Funkel-Elf überzeugt gegen Bielefeld Düsseldorf feiert die Fortuna

Düsseldorf · Der Zweitliga-Spitzenreiter schlägt in einem mitreißenden Fußball-Spektakel Arminia Bielefeld mit 4:2 und macht damit einen großen Schritt Richtung Aufstieg. Die Funkel-Elf holt einen zweimaligen Rückstand auf.

Fortuna - Bielefeld: Stimmen zum Spiel
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Foto: Falk Janning

Eine Viertelstunde vor Schluss hielt es niemanden in der Düsseldorfer Arena mehr auf seinem Sitz. "Oh, wie ist das schön", schmetterten die Fortuna-Anhänger unter den 29.567 Zuschauern - ein Sprechchor, der in der Landeshauptstadt sehr lange nicht mehr zu hören war. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel schlug Arminia Bielefeld mit 4:2, obwohl die Ostwestfalen dem Spitzenreiter mit einer starken Vorstellung lange das Leben schwer gemacht hatten.

"Die Zuschauer haben ein richtig gutes Zweitligaspiel gesehen, und dafür sind beide Mannschaften verantwortlich", fasste Funkel zusammen. Kein Widerspruch. Die Partie bot alles, was man sich von einem Spitzenspiel des deutschen Unterhauses erwarten darf: hohes Tempo, packende Zweikämpfe, schöne Kombinationen und dazu sechs sehenswerte Treffer.

Zudem bot sie etwas, was es in der laufenden Saison bislang noch gar nicht gab bei den Düsseldorfern: einen schlechten Tag ihres Torhüters. Raphael Wolf, der eine ganz starke Spielzeit hinlegt und massiv vom designierten Bundesliga-Absteiger Hamburger SV umworben wird, patzte bei beiden Gegentreffern. "Aber so etwas kann durchaus mal passieren", betonte der Trainer. "Rapha hat der Mannschaft so oft geholfen in den vergangenen Monaten, da darf es ruhig auch einmal umgekehrt sein."

Diesmal sprangen die Feldspieler in die Bresche, in erster Linie zwei Routiniers. Kapitän Oliver Fink verbuchte zahlreiche Balleroberungen und organisierte blitzgescheit das Angriffsspiel des Tabellenführers, und er fand in Rouwen Hennings einen kongenialen Partner. So beim 1:1 nach einer halben Stunde, als Fink und Hennings mit einem Doppelpass die Bielefelder Deckung auseinanderspielten und der Torjäger mit einem Schuss gegen die Laufrichtung von Torhüter Stefan Ortega abschloss. Später betätigte sich Hennings dann als Vorlagengeber für den eingewechselten Benito Raman - dessen 4:2 entschied die mitreißende Begegnung.

"Arminia hat uns dennoch ordentlich zugesetzt", befand Adam Bodzek, der mit seinem Kopfball zum 3:2 die Weichen auf Sieg gestellt hatte. "Die Bielefelder arbeiten sehr gut gegen den Ball, verschieben prima. Das war heute das beste Beispiel, wie gut auch andere Teams sind." Aber eben nicht so gut wie Fortuna. Die neun Punkte Vorsprung, die die Funkel-Elf auf den Dritten Kiel aufweist, sind kein Zufall und auch kein Glück. Sie sind der Beleg für die ausgeglichen starke Qualität des Kaders und für die Comeback-Stärke der Mannschaft.

"Deshalb ist mir auch nie bange, wenn wir in Rückstand geraten", berichtete Funkel. "Ich weiß, dass diese Mannschaft immer zurückkommen kann. Diese Mentalität haben wir uns im Laufe der ganzen Saison aufgebaut." Dennoch bleibt es bei der Sprachregelung, das Saisonziel sei ein Platz von eins bis sechs. "Wir wollen punkten, nicht quatschen", sagte der 64-Jährige mit Nachdruck, und seine Spieler taten es ihm gleich. "Wer hat hier was vom Saisonziel Aufstieg gesagt?" fragte Marcel Sobottka, Torschütze zum wichtigen 2:2, wachsam auf eine entsprechende Frage. Und auch Bodzek ließ sich nicht locken: "Toreschießen macht Spaß. Und wir vertrauen auf unsere Stärke." Den Rest müssen sich die Zuhörer denken.

(jol)
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