Fortuna Düsseldorf Die verzweifelte Suche nach dem Spieler des Spiels

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf musste sich dem VfR Aalen geschlagen geben, ein Spieler des Spiels wurden von uns verzweifelt und schließlich ergebnislos gesucht. Die gute Nachricht: Am kommenden Wochenende geht es nicht gegen einen Abstiegskandidaten. Das kann der Fortuna nur gut tun.

Fortuna - VfR Aalen: Reaktionen
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Foto: dpa, rwe jai

Spieler des Spiels — wirklich?

Diesmal fiel es uns nicht so schwer, ein paar Alternativen zur Antwortmöglichkeit "keiner" bei unserem obligatorischen Voting "Wer ist Ihr Spieler des Spiels?" zu finden. Allerdings straften unsere User die Spieler nach der 0:2-Niederlage gegen Aalen erneut ab. Über 70 Prozent waren der Meinung, dass "keiner" diesen Titel verdient habe. Es ist das zweite Mal in Folge. Hinter "keiner" folgen übrigens mit reichlich Abstand Lars Unnerstall, Kaan Akca und Maurice Pluntke.

Fortuna und die Aufbaugegner

Vor rund einem halben Jahr herrschte Vorfreude: Fortuna hatte erst die schweren Spiele gegen Ingolstadt und Kaiserslautern gemeistert, Gegner wie Aalen und Frankfurt warteten. Eine gute Position im Aufstiegsrennen war also quasi gesichert. Allerdings wurde in den kommenden Wochen (und auch Monaten) klar, dass die Düsseldorfer gegen vermeintliche Underdogs so gar nicht überzeugen mögen.

Gegen die Kellerkinder der Liga haben die Fortunen nur ganz selten eine positive Bilanz. Wenn man sich nur die Spiele gegen die derzeit fünf schlechtesten Teams der Liga anschaut, graut es dem Betrachter. Gegen den VfR Aalen, 1860 München, Erzgebirge Aue, FC St. Pauli und Greuther Fürth gab es in zehn Partien lediglich zwei Siege. Die Tordifferenz: 11:19.

In der Auswärtstabelle noch auf Aufstiegskurs

Aktuelle Tabelle? Rückrunden-Tabelle? Uninteressant! Um noch ein wenig Selbstvertrauen für das kommende Spiel in Sandhausen zu sammeln, sollten die Fortunen einen Blick auf die Auswärtstabelle werfen. Dort rangiert das Team auf dem dritten Platz. Das ist aber vor allen Dingen den guten Leistungen in der Hinrunde geschuldet, der bisher letzte Auswärtserfolg ist über zwei Monate her.

Pluntke gut, Akca zweikampfschwach

Gleich zwei Youngster bot Interimstrainer Taskin Aksoy auf. Kaan Akca bewies Übersicht, tauchte aber in der zweiten Halbzeit unter. Seine Passquote war gut, allerdings agierte er als "Sechser" zu zweikampfschwach — er gewann lediglich fünf von siebzehn Duellen.

Sein Kollege Maurice Pluntke konnte derweil bei allen Werten überzeugen: Der junge Innenverteidiger gewann eine Vielzahl der Zweikämpfe und brachte 88 Prozent seiner Pässe an. Das zeigt allerdings gleichzeitig ein Dilemma des Spiels auf, Pluntke hatte die zweitmeisten Pässe gespielt. Aksoys Ziel, schnell in die Spitze zu spielen, ging nicht auf.

Liendl als Dreh- und Angelpunkt

Der Österreicher hat in dieser Saison ein paar spielerische Höhe-, aber auch einige Tiefpunkte erlebt. Beim Spiel gegen Aalen verband in einer erstaunlichen Art und Weise beide Aspekte: Liendl war an fast allen Offensivaktionen des Teams beteiligt. Er hatte die meisten Torschüsse abgegeben (4), die meisten Pässe gespielt (85), die meisten Pässe dabei an den Mann gebracht (72) und war auch am häufigsten am Ball (105). Allerdings — und das ist das große Problem an diesen Werten — sprang dabei nichts Zählbares heraus.

Kopfballungeheuer Fortuna

Es ist mittlerweile soweit: Zurückblickend auf das Fortuna-Spiel gegen Aalen können wir zwar über kein Tor sprechen, dafür aber über die besten Torchance. Die hatte Joel Pohjanpalo, der einen sehenswerten Kopfball an die Latte setzte. Eigentlich haben die Fortunen, wenn sie mal zum Kopfball kamen, eine erstaunliche Effizienz bewiesen. Zwar erzielten sie nur fünf Treffer, ihre Torquote ist jedoch beeindruckend. Fast jeder achte Kopfball landete im Tor. Eine bessere Bilanz haben nur SV Sandhausen, VfL Bochum, 1. FC Kaiserslautern und SV Darmstadt 98.

Faire Fortuna — oder so ähnlich

Die Fortuna liegt im Foul-Ranking weiterhin ganz weit unten — oder oben, je nachdem, wie man es betrachtet. Lediglich 487 Fouls wurden gegen die Düsseldorfer gepfiffen, auf weniger kommt nur der FSV Frankfurt (455). Wer nun denkt, dass die Düsseldorfer ähnlich selten verwarnt worden sind, liegt falsch. Im "Karten"-Ranking liegt Fortuna im oberen Mittelfeld: Die Schiedsrichter gaben ihnen insgesamt 67 Mal Gelb, außerdem einmal Gelb-Rot und glatt Rot. Das bedeutet, dass die Fortuna nach jedem siebten Foul verwarnt wird. Dieser Wert ist in der Liga nicht zu schlagen.

(cfk)
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