Ex-Spieler droht lange Haftstrafe FC St. Pauli solidarisiert sich mit Deniz Naki

Hamburg · Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat mit beeindruckenden Aktionen seinen in der Türkei unter Anklage stehenden Ex-Spieler Deniz Naki unterstützt. Beim Testspiel gegen Werder Bremen (1:1) liefen alle Spieler unter Nakis Namen auf.

 Deniz Naki ist am Millerntor unvergessen.

Deniz Naki ist am Millerntor unvergessen.

Foto: dpa, awa hpl bra

Der Stadionsprecher rief zudem am Donnerstagabend in der 38. Minute Naki als Torschützen zum zwischenzeitlichen 1:0 aus.

Auch einige Fans riefen daraufhin den Namen des 27-Jährigen, der von 2009 bis 2012 für den Club gespielt hatte. Der eigentliche Torschütze war Maurice Litka. Bei der Verkündung der Aufstellung hatte der Zweitligist vor dem Spiel via Twitter bereits jedem Spieler den Nachnamen Naki gegeben. Zudem hatten die Profis T-Shirts mit der Aufschrift "Für Deniz" getragen.

Die türkische Staatsanwaltschaft hat gegen Naki wegen Terrorpropaganda Anklage erhoben, ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass Naki in sieben Fällen auf Twitter und Facebook Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK gemacht habe, meldete die Nachrichtenagentur Dogan.

Der Prozess gegen Naki soll am 8. November in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir stattfinden.

(dpa)
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