Der 21-Jährige kam in der 66. Minute als Joker für Sascha Rösler, der wirkungslos geblieben war und sich keine gute Torchance hatte erarbeiten können. Elf Minuten Anlauf brauchte "Gausi" bis zum 1:1-Ausgleich: Der eingewechselte Ranisav Jovanovic bediente in der 77. Minute per Hacke Oliver Fink und der spielte den Ball direkt weiter zum startenden Nachwuchsmann. Düsseldorfs Nummer 19 explodierte im Strafraum der Sechziger — und hatte das Glück des Tüchtigen.

Er trat mit Wucht gegen das Spielgerät und erreichte es den Bruchteil einer Sekunde eher als die beiden Münchner Abwehrspieler, die sich ihm entgegenwarfen. 60-Keeper Gabor Kiraly hatte gegen den aus kurzer Distanz abgefeuerten Ball keine Abwehrchance.

Trainer Norbert Meier hatte in der Schlussphase alles auf eine Karte gesetzt, neben "Gausi" auch Jovanovic eingewechselt und wurde für seinen Mut belohnt. Die beiden Stürmer hatten sich ihren Einsatz unter der Woche verdient, als sie sich beim 4:1-Testspielsieg über Liga-konkurrent Rot-Weiß Oberhausen sämtliche Treffer teilten und gegenseitig auflegten.

"Es freut mich besonders für den jungen Marcel Gaus, dass er getroffen hat", sagte Trainer Norbert Meier. In der letzten Partie der vergangenen Saison hatte sein Schützling gegen Hansa Rostock seine Premiere in der Anfangself gefeiert und beim 3:1-Sieg den Treffer zur 1:0-Führung erzielt. Es war sein bislang letzter Torerfolg.

Gaus hat eine schwierige Hinrunde hinter sich: Nach seinem starken ersten Jahr in der 2. Bundesliga mit einer rasanten Entwicklung und Leistungssteigerung sowie vier Treffern war er in der Vorbereitung auf die laufende Spielzeit in ein Tief geraten, wirkte körperlich und mental müde und schlapp. Gestärkt durch das Vertrauen des Trainers hat "Gausi" aber nie aufgegeben. Er ist auf einem guten Wege.