"Wir steigen auf, und Köln steigt ab" Fortuna Düsseldorf und der historische 28. April

14 Jahre vor dem Triumph von Dresden stiegen die Düsseldorfer durch ein 0:0 gegen Bayer Leverkusen II auf – damals in die Regionalliga. Weiteres Kuriosum an diesem Datum: Knapp zwei Stunden nach dem Aufstieg Fortunas stürzte Erzrivale 1. FC Köln in die zweite Liga. Für den rot-weißen Anhang ein doppelter Grund zum Feiern.

Fortuna Düsseldorf: Friedhelm Funkel bekommt Bierdusche zum Aufstieg
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Funkel bekommt Bierdusche zum Aufstieg

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14 Jahre vor dem Triumph von Dresden stiegen die Düsseldorfer durch ein 0:0 gegen Bayer Leverkusen II auf — damals in die Regionalliga. Weiteres Kuriosum an diesem Datum: Knapp zwei Stunden nach dem Aufstieg Fortunas stürzte Erzrivale 1. FC Köln in die zweite Liga. Für den rot-weißen Anhang ein doppelter Grund zum Feiern.

Der 28. April gilt ab sofort für die Anhänger von Fortuna Düsseldorf als historisches Datum. Reinhold Ernst, der Aufsichtsratsvorsitzende des frischgebackenen Bundesligisten, war der Erste, der sich wenige Minuten nach dem 2:1-Sieg bei Dynamo Dresden an eine Parallele aus schwierigeren Zeiten erinnerte. "Sind wir nicht 2004 auch am 28. April aufgestiegen?", fragte Ernst in der Interviewzone. Korrekt, Herr Ernst: Vor auf den Tag genau 14 Jahren schaffte Fortuna schon einmal den Sprung in eine höhere Liga — damals allerdings in die drittklassige Regionalliga.

"0:0 haben wir damals gegen Bayer Leverkusen II gespielt und waren nicht mehr einzuholen", erinnerte sich der Aufsichtsratschef, der damals bereits als Fan auf der Tribüne des Paul-Janes-Stadions saß. "Das Spiel hier in Dresden war jetzt allerdings um einiges besser, und ein bisschen höher spielen wir jetzt auch."

Die Parallele zu 2004, als die Düsseldorfer nach zwei Jahren endlich den Abschied aus der Talsohle der Viertklassigkeit schafften, war aber nicht der einzige historische Faktor an diesem Samstag. Wie beim bislang letzten Aufstieg in die Bundesliga vor sechs Jahren gelang auch diesmal ein "Doppelschlag", den die Fortuna-Fans noch in Dresden mit einiger Schadenfreude kommentierten. "Wir steigen auf, und Köln steigt ab", sangen die 3000 aus dem Gästeblock inbrünstig — und sie hatten Recht: Knapp zwei Stunden nach dem großen Wurf gegen Dynamo stieg der Erzrivale 1. FC Köln durch eine 2:3-Niederlage beim SC Freiburg aus der ersten Liga ab. Was für ein Kuriosum: Offenbar ist im deutschen Fußball-Oberhaus kein Platz für Düsseldorfer und Kölner gleichzeitig.

Von Fortunas Trainer Friedhelm Funkel indes weiß man, dass er große Sympathien für die Nachbarstadt und vor allem deren Brauchtum hegt. Davon und seinem Schmerz um den ehemals von ihm trainierten FC ließ sich der 64-Jährige jedoch nicht die Freude über seinen sechsten Aufstieg in die erste Liga vermiesen. Ein wenig musste ihn Mittelfeldspieler Marcel Sobottka noch ermuntern, dann kletterte er in den Fanblock und feierte mit. Später genoss er schmunzelnd den Jubel seiner Spieler vor den Anhängern: Einzeln kamen die Profis auf den Block zu, machten verschiedene Kunststückchen: Davor Lovren mehrere Salti, Sobottka eine Reihe Purzelbäume, Adam Bodzek eine Serie spektakulärer Grätschen. Torhüter Michael Rensing sprang dafür seinem Keeper-Kollegen Raphael Wolf, der in "Renses" verletzungsbedingter Abwesenheit zur Nummer eins geworden war, mit Anlauf in die Arme. Ein wichtiges Zeichen für den Teamgeist, der Fortunas Saison ein weit besseres Ende bescherte als der des Kölner Rivalen.

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