Fortuna Düsseldorf Die Fortuna verpasst den Sprung an die Tabellenspitze

Düsseldorf · Wie sich eine Niederlage anfühlt, hatten Spieler und Anhänger des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf beinahe vergessen. Elf Spieltage beziehungsweise ein Vierteljahr war das letzte Erlebnis dieser Art schon her – bis am Montag Greuther Fürth die Serie fast beendet hätte.

Fortuna - Fürth
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Wie sich eine Niederlage anfühlt, hatten Spieler und Anhänger des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf beinahe vergessen. Elf Spieltage beziehungsweise ein Vierteljahr war das letzte Erlebnis dieser Art schon her — bis am Montag Greuther Fürth die Serie fast beendet hätte.

Der vermeintliche Lieblingsgegner, der zuvor noch nie in Düsseldorf gewonnen hatte, führte vor 28 791 Zuschauern in der Esprit-Arena lange mit 2:1, ehe Joel Pohjanpalo und Charlie Benschop die Partie mit ihren Treffern noch drehten. Am Ende musste sich das Team von Trainer Oliver Reck dennoch mit einem gerechten 3:3 zufriedengeben, mit dem es den erhofften Sprung an die Tabellenspitze verpasste.

Kurz vor dem Anpfiff war ein wichtiger Teil von Recks Matchplan durchkreuzt. Torhüter Michael Rensing, der bereits unter der Woche zwei Trainingseinheiten wegen Rückenbeschwerden vorzeitig abbrechen musste, klagte während des Aufwärmens erneut über Schmerzen im selben Bereich. Somit kam Lars Unnerstall zu seiner Heimpremiere, nachdem der frühere Schalker bislang nur beim 1:1 in Kaiserslautern im Kasten gestanden hatte. Da er auf dem gefürchteten Betzenberg jedoch stark aufgetreten war, schien dieser Wechsel kein nennenswertes Risiko zu bergen.

Charlison Benschop trifft leeres Tor nachdem Hesl und Pohjanpalo zusammenprallen
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Benschop trifft leeres Tor nach Zusammenprall von Hesl und Pohjanpalo

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Hesl und Pohjanpalo krachen zusammen

Die erste kuriose Szene der Partie spielte sich jedoch vor dem anderen Gehäuse ab. Nach einem missglückten Querpass durch den Fürther Strafraum krachten Gästekeeper Wolfgang Hesl und Fortunas Angreifer Pohjanpalo gegeneinander, Benschop musste den plötzlich freiliegenden Ball nur noch ins leere Tor schieben. Der Niederländer bestätigte damit seinen Ruf als Fürth-Experte: Schon in der Vorsaison hatte er alle drei Düsseldorfer Treffer gegen die Spielvereinigung erzielt.

Dem Spiel der Gastgeber kam die frühe Führung jedoch nicht entgegen. Im Gegenteil: Die Truppe von Trainer Frank Kramer agierte nun mit Wut im Bauch und belohnte sich schnell mit Niko Gießelmanns Ausgleich per Kopf. Dessen Gegenspieler Axel Bellinghausen hatte nach einem Freistoß geschlafen.

In der Folge bestätigte sich die Warnung, die Reck vor der Partie ausgegeben hatte. "Die Fürther mögen nicht so gut in die Saison hineingekommen sein, aber in ihrer Mannschaft steckt eine Menge Qualität", sagte Fortunas Trainer. "Sie kann die Saison durchaus noch retten." In Düsseldorf fing sie bereits damit an, machte dem Favoriten das Leben sehr schwer. Und da der nicht zum flüssigen Passspiel der vergangenen Partien fand, vielmehr eine auffallend hohe Quote an Abspielfehlern verzeichnete, wurde der Rest der ersten Hälfte zu einer zähen Angelegenheit.

Dramatische Schlussphase

Und obwohl Reck zur Pause Christian Gartner für den gelb-rot-gefährdeten Bruno Soares ins Spiel nahm, wurde es bei Fortuna nicht nachhaltig besser. Vor allem, nachdem Robert Zulj einen dicken Patzer von Andreas Lambertz zur Gästeführung genutzt hatte, wirkte der Aufstiegskandidat lange Zeit ratlos.

In der Schlussphase wurde es dann jedoch richtig dramatisch. Pohjanpalo erzielte mit einer Energieleistung den Ausgleich, kurz darauf verwandelte Benschop einen von Hesl an ihm selbst verschuldeten Foulelfmeter zum 3:2. Die Arena wurde zum Tollhaus — und wenig später wieder still, als wiederum Zulj erneut ausglich. Danach hätten beide Teams die verrückte Partie noch für sich entscheiden können, doch das Remis war am Ende das gerechte Ergebnis.

(RP)
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