Fußballstars unter Betrugsverdacht Ronaldo und Özil nutzten offenbar Steuertricks

Düsseldorf · Die Star-Fußballer Cristiano Ronaldo und Mesut Özil sollen "Spiegel"-Informationen zufolge über Jahre internationale Werbeeinnahmen versteckt haben. Sie sollen die Gelder durch eine Briefkastenfirma in der Karibik vor der Steuer verborgen haben.

 Die beiden Fußballstars sollen Millionen an Steuern hinterzogen haben.

Die beiden Fußballstars sollen Millionen an Steuern hinterzogen haben.

Foto: ap, AF

Ronaldo habe dabei von einem umstrittenen Passus im spanischen Steuerrecht profitiert und musste so nur einen geringen Steueranteil abführen, heißt es in dem Bericht. Seine Berater hätten den Spieler schon zuvor gewarnt, dass die zuständigen Behörden "sensiblen Informationen" auf die Spur kommen könnten. Insgesamt habe Ronaldo 75 Millionen Euro an Werbeeinnahmen kassiert.

Kurz bevor sein Steuerprivileg auslief, soll Ronaldo Werbeverträge bis 2020 bei zwei weiteren Briefkastenfirmen auf den British Virgin Islands unterschrieben haben und sich so weitere 75 Millionen Euro auf einem Schweizer Bankkonto gesichert haben. Diese Einnahmen meldete er aber für das Jahr 2014 an, sie fielen somit ebenfalls noch unter die für ihn günstige Regelung. Laut "Spiegel"-Informationen laufe gehen ihn und andere Sportler in Spanien eine Steuerprüfung.

Von Mesut Özil sollen die Steuerprüfer in Spanien im Frühjahr dieses Jahres bereits eine Steuernachzahlung von knapp zwei Millonen Euro und eine Strafe über 800.000 Euro erhalten haben. Die Nachzahlung habe er noch im März beglichen, die Strafe soll allerdings ausgesetzt worden sein, nachdem Özil gegen sie Widerspruch eingelegt habe. Die Bescheide sind das Ergebnis einer Steueruntersuchung der Einkommensjahre 2011 bis 2013, die im Sommer 2014 begonnen hatten.

Ein halbes Jahr lang sollen Journalisten des "Spiegel" und des Recherchenetzwerks "European Investigative Collaborations" (EIC) einen riesigen Datensatz, die "Football Leaks", analysiert haben. Dieser umfasse 18,6 Millionen Dokumente, darunter Originalverträge von Spielern samt geheimer Nebenabsprachen, E-Mails, Excel-Tabellen und Word-Dateien.Weitere Enthüllungen sollen folgen, die das Magazin als Serie veröffentlichen will.

(bur)
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