Fortuna Düsseldorf Die Fortuna ist mein zweites Zuhause geworden

Seit 34 Jahren arbeitet Petra Brosch in der Geschäftsstelle von Fortuna Düsseldorf.

 Petra Bosch am Vereinsgelände am Flinger Broich.

Petra Bosch am Vereinsgelände am Flinger Broich.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Normalerweise hat ein Pate eine begleitende Funktion, doch mein Patenonkel Günter Köhler hat mein Leben entscheidend beeinflusst. Böse bin ich ihm deshalb aber ganz und gar nicht, sondern vielmehr dankbar. Er hat mir nämlich 1980 die Stadionzeitung von Fortuna mitgebracht und mich auf eine Anzeige des Vereins aufmerksam gemacht: Fortuna suchte damals eine Auszubildende. Ich habe mich beworben und im Juli die Ausbildung begonnen. Ausbilder war damals Werner Faßbender, aber auch Liesel Radziwill war noch tätig und ständig eine hilfreiche Ansprechpartnerin.

Damals war natürlich noch alles anders, ich sage nicht besser. Wir waren also zu dritt auf der Geschäftsstelle, zweimal in der Woche kam abends ein Buchhalter. Damals gab es Wimpel, Fahne und Anstecknadel. Heute haben wir 50 Angestellte, die an vier verschiedenen Standorten tätigt sind: in der Arena, am Flinger Broich, am Burgplatz und in unserem Merchandising-Lager am Flughafen. Heute gibt es einen eigenen Katalog, das kann man überhaupt nicht mehr vergleichen.

Damals habe ich alles gemacht - von der Spielberechtigung bis zur Bestellung der Trainingsanzüge bei Puma, die Mitgliederverwaltung und den Kartenverkauf. Heute bin ich nur noch für Buchhaltung und Personal zuständig und damit voll ausgelastet.

Fortuna-Profis schreiben sich die Finger wund
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Angefangen habe ich wenige Tage nach Fortunas zweitem Pokalsieg. So gesehen ging es mit mir bergab. Ja, ich habe bittere Stunden mit der Fortuna erlebt. Die Zeit in der Oberliga war nicht jedermanns Sache. Aber ich durfte auch miterleben, wie es dann wieder bergauf ging, bis ganz nach oben in die Beletage, die erste Liga.

Die schönste Zeit war für mich der Aufstieg von der dritten in die zweite Liga, weil es von ganz, ganz unten langsam raufging, weil der Kontakt zur Mannschaft toll, der Zusammenhalt enorm und die Fortuna-Familie absolut intakt war. So ist der Verein für mich zu meinem zweiten Zuhause geworden, wo ich viel Zeit verbringe, wo es familiär zugeht, wenn auch manchmal stressig.

Fortuna-Stars zum Anfassen
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Die Zeiten haben sich geändert, auch der Stellenwert des Fußballs und der Fortuna. Der Verein ist fester Bestandteil der Stadt, hatte im März zum zweiten Mal einen Renntag auf der Galopprennbahn, zieht beim Karnevalszug mit, ist überall dabei. Fortuna gehört zu Düsseldorf, die Stadt ohne Fortuna ist heute überhaupt nicht mehr vorstellbar.

Und auch wenn ich schon so lange dabei bin, habe ich noch Wünsche und Träume. Ich würde es zu gern noch mal erleben, dass Fortuna den Pokal gewinnt und international spielt. Und dass wir einen Standort für die gesamte Verwaltung haben.

Petra Brosch ist verheiratet und seit 1980 als Bürokauffrau in der Geschäftsstelle von Fortuna Düsseldorf tätig - länger als alle anderen Mitarbeiter. Wenn sie nicht mit ihrem Verein fiebert, liest sie. Ihren Urlaub verbringt sie am liebsten im Chiemgau.

(RP)
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