Fortuna Düsseldorf Akpogumas misslungene Feuertaufe

Düsseldorf · Kevin Akpoguma hat sich seine Premiere in der Esprit-Arena sicherlich anders vorgestellt. Der deutsche U20-Nationalspieler zeigte beim Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den SC Paderborn eine schwache Leistung, die wohl vor allem der Nervosität geschuldet war.

 Kevin Akpoguma hatte keinen guten Tag erwischt.

Kevin Akpoguma hatte keinen guten Tag erwischt.

Foto: Falk Janning

Möglicherweise gehörte Akpoguma zu den größten Überraschungen in der zweiten Halbzeit. Allerdings konnte er wenig dafür. Die allseits erwartete Auswechslung des Rechtsverteidigers in der Pause kam nicht zustande und so stand er zur Verblüffung vieler Fans auch zum Anpfiff der zweiten Spielhälfte wieder auf dem Platz.

Obwohl Fortuna zu diesem Zeitpunkt 1:0 führt, wurde die Personalentscheidung angeregt diskutiert. Denn der 20-Jährige hatte im ersten Durchgang nicht einmal in Ansätzen sein Potenzial zeigen können. Der gelernte Innenverteidiger fiel bereits zu Beginn des Spiels mit haarsträubenden Fehlpässen auf. Immer wieder wurde er in der Folge von seinem Gegenspieler Idir Ouali überrascht, der langjährige Zweitliga-Spieler spielte mit seinem Gegenüber Katz und Maus.

Akpogumas Ausbeute nach 45 Minuten war ernüchternd: In der Offensive fand er trotz der starken Leistung des Teams gar nicht statt, seine Fehlpassquote lag bei fast 60 Prozent und weniger als die Hälfte seiner Zweikämpfe hatte er gewonnen.

Kramer entging dies natürlich auch nicht. Allerdings wirkte er selbst unschlüssig: Sollte er nun den Youngster auswechseln und ihm damit das Selbstvertrauen nehmen? Oder doch lieber hoffen, dass er sich im Verlauf des Spiels irgendwie fangen wird? Der Trainer ließ bereits Mitte der ersten Halbzeit Akpogumas Konkurrenten Julian Schauerte einlaufen.

Bei einem erfahrenen Spieler wäre das vielleicht ein Motivationsschub gewesen. Für Akpoguma bedeutete es vor allem mehr Druck. Er hatte offensichtlich mit seiner Nervosität zu kämpfen. "Schon der Trainingsauftakt war beeindruckend. In Karlsruhe waren auch Fans, aber nicht so viele", sagte das Talent bereits nach den ersten Trainingseindrücken ehrfürchtig. Gegen Paderborn war nur noch wenig von dem frech aufspielenden Rechtsfuß zu sehen, der selbst Tore in Testspielen voller Inbrunst feierte.

<u>Akpogumas U20-Bundestrainer Frank Wormuth schien mit seiner Aussage kurz nach der WM danebenzuliegen</u>: "Diese Spieler, die jetzt hier waren, werden in den zukünftigen wichtigen Spielen in ihren Vereinen absolutes Selbstvertrauen haben — ohne Angst vor großen Namen, großen Stadien und entscheidenden Spielen."

Kramer ließ Akpoguma schließlich 84 Minuten spielen. Viel zu lange für die meisten Fans. "Auch Kramer hat heute Fehler gemacht. Klar will er Akpoguma schützen, aber ein Wechsel spätestens zur Pause war Pflicht", schrieb ein User auf Twitter.

Es zeigt allerdings auch, wie viel der Trainer von seinem Schützling hält. Er unterstützte ihn in einer schwachen Phase — wenn nötig auf Kosten des Erfolgs. Die Chancen, dass Akpoguma dieses Vertrauen in dieser Saison noch zurückzahlen wird, stehen gut.

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(cfk)
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