Fortuna Düsseldorf Elf auslaufende Verträge: Wer darf bleiben?

Düsseldorf · Zwölf Profiverträge laufen bei Fortuna Düsseldorf zum Ende der aktuellen Spielzeit aus. Einzig mit Kapitän Adam Bodzek hat der Zweitligist bisher verlängert. Manche Fortunen werden darauf vergeblich warten.

Fortuna Düsseldorf: So lange laufen die Verträge
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So lange laufen die Verträge der Fortuna-Profis

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Foto: dpa/David Inderlied

Sportvorstand Helmut Schulte ließ im Trainingslager von Fortuna Düsseldorf in Südspanien mit lediglich zwei Sätzen tief in die Personalplanung der kommenden Saison blicken. "Normalerweise ist es mein Ziel, mit dem Stammpersonal zu verlängern", so der Manager. "Das heißt für mich nicht, dass wir über elf Spieler reden, sondern über den erweiterten Kreis."

Eine klare Ansage von Schulte, der damit den Konkurrenzkampf im Team schürt. Nur wer spielt, kann sich unverzichtbar machen — und sich damit eine Vertragsverlängerung sichern. Wir haben uns die ganz besondere Warteliste der Düsseldorfer angesehen:

Vor gut einem Jahr wären die Chancen für eine Vertragsverlängerung des Keepers, der unter anderem beim FC Bayern München und 1. FC Köln tätig war, gleich Null gewesen. Unter Chefcoach Oliver Reck sieht das schon ganz anders aus: Zwar betont der Trainer immer wieder, dass er keine etatmäßige Nummer eins hat — dennoch bekommt Rensing zumeist den Vorzug vor Kontrahent Lars Unnerstall. Wenn der 30-Jährige fit bleibt, wird sich dieses Bild in der Rückrunde nicht ändern. Ein neuer Vertrag dürfte ihm somit sicher sein - falls der Keeper bei der Fortuna auch bleiben will.

Der gebürtige Mönchengladbacher ist der Stammtorhüter in der zweiten Mannschaft der Fortuna, im Profiteam ist er hingegen der dritte Mann hinter Rensing und Unnerstall. Eigentlich spricht nichts gegen eine Vertragsverlängerung für die erste Mannschaft, bei ihm ist es aber abhängig von den restlichen Personalentscheidungen auf der Position.

Ganz anders verhält es sich hingegen bei dem Youngster: Er wird mit einer Wahrscheinlichkeit von nicht weniger als 99 Prozent den Verein verlassen. Das Ausleihgeschäft mit dem Hamburger SV hat sich für alle Beteiligten ausgezahlt. Allzu gerne würden die Fortunen den 18-Jährigen halten, sie wissen aber, dass es schlichtweg unrealistisch ist. Selbst im Falle eines Abstiegs des HSV würden definitiv Angebote auf dem Tisch des Vorstandvorsitzenden der HSV Fußball AG, Dietmar Beiersdorfer, landen, die deutlich lukrativer wären.

Eine der interessantesten Personalien hinsichtlich des Sommers: Der Brasilianer hat Angebote aus dem Ausland vorliegen und geht mit seinem auslaufenden Vertrag — im Gegensatz zu seinen Kollegen — recht offensiv um. Seine Position ist jedoch suboptimal, in den bisherigen Saisonspielen war er der dritte Innenverteidiger hinter Bodzek und Tah, zudem wurde er für einen Spieltag suspendiert. Die "neue" Dreierkette könnte ihm hingegen zugutekommen. Auch der Abgang von Tah spielt ihm in die Karten: Bei einem Weggang der Innenverteidiger Tah, Soares und Dustin Bomheuer (siehe unten) müsste Schulte schon ein besonderes Händchen in der Sommerpause beweisen.

Genauso wie Soares ein ehemaliger MSV-Duisburg-Profi. Er hat im Gegensatz zu seinem brasilianischen Kollegen aber schlechte Karten. Bomheuer kam nur sehr sporadisch zum Einsatz, seine beiden einzigen Startelf-Einsätze hatte er zu allem Überfluss gegen Karlsruhe und Aalen — beide Spiele gingen verloren, beide Male zeigte Bomheuer keine guten Leistungen.

