Fortuna Düsseldorf Fortuna viel zu harmlos

Düsseldorf · Bei der bitteren 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Heidenheim wird die eklatante Angriffsschwäche erneut deutlich. Die Düsseldorfer erspielen sich keine zwingende Chance. Trainer Marco Kurz sieht dennoch eine Steigerung.

Fortuna - 1. FC Heidenheim: User-Reaktionen
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Foto: Falk Janning

Ein schwerer individueller Fehler von Julian Koch ging dem Tor des Tages voraus. Ihm allein deshalb die Niederlage anzulasten, wäre nicht nur ungerecht, sondern würde von den eigentlichen Problemen ablenken. Die beiden größten Schwächen: Fortuna verfügt über keine eingespielte Mannschaft und lässt in der Offensive nahezu alle Qualitäten vermissen. So erspielten sich die Gastgeber gegen Heidenheim keine zwingende, lediglich zwei, drei mäßige Chancen. Damit knüpfte Fortuna im Angriff nahtlos an die Leistungen des Vorjahres an und hat mit nur 15 Toren in 20 Spielen die wenigsten Treffer in der zweiten Bundesliga erzielt.

Besorgniserregende Offensiv-Schwächen

Es ist besorgniserregend, dass der Mannschaft nicht etwa nur eine Abschlussschwäche zu schaffen macht, sondern dass sie kaum einmal gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores kommt. So konnten sich die beiden Spitzen Joel Pohjanpalo und Nikola Djurdjic, der in der Winterpause aus Augsburg geholt wurde, kaum einmal in Strafraumnähe in Szene setzen. "Sie haben gut gearbeitet", meinte Trainer Marco Kurz, der jedoch gestand: "Es war schwer durchzukommen gegen diesen Verbund. Wir hatten keine klar heraus gespielten Chancen."

Vor allem fand kein Spiel über die Flügel statt. Eine Aktion von Ihlas Bebou auf der rechten Seite unmittelbar nach der Pause reicht einfach nicht aus. Auf der anderen Seite konnte Charalampos Mavrias, der vom englischen Klub FC Sunderland ausgeliehen wurde, bei seinem Debüt nicht an die hoffnungsvollen Ansätze anknüpfen, die er beim Testspiel in Paderbon gezeigt hatte. Ihm fehlte auch, was nicht verwunderlich ist, über weite Strecken die Bindung. "Die Mannschaft muss sich innerhalb eines Spiels steigern, das ist ihr gelungen", meinte Kurz hoffnungsvoll.

Mittelfeldregisseur Kerem Demirbay war am Samstag die zentrale Figur im Spiel der Rot-Weißen. Er zeigte, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, doch wurde auch deutlich, dass er sie nicht allein schultern kann. So wechselten sich passable Ansätze mit leichten Fehlern ab. "Ich versuche, das Beste zu geben für die Mannschaft", sagte Demirbay. "Aber wir müssen als Einheit agieren. Das war heute schwierig gegen diesen kompakten Gegner."

Heidenheim machte den Unterschied auf eindrucksvolle Weise deutlich. Bei den Gästen stand eine gewachsene Mannschaft auf dem Platz, deren Spieler allenfalls über durchschnittliche Zweitliga-Qualität verfügen, die jedoch überaus stabil ist und mit nur einem einzigen Schuss auf das Düsseldorfer Tor die Partie zu ihren Gunsten entschieden hat.

Fortuna hingegen verfügt über einen Kader, dessen Spieler in früheren Jahren durchaus Klasse — in der Bundesliga und sogar international — bewiesen haben und über entsprechende Qualitäten verfügen. Doch es ist noch keine Mannschaft, keine gewachsene Einheit.

Die Situation ist schwierig, aber noch nicht hoffnungslos. Die Defensive hat in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich an Stabilität gewonnen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um im Abstiegskampf zu bestehen. Das aber wird nur gelingen, wenn auch mal das eine oder andere Tor erzielt wird.

(ths)
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