivalen 1. FC Nürnberg als neues Vorstandsmitglied, verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Marketing und Verwaltung, präsentiert. "Es geht dabei für mich darum, einen nächsten Karriereschritt zu machen in einer Struktur, die formal noch mehr Verantwortung mit sich bringt", sagte Meeske.

Für Rettig ist St. Pauli nicht der nächste Karriereschritt, gewiss aber eine reizvolle Aufgabe. Rettig kann auf Manager-Erfahrungen beim SC Freiburg, dem 1. FC Köln und dem FC Augsburg zurückblicken. Als Spieler war der gelernte Industriekaufmann (Ausbildung bei der Bayer AG in Leverkusen) beim FV Bad Honnef, SC Viktoria Köln, SC Brück und dem Wuppertaler SV aktiv. Seine Position: Rechtsaußen.

(DPA)
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