Der Deutsch-Kasache ist fraglos ein äußerst talentierter Linksfuß. Sein Manko ist hingegen sein Körper. Bei der Fortuna kam Schmidtgal in zwei Jahren aufgrund von Verletzungen nur auf fünfzehn Einsätze, 90 Minuten am Stück spielte er nur fünfmal. Er scheint pünktlich zur Rückrunde wieder einigermaßen fit zu sein, für eine Vertragsverlängerung müsste er aber schon eine überdurchschnittliche Rückrunde spielen. Die Konkurrenz auf seiner Position ist zu allem Überfluss groß: Lukas Schmitz wird nicht so leicht zu verdrängen sein.

Der Routinier schien schon einige Male die Fortuna endgültig verlassen zu haben, letztlich kam er aber immer wieder. Auf zwei Einsätze kommt er in der bisherigen Saison, sieben Mal spielte er hingegen in der zweiten Mannschaft. Er scheint einer der wenigen Profis in Fortunas Team zu sein, die fast keine Chance unter Coach Reck haben. In Aalen setzte der Trainer lieber auf den gelernten Innenverteidiger Bomheuer auf der Linksverteidigerposition als auf Weber, der dort auch spielen kann. Eine Vertragsverlängerung für die Profimannschaft wäre eine faustdicke Überraschung.

Aufgrund eines Kreuzbandrisses fiel der Mittelfeldspieler 270 Tage aus, seit seinem Comeback gegen Fortuna Köln in diesem Jahr wirkt es aber so, als wenn er nur ein paar Wochen gefehlt hätte. Der Bayer strahlt eine ungemeine Ruhe im Zentrum aus, ist zudem ein sehr sicherer Passgeber und starker Zweikämpfer. Reck hat ihn in den bisherigen Testspielen immer wieder eingesetzt, ein gutes Zeichen für Fink. Wenn er in den kommenden Wochen und Monaten fit bleibt, hat er gute Chancen auf eine Vertragsverlängerung.

323 Spiele hat "Lumpi" bisher für die erste Mannschaft der Fortuna absolviert. In den vergangenen Jahrzehnten sucht man solch eine Loyalität zu einem Fußball-Verein fast vergebens. Mittlerweile gehört er aber nicht mehr zur Stammelf des Teams, während der Saison musste er sogar um seinen Platz im Kader kämpfen. Bereits die einjährige Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2015 war eine Überraschung, rein sportlich käme eine erneute Vertragsverlängerung nicht mehr in Frage. Aber auch Schulte weiß, dass es bei "Lumpi" um weitaus mehr geht, als um das Sportliche. "Bei 'Lumpi' haben wir eine besondere Situation, die wir natürlich berücksichtigen werden." Lambertz ist nun 30 Jahre alt, möglicherweise wird für ihn ein bereits an einem Posten abseits des Platzes gefeilt.

Nach seiner schweren Knieverletzung musste er zwischenzeitlich sogar über ein abruptes Karrierende nachdenken. Bellinghausen kam aber zurück und ist nach eigener Aussage lockerer als je zuvor. "Ich bin nicht mehr so verkrampft", so der Linskaußen. Es scheint ihm gut zu tun, bei Fortuna war er in der aktuellen Spielzeit auf der linken Offensivposition gesetzt und überzeugte immer wieder mit unbändigem Einsatz. Bellinghausen fühlt sich in Düsseldorf pudelwohl, eine Vertragsverlängerung ist eine Formsache.

Der flinke Stürmer hat es bei der Fortuna schwer: Seine Konkurrenz im Team heißt Charlison Benschop und Joel Pohjanpalo — und ist das gefährlichste Sturmduo der 2. Bundesliga. Dabei spielt der Niederländer Benschop gar nicht im Sturm, sondern fungiert als offensiver Mittelfeldspieler bzw. hängende Spitze. Und so sind Einsatzzeiten Hoffers rar gesät, zum Stammpersonal gehört er nicht. Zudem lauert der wieder genesene Ihlas Bebou hinter ihm. Einziger Pluspunkt: Er ist ein anderer Spielertyp als Pohjanpalo und Benschop. Viele Argumente für eine Vertragsverlängerung hat er dennoch nicht.

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