Fortuna Düsseldorf Der nächste Schritt Richtung Bundesliga

Düsseldorf · Fortuna hat die Erfahrung gemacht, die auch anderen Vereinen nicht erspart geblieben ist. Oft geht der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg nicht in Erfüllung, sondern die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus klappt erst im zweiten Anlauf. Auch die Nachbarn Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln wissen ein Lied davon zu singen. Umso schöner, dass die Rot-Weißen jetzt den zweiten Versuch starten und die Fans wieder wie eine Eins hinter ihrer Mannschaft stehen. Mehr als 21.000 verkaufte Dauerkarten sind ein beeindruckender Beleg dafür und ein alles andere als selbstverständlicher Vertrauensvorschuss.

Pressekonferenz vor dem Braunschweig-Spiel
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Fortuna hat die Erfahrung gemacht, die auch anderen Vereinen nicht erspart geblieben ist. Oft geht der Traum vom sofortigen Wiederaufstieg nicht in Erfüllung, sondern die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus klappt erst im zweiten Anlauf. Auch die Nachbarn Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln wissen ein Lied davon zu singen.

Umso schöner, dass die Rot-Weißen jetzt den zweiten Versuch starten und die Fans wieder wie eine Eins hinter ihrer Mannschaft stehen. Mehr als 21.000 verkaufte Dauerkarten sind ein beeindruckender Beleg dafür und ein alles andere als selbstverständlicher Vertrauensvorschuss.

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga hatte es in der vergangenen Saison nämlich weitaus mehr Komplikationen gegeben, als Fortunas Führungsspitze lieb sein konnte. Der sportliche Einbruch ging quasi einher mit einem Umbruch auf allen Ebenen. Peter Frymuth gab das Amt des Vorstandsvorsitzenden nach einem Jahrzehnt ab, um sich ganz seiner ehrenamtlichen Aufgabe als DFB-Vizepräsident zu widmen, Manager Wolf Werner zog sich nach sechs insgesamt erfolgreichen Jahren aufs Altenteil zurück und Trainer Mike Büskens, der erst im Sommer als Hoffnungsträger engagiert worden war, wurde nach nur fünf Monaten von seinen Aufgaben entbunden. Da schwebte Fortuna in akuter Abstiegsgefahr und das Murren auf den Rängen und die Angst, in die dritte Liga durchgereicht zu werden, waren unüberhörbar.

Das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernahm Dirk Kall, dem Burchard von Arnim als Aufsichtsratsvorsitzender folgte. Manager wurde Helmut Schulte. Als Trainer wurde Lorenz-Günther Köstner verpflichtet, der die Mannschaft jedoch nur kurzzeitig führte, weil ihn ein rätselhafter Virus aufs Krankenlager zwang — ein Novum im deutschen Profifußball.

Oliver Reck, der von den Verantwortlichen im Winter noch für zu leicht befunden worden war, sprang erneut als Interimstrainer ein und eroberte nicht nur Punkte und höhere Tabellenplätze, sondern auch die Herzen der Fans. Es ging nicht nur ein Ruck durch die Mannschaft, sondern durch Düsseldorf. Dieser Rebound war für die Entwicklung des Vereins enorm wichtig. Als Lohn wurde Reck zum Cheftrainer befördert und die Schallmauer von 20.000 Saisontickets durchbrochen.

Aber auch Manager Helmut Schulte hatte seinen Anteil daran, denn er holte im Winter Spielmacher Michael Liendl, der seitdem Regie im Mittelfeld führt und für spielerische Linie gesorgt hat. Schulte arbeitet im Hintergrund — heimlich, still und leise. Dafür lässt er Taten sprechen. Sechs Neue — Torhüter Lars Unnerstall, die Abwehrspieler Julian Schauerte, Lukas Schmitz, Christopher Avevor, Mittelfeldspieler Sergio Pinto und Stürmer Joel Pohjanpalo — holte er an den Rhein und trennte sich von sechs Spieler: Gerrit Wegkamp, Genki Omae. Andre Formitschow, Timo Furuholm, Aristide Bancé und Levan Kenia. Die Qualität des Kaders wurde so erheblich verbessert, zumal Unnerstall, Schmitz, Pinto und Avevor über Erstligaerfahrung verfügen.

Von den Ergebnissen in der Vorbereitung wird sich Oliver Reck nicht blenden lassen. Er weiß, dass nur die Ergebnisse ab dem 1. August zählen. Und er weiß, wie wichtig ein guter Start in die Saison ist, der allerdings ein anspruchsvolles Programm zum Auftakt bereit hält. Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig kommt in die Esprit-Arena, die an dem Sommerabend sicherlich bestens gefüllt sein wird. Es folgen die Spiele in Berlin, gegen Karlsruhe, in Aue und beim Absteiger Nürnberg.

"Letztlich ist es doch egal", sagt der von den Mitspielern zum neuen Kapitän gewählte Adam Bodzek, der Andreas Lambertz nach sechs Jahren in diesem Amt ablöst. "Wir müssen doch sowieso gegen alle spielen. Warum nicht gleich am Anfang?" Die offizielle Sprachregelung bezüglich des Saisonziels lautet "oben mitmischen". Die Fans sagen etwas direkter und forscher, was sie erhoffen: den Bundesliga-Aufstieg.

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