Fifa-Präsidentschaftspläne Aus für Ginola - Blatter hat nur noch vier Konkurrenten

Prinz Ali Bin al-Hussein hat als dritter Herausforderer von Joseph Blatter seine Kandidatur als Fifa-Präsident endgültig bestätigt. Auch Luis Figo präzisiert seine Pläne. David Ginola fand nicht genug Unterstützer und muss als Erster aufgeben.

 Der frühere französische Nationalspieler David Ginola hat seine Kandidatur für den Präsidentenposten des Fußball-Weltverbandes Fifa zurückgezogen.

Der frühere französische Nationalspieler David Ginola hat seine Kandidatur für den Präsidentenposten des Fußball-Weltverbandes Fifa zurückgezogen.

Foto: afp, lv/ia/RC

David Ginola ist mit seiner ohnehin als Werbegag betrachteten Kandidatur um das Fifa-Präsidentenamt schon an den Zulassungskriterien gescheitert. Die seriöseren Herausforderer von Amtsinhaber Joseph Blatter haben derweil ihre Kampagnen kurz nach Ablauf der Bewerbungsfrist präzisiert. Auf neun Seiten stellte der jordanische Weltverbands-Vize Prinz Ali Bin al-Hussein sein Programm für einen "frischen Start" vor, der frühere Weltfußballer Luís Figo benannte am Freitag seine Unterstützer.

Er sei von Dänemark, Luxemburg, Mazedonien, Montenegro und Polen sowie dem portugiesischen Landesverband nominiert worden, teilte Figo am Freitag mit. "Es war ein großartiger Start - danke an alle, die es betrifft", sagte der ehemalige Profi des FC Barcelona und von Real Madrid.

I'd like to thank my colleagues and friends from the nominating FAs and across the football family who have already given me their backing

Ginola zieht Bewerbung zurück

Ginola fand nicht die notwendigen fünf Fifa-Mitgliedsländer als Unterstützer und räumte am Freitag sein Scheitern ein. "Ich muss zu dem Schluss kommen, dass ich bis zum Fristende nicht die Bestätigung für fünf Nominierungen bekommen habe und ich daher leider nicht in der Lage bin, meine Fifa-Präsidentschaftskandidatur aufrecht zu halten", teilte Ginola mit. Der 48-Jährige hatte seine Bewerbung von einer irischen Wettfirma finanzieren lassen.

Nach Figo und dem Niederländer Michael van Praag bestätigte auch al-Hussein offiziell seine Kandidatur. "Ich bin sehr geehrt, dass ich die Nominierungen der Nationalverbände erhalten habe, die mir erlauben, ins Rennen um die Fifa-Präsidentschaft einzusteigen", teilte der Sohn des gestorbenen Königs Hussein mit.

Al-Hussein erklärte, er wolle einen "frischen Start für die Fifa, der eine aufrichtige Reform einschließt und auch den Mitgliedsverbänden mehr Macht und Ressourcen zur Verfügung stellt". Der 39-Jährige ist seit 1999 Präsident des jordanischen Verbands und wurde als Vertreter Asiens vor vier Jahren zum Fifa-Vize gewählt. Bevor sich Figo und van Praag zur Wahl stellten, war erwartet worden, dass al-Hussein viele Stimmen aus dem Blatter-kritischen Teil Europas erhalten könnte. Er will sich kommende Woche bei einer Pressekonferenz in London vorstellen.

Bei der Nominierung wurde al-Hussein unter anderem durch die englische FA für die Wahl am 29. Mai in Zürich formell nominiert. "Aber wir haben auch die ermutigende Reform-Botschaft bemerkt, die Michael van Praag anbietet", sagte FA-Präsident Greg Dyke. Der niederländische Verbandspräsident war von Belgien, Rumänien, Schottland, Schweden, Färöer und seiner eigenen Organisation nominiert worden.

England werde vor einer Wahlentscheidung nun die offizielle Kandidatenliste abwarten, sagte Dyke weiter. "Wir sagen seit langer Zeit, dass ein neuer Ansatz innerhalb der Fifa notwendig ist." Es wird erwartet, dass nach Überprüfung der Bewerber die endgültige Aufstellung am 8. oder 9. Februar vorliegt.

Jeder Bewerber um das Amt benötigt die formelle Unterstützung von fünf Nationalverbänden für die Zulassung zur Wahl am 29. Mai. Diese haben nach eigenen Angaben bislang auch Figo und van Praag. Jérôme Champagne ließen bislang offen, ob er im Rennen bleiben kann. Er werde sich in den kommenden Tagen dazu äußern, sagte der frühere Funktionär des Fußball-Weltverbands . "Ich folge dem offiziellen Kalender des Wahlkomitees", erklärte Champagne.

(dpa)
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