Fortuna Düsseldorf 2:0 in Nürnberg: Fortuna nähert sich der Spitzengruppe

Nürnberg · Oliver Recks Bilanz in fremden Stadien bleibt eindrucksvoll. Achtmal stand der 49-Jährige nun bei Pflichtspielen des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf als verantwortlicher Trainer an der Seitenlinie, und eine Niederlage musste er dort immer noch nicht erleben. Am Montagabend meisterten die Rheinländer die hohe Auswärtshürde beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg und gewannen 2:0.

Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik zum Spiel beim 1. FC Nürnberg
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Nürnberg - Fortuna: Einzelkritik

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Für den Trainer war es saisonübergreifend der sechste Sieg auf gegnerischem Geläuf, für sein Team bedeutete er den Sprung auf Platz sieben, in Schlagdistanz zur nur noch drei Punkte entfernten Spitzengruppe.

1. FC Nürnberg - Fortuna 0:2
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1. FC Nürnberg - Fortuna 0:2

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Reck hatte alle schön an der Nase herumgeführt. Immer wieder in den vergangenen Trainingseinheiten hatte er Jonathan Tah, 18-jährige Leihgabe des Erstligisten Hamburger SV, an der Seite von Kapitän Adam Bodzek in der Innenverteidigung spielen lassen. Als es dann darum ging, die Startelf für die Partie in Nürnberg zu bestimmen, besann er sich doch auf die alte Floskel "never change a winning team" und änderte folglich nichts an der Formation, die vor der 16-tägigen Länderspielpause beim FC Erzgebirge Aue 3:0 gewonnen hatte. So behielt Bruno Soares seinen Platz in der Abwehrzentrale.

Das heißt — etwas musste Fortuna schon ändern. Die Spielkleidung nämlich, da ihr gewohntes Rot bereits durch den FCN belegt war. Die Gäste probierten es also in Textmarker-Gelb, mit dem sie selbst im dichtesten Nebel nicht verloren gegangen wären. Freunden des gepflegten Aberglaubens verschaffte das ein wenig Magengrummeln, denn mit eben diesem Dress war Recks Truppe in dieser Saison schon böse baden gegangen — ebenfalls in Franken, mit 2:3 im Pokal beim Viertligisten Würzburger Kickers.

In der Anfangsphase drängten diese schlechten Erinnerungen noch nach vorn, da Nürnberg schwungvoll startete und durch Jakub Sylvestr beinahe schon nach sechs Minuten in Führung gegangen wäre. Dann jedoch fing sich Fortuna und zog fortan eine sehr gepflegte Auswärtstaktik mit viel Ball- und Gegnerkontrolle durch. Dabei wurde Christian Gartner häufig gesucht, und der österreichische U21-Nationalspieler wusste stets etwas mit dem Ball anzufangen. Trotz seiner erst 20 Jahre wächst der Techniker immer mehr in eine Chefrolle bei Fortuna hinein.

Für den Knalleffekt waren dann jedoch andere zuständig. Sergio Pinto, weitaus erfahrenerer Partner Gartners auf der wichtigen Doppel-Sechs, spielte einen präzisen Steilpass auf Julian Schauerte, und die Flanke des Öffensivverteidigers verlängerte Jimmy Hoffer zum 0:1 ins Netz. Eine eiskalte Dusche für die Nürnberger, denen die Partie freilich bereits vor dieser 23. Minute entglitten war.

Tahs Pflichtspieldebüt gab es dann doch noch. Als Nürnbergs Coach Valerien Ismael den schnellen Ex-Gladbacher Peniel Mlapa aufs Feld schickte, reagierte Reck mit der Einwechslung des Youngsters für den mit Gelb vorbelasteten Soares. Zu diesem Zeitpunkt hätte es nach einem gefährlichen Distanzschuss Pintos, den Torhüter Raphael Schäfer gerade noch erwischte, und einen von Michael Liendl abgeschlossenen Konter bereits 0:2 stehen können. Das holte Pinto dann nach: Gemeinsam mit Charlie Benschop setzte er den ballführenden Nürnberger Timo Gebhart so unter Druck, dass der die Kugel verlor. Benschop passte zum Deutsch-Portugiesen, und der ließ Schäfer keine Chance — der Schlussstrich unter einen verdienten Erfolg.

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