Fortuna Düsseldorf Bollys erneute Leidenszeit ist vorbei
Düsseldorf · Mathis Bolly fiel es lange sichtlich schwer, seinen Optimismus zu behalten. "Die Zeit in der Reha ist eine schlimme Zeit, es ist unglaublich langweilig und frustrierend. Mich hat aufrecht erhalten, dass mit jedem Tag dieser schöne Moment näherrückt, an dem ich wieder auf dem Platz stehen und Fußball spielen kann." Am Donnerstag war es nun so weit, der 23-jährige Norweger mit ivorischen Wurzeln durfte zum ersten Mal wieder mit der Mannschaft trainieren, hat seine Adduktorenprobleme überwunden.
Mathis Bolly kehrt ins Training zurück
"Ich bin total happy, wieder ein Teil des Teams zu sein", sagte der Stürmer. Doch so richtig glücklich sah er dabei nicht aus. Vielleicht ist seine Unsicherheit nach den schlechten Erfahrungen der vergangenen Monate einfach noch zu groß.
Im Januar 2013 wechselte der gebürtige Osloer von Lillestrom SK an den Rhein. Und seitdem folgt Verletzung auf Verletzung. Die Muskulatur des schnellsten Spielers der 2. Liga sei empfindlicher als die eines Rennpferdes, hatte Ex-Trainer Norbert Meier einmal vermutet. Nach dem Winter-Trainingslager im spanischen Marbella fiel Bolly wegen "muskulärer Ermüdung" sechs Wochen aus. Während der Rückrunde in der Bundesliga zog sich der Offensivspieler gleich zweimal einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und fehlte seiner Mannschaft im Abstiegskampf. Trotzdem gelang es ihm, im Juni 2013 für das Länderspieldebüt für die Elfenbeinküste fit zu werden. In Gambia gewann er mit seinem Team in der WM-Qualifikation souverän mit 3:0.
In dieser Saison hat Bolly noch keinen Treffer für Fortuna erzielt, erst dreimal in der Anfangsformation der Düsseldorfer gestanden und lediglich eine Partie über 90 Minuten absolviert. Das war bei der 0:1-Niederlage beim VfR Aalen. Schließlich sorgte er für Ärger bei seinen Kameraden, als er im Heimspiel gegen den Karlsruher SC wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah und für vier Spiele gesperrt wurde. Als er wieder spielberechtigt war, verletzte er sich an den Adduktoren.
Nun möchte Bolly in den ausstehenden Spielen wieder ein wichtiger Teil der Mannschaft werden. "Ich werde trainieren, mich anbieten und darauf warten, dass der Trainer glaubt, dass ich wieder fit genug bin. Wenn ich es in dieser Saison nicht mehr in die Mannschaft schaffe, werde ich sehr enttäuscht sein."
Die Weltmeisterschaft in Brasilien mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste kann Bolly vermutlich abhaken. Darüber redet er nicht gerne und mag keine Prognosen abgeben. "Dafür müsste ich bei Fortuna spielen", sagt er: "Wir werden sehen, wie weit ich komme."
